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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Ashkar die Bezeichnung für ein ganz bestimmtes magisches Artefakt, eine Art natürlichen Katalysator. Als mir von diesen Obelisken berichtet wurde, habe ich sofort gedacht, dass es sich vielleicht darum handeln könnte.«
    Dubhe blicke sie verständnislos an.
    »Ein Artefakt«, erklärte Theana in belehrendem Ton, »ist ein Objekt, das magische Energien aufnehmen und umwandeln kann, so dass derjenige, der dieses Objekt handzuhaben berechtigt ist, sie für sich nutzen kann. Dessars Lanze ist ein gutes Beispiel dafür, oder auch der Talisman der Macht. In der Magie der Menschen sind sie selten anzutreffen. Denn um sie herzustellen, sind herausragende Kenntnisse des jeweiligen Materials und
seiner Zusammensetzung vonnöten, sowie auch ein besonderes Geschick, sie nach eigenem Gutdünken zu formen. Diese Fähigkeit ist bei uns Menschen bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Elfen, weshalb bei ihnen magische Artefakte auch viel verbreiteter sind.«
    »Das weiß ich doch alles. Aber was ist denn nun das Besondere an diesen Katalysatoren?«
    »Katalysatoren sind Artefakte, die magische Ströme nicht nur aufnehmen und umwandeln, sondern auch verstärken. Die sogenannte ›Träne‹ am Heft von Nihals Schwert war ein Katalysator. Und dank dieses Steines war es der letzten Sheireen möglich, große Zauber zu vollbringen, obwohl sie eigentlich keine große Magierin war. Wenn ich also die Worte des verhörten Elfen richtig interpretiere, dienen die Obelisken eben diesen Zweck: einen Zauber aufzunehmen und zu verstärken.«
    »Schön und gut, aber was folgt daraus? Damit wissen wir immer noch nicht, wozu sie eigentlich gebraucht werden.«
    »Nein, das sicher nicht. Aber denk doch mal nach«, sagte Theana, während sie sich mit den Händen auf der Tischplatte abstützte und zu Dubhe vorlehnte. »Hunderte von Obelisken, einer in jeder bewohnten Ansiedlung im Land des Windes, praktisch einer für jedes Haus. Das ganze Land mit Objekten überzogen, die einen höchstwahrscheinlich bedrohlichen Zauber verstärken sollen …«
    Dubhe spürte, wie ihr ein langer Schauer über den Rücken lief. »Ein Zauber, der noch den letzten Winkel im Land des Windes erreicht …«
    »Ganz genau.«

    »Aber was hat das auf einem eroberten Territorium für einen Sinn? Das Gebiet unterliegt ja bereits Kryss’ Herrschaft.« Nachdenklich strich sich Dubhe über das Kinn. »Und wenn das irgendwie mit der Epidemie in Zusammenhang steht?«
    »Möge Thenaar es verhüten«, murmelte Theana und ließ sich auf ihren Stuhl fallen. »Gerade schien sich die Lage zu entspannen, auch wenn es immer noch zu viele neue Ansteckungsfälle gibt und wir nicht genug von dem Heilmittel zur Verfügung haben.«
    »Wie steht es mit deinen Nachforschungen zur Herkunft der Seuche?«
    Theana blickte sie betrübt an. »Da kommen wir nicht recht weiter. Das Heilmittel, das wir verteilen, ist im Moment das Einzige, was uns helfen kann.«
    Lange schwiegen beide. Draußen hatte es zu regnen begonnen, ein feiner dichter Regen, der lautlos fiel. Dubhe dachte an diese obskure Bedrohung, an all die Obelisken, die wie Stacheln im Fleisch des Landes staken.
    »Du musst mit Kalth darüber reden. Und der Sache weiter auf den Grund gehen.«
    Theana betrachtete ihre Hände. »Ich werde anderenorts gebraucht.«
    »Vielleicht gefällt es dir, diesen Leuten nahe zu sein. Aber jetzt müsste dir doch klargeworden sein, dass wir deinen Kopf dringender brauchen als diese Verzweifelten dein Lächeln, wenn du das Mittel austeilst.«
    »Du hast Recht. Wie immer«, murmelte Theana.
    Schweigend blickten sich die beiden Frauen an, und betrübt dachte Dubhe daran, dass sie bald auch diese
letzte Freundschaft verlieren würde: Sie waren beide alt und ihre Zeit lief ab.
    Mühsam erhob sie sich. »Und auch ich werde anderenorts gebraucht«, sagte sie.
    »Glaubst du wirklich, das Richtige zu tun?«, fragte Theana wie aus heiterem Himmel.
    Dubhe tat so, als verstehe sie die Bemerkung nicht, doch ein Blick in die Augen der Freundin reichte, und sie fühlte sich ertappt. »Mein Volk braucht mich.«
    »Eben deswegen solltest du deine Kräfte nicht so schnell verschleißen, sondern dich wieder auf deine eigentlich Aufgabe besinnen: Deinem Enkel helfen, ein guter König zu werden.«
    Dubhe ärgerte sich über den versteckten Vorwurf in diesen Worten. »In einer besseren Welt würden wir beide nicht mehr gebraucht: In einer besseren Welt würdest du, umringt von Scharen echter Gläubiger, in deinem Tempel in

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