Die Firma
Peugeot und holte den schweren schwarzen Aktenkoffer heraus. Sie schlug den Kofferraumdeckel zu und fuhr in dem Käfer davon.
Abby stand an einem kleinen Fenster im Lehrerzimmer, trank Kaffee und schaute durch die Bäume hindurch über den Spielplatz hinweg auf den fernen Parkplatz. Sie konnte ihren Wagen kaum sehen. Sie lächelte und schaute auf die Uhr. Halb eins, wie geplant.
Tammy fuhr vorsichtig durch den Mittagsverkehr in Richtung Innenstadt. Das Fahren war mühsam, wenn man ständig in den Rückspiegel sehen mußte. Wie gewöhnlich sah sie nichts. Sie parkte auf dem ihr zugewiesenen Platz auf der dem Cotton Exchange Building gegenüberliegenden Straßenseite.
Diesmal waren es neun Akten. Sie legte sie auf dem Klapptisch aus und ging daran, sie zu kopieren. Sigalas Partners, Lettie Plunk Trust, Handy-Man Hardware und zwei Akten, die von einem Gummiband zusammengehalten und mit der Aufschrift AVERYS AKTEN gekennzeichnet waren. Sie machte von jedem Blatt zwei Kopien und verstaute dann alles ordnungsgemäß wieder in den Ordnern. In ein Journal trug sie Datum, Zeit und die Namen sämtlicher Akten ein. Inzwischen enthielt es neunundzwanzig Eintragungen. Er hatte gesagt, es würden ungefähr vierzig werden. Sie deponierte eine Kopie jeder Akte in dem verschlossenen und in dem Wandschrank versteckten Aktenschrank, dann verstaute sie die Originalakten wieder in dem Aktenkoffer, zusammen mit dem zwe i ten Satz Kopien.
Seinen Anweisungen entsprechend hatte sie eine Woche zuvor im Mini Storage an der Summer Avenue einen dreieinhalb mal dreieinhalb Meter großen Lagerraum gemietet Er war gut zwanzig Kilometer von der Innenstadt entfernt, und eine halbe Stunde später traf sie dort ein und schloß Nummer 39 C auf. Sie packte die Zweitkopien der neun Akten in einen Karton und schrieb das Datum auf den Deckel. Dann stellte sie ihn neben die anderen drei Kartons, die bereits auf dem Boden standen.
Genau um 15 Uhr fuhr sie auf den Parkplatz, hielt hinter dem Peugeot, öffnete seinen Kofferraum und ließ den Aktenkoffer da, wo sie ihn vorgefunden hatte.
Sekunden später kam Mitch zur Vordertür des Bendini-Gebäudes heraus und reckte sich. Er holte tief Luft und schaute die Front Street hinauf und hinunter. Ein wunderschöner Frühlingstag. Er stellte fest, daß drei Blocks weiter nördlich an einem Fenster im neunten Stock die Jalousien heruntergelassen waren. Das Signal. Gut. Alles in Ordnung. Er lächelte und kehrte in sein Büro zurück.
Um drei Uhr in der folgenden Nacht glitt Mitch aus dem Bett und schlüpfte leise in verblichene Jeans, ein altes Flanellhemd, weiße Thermosocken und ein Paar alter Arbeitsstiefel. Er wollte aussehen wie ein Lastwagenfahrer. Wortlos küßte er Abby, die wach war, und verließ das Haus. East Meadowbrook war menschenleer, genau wie alle anderen Straßen zwischen seinem Haus und der Interstate. Um diese Stunde würde ihm bestimmt niemand folgen.
Auf der Interstate 55 fuhr er vierzig Kilometer nach Süden bis nach Senatobia, Mississippi. Hundert Meter von der vierspurigen Straße entfernt gab es ein durchgehend geöffnetes Fernfahrerlokal, das 4-55 hieß. Er fuhr zwischen den Lastern
hindurch in den Hintergrund, wo hundert
Sattelschlepper für die Nacht abgestellt waren. Neben der Waschanlage hielt er an und wartete. Ein Dutzend Lastzüge manövrierte um die Zapfsäulen herum.
Ein Schwarzer mit einer Footballmütze der Falcons kam um die Ecke und schaute zu dem BMW hin. Mitch erkannte in ihm den Agenten im Busbahnhof von Knoxville wieder. Er schaltete den Motor ab und stieg aus.
»McDeere?« fragte der Agent.
»Natürlich. Wer sonst? Wo ist Tarrance?«
»Drinnen, in einer Nische beim Fenster. Er wartet auf Sie.«
Mitch öffnete die Wagentür und gab dem Agenten die Schlüssel. »Wo wollen Sie mit ihm hin?«
»Ein Stückchen die Straße entlang. Wir passen gut auf ihn auf. Niemand ist Ihnen gefolgt, als Sie Memphis verließen. Sie können also ganz ruhig sein.«
Er stieg in den Wagen, steuerte ihn zwischen zwei Diesel-Zapfsäulen hindurch und fuhr in Richtung Interstate davon.
Mitch beobachtete, wie sein BMW verschwand, dann betrat er das Fernfahrerlokal. Es war Viertel vor vier.
Das laute Lokal war voll von massigen Männern in mittleren Jahren, die Kaffee tranken und mitgebrachten Kuchen aßen.
Sie stocherten mit farbigen Zahnstochern in den Zähnen herum und redeten von der Barschfischerei und der Politik, die die da oben machten. Viele sprachen mit deutlichem
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