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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Menschenleben Sie und Ihre Mannschaft gerettet und wie viele Sklaven Sie befreit haben. Und sie weiß das auch durchaus zu schätzen. Niemand im ganzen Sternenkönigreich hat etwas gegen Ihren Wunsch einzuwenden, diese Leben zu retten und diese Sklaven zu befreien. Wären Sie nicht in der bekannten Art und Weise vorgegangen, und würde sich das nicht derartig auf die interstellare Politik auswirken, dann hätte man Sie dafür eher belobigt, nicht getadelt. Und anscheinend ist sich dieser Tatsache auch die Regierung von Silesia bewusst. Entsprechend hat die Konföderation sich zu folgender Vorgehensweise bereit erklärt: Wenn wir in Bezug auf Sie angemessen handeln, dann wird auf diesen gesamten Zwischenfall keine öffentliche Verurteilung Ihres Handelns folgen. Weder die Konföderation noch das Sternenkönigreich werden in der Öffentlichkeit dazu Stellung beziehen – zu nichts von dem, was sich im Casimir-System ereignet hat. Was unsere beiden Regierungen betrifft, wird das alles niemals geschehen sein. Haben Sie das verstanden, Commander?«
    »Jawohl, Sir.«
    Dieses Mal schaffte Honor es nicht, die Bitterkeit in ihrer Stimme zu verbergen. Natürlich war die Konföderation so »großherzig«, eine öffentliche Diskussion dieses Themas zu vermeiden! Es konnte ja kaum in Charnowskas Interesse liegen, wenn ihre ganze dreckige Wäsche in aller Öffentlichkeit gewaschen wurde, nicht wahr? Die Küchenschaben huschten wieder in die Dunkelheit zurück, und abgesehen von ein paar befreiten Sklaven und ein paar misshandelten Zivilisten, denen es nun deutlich besser ging, würde sich nicht das Geringste ändern. Tief in ihrem Innersten hatte Honor schon immer gewusst, dass sie nichts würde ändern können, aber es in dieser Art und Weise bestätigt zu sehen – und hören zu müssen, wie die Konföderation auch noch damit prahlte, das ging tiefer, als Honor selbst erwartet hatte.
    »Weiterhin muss ich Sie informieren, Commander Harrington«, fuhr Webster fort, »dass vor allem Sektorengouverneurin Charnowska unnachgiebig darauf besteht, ein Verhalten wie das Ihre könne unmöglich ungestraft bleiben. Sie hat es sehr deutlich ausgedrückt: Dass die Konföderation bereit ist, auf eine öffentliche Verurteilung zu verzichten, diene mitnichten als Rechtfertigung dafür, dem Sternenkönigreich die unschöne Aufgabe zu ersparen, sehr unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen, wie ernst wir die ganze Situation nehmen. Entsprechend wird Ihnen mit sofortiger Wirkung das Kommando über die Hawkwing entzogen.«
    Sosehr Honor sich auch zu beherrschen versuchte, jetzt spannten sich ihre Gesichtszüge doch an. Schon im Vorfeld hatte sie sich selbst gesagt, sie müsse auch mit dieser Entwicklung rechnen und sei darauf vorbereitet. Nun wusste sie, wie sehr sie sich getäuscht hatte. Sie wusste, dass sie sich dessen vielleicht intellektuell bewusst gewesen war, doch sie hatte niemals geahnt, wie sehr das ihren Stolz verletzte.
    »Die Admiralität ist der Ansicht, gegen keinen der Offiziere und keinen der Mannschaftsdienstgrade, die an dieser Operation beteiligt waren, seien Disziplinarmaßnahmen zu verhängen. Premierminister Cromarty hat dem zugestimmt«, fuhr Weber fort. »Es wird keine Untersuchungskommission geben und keine Kriegsgerichtsverhandlungen. Zum Teil natürlich, weil dies dem Bestreben beider Sternnationen zuwiderliefe, diesen ganzen Zwischenfall unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu behandeln. Wichtiger jedoch erscheint mir, dass Ihre eigenen Berichte unmissverständlich zeigen, wie die Offiziere und Mannschaften des Raumschiffs, dessen Kommando Sie seinerzeit innehatten, ausschließlich die rechtmäßigen Befehle ihrer Vorgesetzten befolgt haben. So gesehen war das Verhalten von Offizieren und Mannschaften gleichermaßen gänzlich angemessen – und sogar höchst lobenswert. Entsprechende Eintragungen werden sich auch in den jeweiligen Dienstakten wiederfinden.«
    Wenigstens das habe ich erreicht , dachte Honor bitter.
    »Es bereitet mir wahrlich keine Freude, den Kommandanten eines Sternenschiffs unter derartigen Umständen seines Amtes zu entheben«, setzte der Erste Raumlord seine Erklärung fort. »Was mich anbelangt, ist es mir schlichtweg unmöglich, Ihre Motivation zu missbilligen. Und ich denke auch keineswegs, Sie hätten in dieser Art und Weise gehandelt, ohne sich bewusst zu sein, welche Konsequenzen das nach sich ziehen könnte. Und was auch immer es wert sein mag, ich glaube, dass Ihre Absichten und auch die

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