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Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen

Titel: Die Feuerkämpferin 03 - Im Land der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Kinder in den Kampf zu schicken. Allerdings war er wohl dazu gezwungen, weil viele ältere Soldaten im Krieg in der Aufgetauchten Welt eingesetzt waren.
    Der Gang war in den Fels geschlagen, eine Seltenheit für die Stadt Orva, wo sonst alles aus Holz errichtet war. Natürlich war der Stollen niedrig und eng, so dass
Adhara, Shyra und der Junge nur auf allen vieren vorwärtskamen.
    Bald mündete er in einen breiteren Korridor, dessen Decke mit Holzbalken abgestützt war. Kurz dahinter verzweigte er sich noch einmal in einen düsteren Seitenarm, dessen Eingang mit dichten Spinnweben überzogen war, und einen offenbar leichter zugänglichen Durchgang, an dessen Wänden sogar in regelmäßigen Abständen Fackeln angebracht waren.
    »Ihr müsst dort weiter. Da gelangt ihr zum Hauptgang, der direkt zum Portal führt. Leider lauft ihr so den Wachsoldaten praktisch in die Arme, aber ihr wusstet ja vorher, wie riskant euer Unternehmen sein würde«, sagte der Junge, wobei er in den engeren Gang deutete.
    »Ja, das wussten wir«, antwortete Shyra, fast barsch. »Und wir wissen auch, dass du dich jetzt besser verabschiedest.«
    Das tat der Junge, wenn auch ein wenig enttäuscht, und verschwand wieder in dem Stollen, durch den sie gerade gekommen waren.
    »Auf geht’s«, sagte Shyra, und Adhara nickte.
    Sie duckten sich und tauchten ins Dunkel ein.
    Eine Weile drangen sie schweigend immer weiter vor, bis sie irgendwann am Ende einen schwachen Lichtschein erkannten.
    »Mach dich fertig.«
    Adhara verbarg ihr Gesicht unter der Kapuze und zückte den Dolch. Kurz vor der Einmündung in den Hauptgang, der sie, wenn alles gutging, zum Portal führen würde, nahmen sie Aufstellung. Von dort aus sahen
sie vor einer Holztür zwei Wachen stehen, die ins Gespräch vertieft waren.
    Wie der Blitz schoss Shyra vor. Adhara hatte sie noch nie im Kampf erlebt und war beeindruckt. Ihre Bewegungen waren kraftvoll, anmutig und effizient. Sie gab den beiden nicht einmal Zeit zu begreifen, was da vor sich ging, ließ die Streitaxt kreisen und schleuderte sie mit ungeheurer Präzision. Nur das Zischen der Klinge in der Luft war zu hören. Dann Stille, und zwei dumpfe Schläge. Die Köpfe der beiden Wachen fielen zu Boden, gleich darauf auch ihre Körper. Shyra kniete nieder, tauchte die Finger in ihr Blut, führte sie zu den Lippen und sprach einige unverständliche Worte. Schließlich säuberte sie die Klinge und stand auf.
    »Der Weg ist frei«, sagte sie.
    Adhara suchte die Rümpfe ab, fand einen Bund mit Schlüsseln und begann hektisch, sie an der Holztür auszuprobieren. Keiner schien zu passen, bis sie endlich hörten, wie das Schloss aufsprang.
    Dahinter öffnete sich wieder ein Gang, sie stürzten hinein, rannten so schnell sie konnten hindurch und gelangten in eine große Höhle.
    Als sie schon glaubten, am Ziel zu sein, tauchte wie aus dem Nichts eine weitere Wache vor ihnen auf. Adhara griff nach dem Dolch, und mit einem mächtigen Satz sprang sie vor und stieß zu. Doch der Elf ließ sich nicht überraschen und wich aus.
    »Eindringlinge! Eindringlinge!«, brüllte er aus voller Kehle. Noch einmal versuchte Adhara, ihn zu erwischen, aber ohne Erfolg. Mit seiner Lanze schien der Elf jeden Angriff parieren zu können.

    Dabei war er überhaupt kein unüberwindbarer Gegner. Doch etwas hemmte Adhara. Der Opfertod der Elfen, ohne den sie nicht hierher hätten gelangen können, zuletzt die beiden Wachen, die Shyra gerade enthauptet hatte, der Ekel vor all dem Blut, das bereits vergossen worden war, diese Last machte ihren Arm schwer und lähmte ihren Körper.
    Da drängte sich Shyra zwischen sie und den Soldaten.
    »Lauf los!«, rief sie und ließ wieder ihre Klinge tanzen. Einige Hiebe, rechts, links, schließlich der tödliche Stoß. Die Wache sank zu Boden, und Shyra wiederholte die Worte, die sie vorhin schon gesprochen hatte, ein Ritual, das Krieger-Priesterinnen wie sie jedes Mal vollzogen, wenn sie abseits des Schlachtfeldes getötet hatten.
    »Wenn du nicht mitkommst, wirst du sterben«, bedrängte Adhara sie.
    »Jetzt geh schon. Das verdammte Portal wartet auf dich«, entgegnete Shyra fast ärgerlich. »Sobald du fort bist, kann ich endlich verschwinden. Deshalb beeil dich, sonst hast du mich auf dem Gewissen.«
    Schritte kamen rasch immer näher. Adhara ritzte sich mit der Dolchspitze die rechte Hand auf, presste einige Tropfen Blut heraus und schleuderte sie gegen das Portal. Schon verfärbte sich die Oberfläche bläulich.
    »Leb

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