Die Finsteren
einen der Ohrstöpsel heraus, die er trug, um den Lärm von Margarets Schnarchen auszusperren.
Er schrie auf.
Ein alter Mann stand am Fußende des Betts. Der Fremde trug eine schwarze Hose, ein gestärktes weißes Hemd und eine schmale schwarze Krawatte. Blut überzog das weiße Hemd. Der Mann hielt eine Kettensäge in den Händen, ein altes, benzinbetriebenes Modell. Das Blatt wirkte klebrig vor Blut.
Joe setzte sich auf und erblickte auf dem Boden den Körper seiner Frau.
Auf mehrere Stellen verteilt.
Abermals schrie Joe.
Der alte Mann ließ den Motor der Kettensäge aufheulen.
Die Frau kroch über den Boden des Hobbyraums und zog eine dunkle Blutspur über den Teppich. Sie trug ein von roten Schlieren glitschiges Seidennachthemd. Der Rüschensaum war bis zu ihren wohlgeformten Oberschenkeln hochgerutscht. Sie wimmerte erneut, als sie Schritte die Treppe aus der Küche herabpoltern hörte. Zitternd keuchte sie, als sich Lydia neben sie kniete und mit einer Hand über die Rückseite ihrer Schenkel streichelte.
»Hallo, Süße.« Lydia kicherte. »Tut mir leid, dass ich dich allein lassen musste. Ich war ein wenig beschäftigt.« Ein weiteres Kichern. »Was du bestimmt an den Schreien gehört hast. Wir haben gerade einen weiteren deiner kleinen Lieblinge in Stücke gehackt.«
Die Frau schluchzte.
Lydia drückte den Oberschenkel der Frau. »Sie steckt jetzt im Ofen. Das ist dieser Geruch, der in der Luft liegt. Wenn du brav bist, darfst du vielleicht was davon kosten.«
Die Frau spuckte Blut auf den Boden. »Scher dich zum Teufel.«
»Nein. Scher du dich zum Teufel.«
Lydia wälzte die Frau herum und rammte ihr das Messer erneut in den Bauch.
Die Frau kreischte und streckte den Rücken durch. Lydia lachte und zog das Messer heraus. Sie leckte das Blut vom Rand der Schneide und schauderte angesichts der herrlichen Empfindung, die bei dem Geschmack durch ihren Körper wogte. Sie fand es erstaunlich, dass diese Schlampe noch lebte. Sie hatte mindestens ein Dutzend Mal auf sie eingestochen, allerdings darauf geachtet, keine Stellen zu treffen, die mit Sicherheit einen schnellen Tod herbeiführten. Trotzdem würde die andere wahrscheinlich an Schock oder Blutverlust sterben. Was durchaus in Ordnung ging. Es hatte Spaß gemacht, ihre Qualen hinauszuzögern. In Wheaton Hills gab es überall Leute, die man umbringen konnte. Diese Frau verkörperte das letzte überlebende Mitglied ihrer Familie. Es schien am besten, ihr den Garaus zu machen und zum nächsten Haus weiterzuziehen.
Aber zuerst ... noch ein klein wenig mehr Spaß.
Lydia stach ihr erneut in den Bauch und entlockte ihr damit einen weiteren Aufschrei. Dann sägte sie mit der Klinge hin und her, schuf ein größeres Loch. Die Frau wand sich auf dem Boden und flehte um Gnade. Nachdem Lydia die Klinge wieder herausgezogen hatte, fasste sie mit der freien Hand in die Öffnung, stieß auf ein unidentifizierbares, schleimiges Organ, legte die Finger darum und quetschte.
Weitere herrliche Schreie.
Lydia lachte und erhöhte den Druck.
Sie lachte immer noch, als sie spürte, wie sich der Gürtel um ihren Hals schlang. Was um alles in der Welt soll das? Im Haus gab es niemanden mehr, der Widerstand leisten konnte.
Außer ...
Der Gürtel zog sich enger um ihre Kehle.
Suzies Atem kitzelte heiß ihr Ohr. »Überraschung, Miststück.«
Abrupt presste ihr Suzie ein Knie in den Rücken und drückte sie auf die blutende Frau hinunter. Lydia versuchte, sich wegzurollen, aber Suzie hielt sie zu fest gepackt. Lydia verstand nicht, was vor sich ging. Die früheren Differenzen von Suzie und ihr waren längst bedeutungslos. Inzwischen fühlten sie sich als Verbündete, Anhängerinnen von Andras und im Dienste Satans vereinte Schwestern. Warum also geschah so etwas? Der Gürtel zog sich noch enger und kappte ihre Luftzufuhr vollständig. Panik erfasste sie. Mit einer Hand begann sie, an dem engen Band um ihren Hals zu zerren, mit der anderen schwang sie wirkungslos das Messer in Suzies Richtung. Die andere Frau schlug es weg. Es schlitterte über den Boden. Mit entsetzlicher Wucht wurde ihr klar, in was für einer prekären Lage sie sich befand. Sie musste in Kürze sterben, wenn sie nicht alle Kräfte sammelte, um Suzie abzuschütteln.
Wieder tauchte Suzies Mund neben ihrem Ohr auf. »Ja. So ist es gut. Kämpf ruhig weiter. Das gefällt mir. Wahrscheinlich fragst du dich, warum ich das mache, oder? Ich habe nie aufgehört, dich zu hassen, deshalb. Du hättest nie
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