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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Angehörigen seiner Rasse war er erstaunlich dick. Doch sein Leibesumfang und seine dadurch fast an einen Menschen erinnernden Züge hatten ihn nicht daran gehindert, beim Heer aufzusteigen. Für Kryss zählten die Fähigkeiten seiner Offiziere, und in dieser Beziehung war ihm Gersh nie etwas schuldig geblieben.
    »Ich hatte doch Befehl gegeben, dass sich Kerash nach Süden wendet und den Belagerungsring verstärkt. Was ist daraus geworden?«, fragte er.

    Verlegen druckste der Untergebene herum. »Ja, Kerash hätte Verstärkung nach Laran führen sollen, aber …«
    Gershs Augen verengten sich zu Schlitzen. »Aber?«
    »Nun, der Bote mit der Meldung ist gerade erst eingetroffen. Es ist furchtbar, aber General Kerash ist tot.«
    Gersh fuhr hoch. »Tot, sagst du? Was ist denn geschehen?«
    »Es war ein Hinterhalt. Vor drei Tagen.«
    Gersh biss die Zähne zusammen. Seit einem Monat ging das nun schon so. Der erste Mord hatte noch niemanden überrascht. Alle wussten, dass die Königin des Landes der Sonne eine Schar von Spionen befehligte, die auch gezielt für Anschläge ausgebildet wurden. Sobald die Elfen ihren Eroberungsfeldzug in der Aufgetauchten Welt begonnen hatten, waren sie tätig geworden. Aber um diese Gefahr zu bannen, hatte es ausgereicht, überall die Kontrollen zu verschärfen und nachts die Wachen zu verdoppeln. Doch irgendwann ging es dann wieder los. Mit einem Attentatsopfer, dann wieder einem, und noch einem kurz darauf. Da war nicht mehr zu leugnen, dass sich der Wind gedreht und Königin Dubhe, diese Schlange, irgendeinen Weg gefunden hatte, das Kontrollnetz der Elfen zu überwinden.
    Je mehr Offiziere des Elfenheeres solchen Anschlägen zum Opfer fielen, desto fantastischer wurden die Gerüchte: Immer häufiger hörte man von einem Schatten, der sich nachts in die Heerlager der Elfen einschleiche und dort lautlos und tödlich wie eine Giftspinne
sein Werk verrichte. Nichts könne ihn aufhalten, kein Soldat, keine Wache sei ihm gewachsen, er mache sie alle nieder, und sein Blutdurst sei nicht zu stillen. Mit tödlicher Sicherheit finde er sein Ziel und verschwinde dann wieder, ohne Spuren zu hinterlassen. Manche behaupteten auch, es handele sich nicht um einen Einzeltäter, sondern um eine feste Gruppe perfekt geschulter Meuchelmörder. Die einen sagten, wer da Tod und Schrecken verbreite, sei ein Mann, andere redeten von einer Frau, manche sogar von einem Kind. Denn noch nie hatte jemand das Gesicht des Mörders gesehen, oder zumindest konnte niemand davon erzählen. Jeder, der seine Züge erkannte, nahm das Geheimnis mit ins Grab.
    Auch Gersh war überzeugt, dass es sich nicht um eine einzelne Person handeln könne.
    »Wieder dieselben Leute?«, knurrte er.
    »Jedenfalls weist alles darauf hin.«
    Der Kommandant schlug mit der Faust so fest auf den Tisch, dass der Untergebene zusammenzuckte. »Wir müssen diesen Mördern das Handwerk legen. Und nicht nur wegen der Verluste, die sie uns zufügen. Es ist gefährlich, dass ihre Taten verklärt werden, obwohl sie doch nur hinterhältige Feiglinge sind. Die Soldaten sind beunruhigt, und vor allem geben wir als militärische Führung ein jämmerliches Bild von Schwäche und Hilflosigkeit ab.«
    Gersh erhob sich und durchmaß das Zelt mit großen Schritten. Sechs Tage hatten sie wegen dieses abgelegenen Nestes schon verloren, sechs Tage wegen dieser Handvoll Menschen. Aber der Oberkommandierende,
König Kryss, hatte es immer wieder betont: In diesem Krieg gibt es keine unwichtigen militärischen Ziele. Jedes noch so kleine Dorf muss erobert und die Herrschaft durchgesetzt werden.
    »Wir dürfen nicht nachlassen. Wir dürfen diesen feigen Hunden nicht das Gefühl geben, uns etwas anhaben zu können«, sagte er schließlich. »Setz noch eine halbe Hundertschaft mehr ein. Wir machen jetzt kurzen Prozess. Ich will nicht noch einen Tag mehr wegen dieses erbärmlichen Nests verlieren.«
    Der andere Elf verneigte sich. »Da wäre noch etwas, Herr … Was Eure eigene Sicherheit betrifft …«
    »Lass nur … Die beiden Wachen vor meinem Zelt reichen vollkommen aus. Ich mache im Schlaf immer nur ein Auge zu. Der Attentäter, der mich überrascht, muss erst noch geboren werden.«
    Der Scharführer blickte ihn zweifelnd an, und Gersh war versucht, ihn seine ganze Autorität spüren zu lassen. Doch schließlich nickte der Elf und verließ das Zelt.
    Der Kommandant blieb allein zurück. Im Lager um ihn herum herrschte Stille. Alle schliefen schon lange. Er hingegen

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