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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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mir zu, Tarrance, und zwar gut. Wenn ich mich mit der Mafia auf den Fersen in die Büsche schlage, geht mein Bruder mit mir. Eine Art Kopplungsgeschäft. Und ich weiß, wenn Direktor Voyles ihn aus dem Gefängnis herausholen will, dann kriegt er ihn auch heraus. Das weiß ich. Und nun laßt euch einfallen, wie ihr das arrangieren wollt«
    »Aber wir haben keine Befugnis, uns in die Angelegenheiten der Staatsgefängnisse einzumischen.«
    Mitch lächelte und kehrte zu seinem Kaffee zurück. »James Earl Ray ist aus Brushy Mountain entkommen. Und zwar ohne Hilfe von draußen.«
    »Oh, das ist großartig. Wir stürmen das Gefängnis wie eine Kommandoeinheit und retten Ihren Bruder. Wundervoll.«
    »Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen, Tarrance. Das steht nicht zur Debatte.»
    »Okay, okay. Ich werde sehen, was ich tun kann. Sonst noch etwas? Weitere Überraschungen?«
    »Nein, nur Fragen darüber, wohin wir gehen und was wir tun.
    Wo verstecken wir uns zu Anfang? Wo verstecken wir uns während der Verhandlungen? Wo verbringen wir den Rest unseres Lebens? Nur unbedeutende Fragen dieser Art.«
    »Darüber können wir später reden.«
    »Was haben Hodge und Kozinski Ihnen erzählt?«
    »Nicht genug. Wir haben eine ziemlich dicke Kladde, in der wir alles gesammelt haben, was wir über die Moroltos und die Firma wissen. Der größte Teil davon betrifft die Moroltos, ihre Organisation, Schlüsselfiguren, illegale Aktivitäten und dergleichen mehr. Sie werden das alles lesen mü s sen, bevor wir mit der Arbeit anfangen.«
    »Was natürlich geschehen wird, sobald ich die erste Million bekommen habe.«
    »Natürlich. Wann können wir Ihre Akten sehen?«
    »In ungefähr einer Woche. Es ist mir gelungen, vier Akten zu kopieren, die einem anderen gehören. Vielleicht bekomme ich noch ein paar mehr von dieser Sorte in die Hände.«
    »Wer besorgt das Kopieren?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Tarrance dachte einen Moment nach, dann ließ er es durchgehen. »Wie viele Akten?«
    »Zwischen vierzig und fünfzig. Ich kann jeweils nur einige wenige auf einmal herausschmuggeln. An manchen arbeite ich seit acht Monaten, an anderen erst seit ungefähr einer Woche.
    Soweit ich es beurteilen kann, handelt es sich ausschließlich um legitime Klienten.«
    »Wie viele dieser Klienten haben Sie persönlich kennengelernt?«
    »Zwei oder drei.«
    »Seien Sie nicht so sicher, daß sie alle legitim sind. Hodge hat uns von Scheinakten erzählt oder Arbeitsakten, wie sie von den Partnern genannt werden, die seit Jahren im Umlauf sind und an denen sich jeder Neueingestellte die Zä hne ausbeißen muß; dicke Akten, die Hunderte von Stunden Arbeit erfordern und bewirken, daß sich die Anfänger vorkommen wie richtige Anwälte.«
    »Arbeitsakten?«
    »Das jedenfalls hat Hodge gesagt. Es ist alles ganz einfach, Mitch. Sie ködern Sie mit Geld. Sie überschütten Sie mit Arbeit, die legitim aussieht und es zum größten Teil vermutlich auch ist. Dann, nach ein paar Jahren, stecken Sie, ohne es zu wissen, in der Verschwörung drin. Sie sind festgenagelt, und es gibt keine Möglichkeit, wieder herauszukommen. Sogar Sie, Mitch. Sie haben im Juli angefangen, vor acht Monaten, und wahrscheinlich haben Sie schon ein paar der schmutzigen Akten in den Händen gehabt. Sie wußten es nicht, hatten keine Veranlassung, irgendetwas zu argwöhnen. Aber sie haben Sie bereits am Haken.«
    »Zwei Millionen, Tarrance. Zwei Millionen und meinen Bruder draußen.«
    Tarrance trank einen Schluck Kaffee, und als Dot in Hörweite kam, bestellte er ein Stück Kokoskuchen. Er sah auf die Uhr und ließ den Blick über die Masse der Fernfahrer schweifen, die alle Zigaretten rauchten, Kaffee tranken und sich unterhielten.
    Er rückte die Sonnenbrille zurecht. »Also was soll ich Mr.
    Voyles sagen?«
    »Sagen Sie ihm, aus der Sache wird nichts, bis er bereit ist, Ray aus dem Gefängnis zu holen. Erst dann ist der Handel perfekt.«
    »Wahrscheinlich können wir etwas arrangieren.«
    »Ich bin ganz sicher, daß Sie das können.«
    »Wann fliegen Sie auf die Caymans?«
    »Sonntagmorgen. Warum?«
    »Nur Neugierde, sonst nichts.«
    »Ich wüßte zu gern, wie viele verschiedene Trupps mir dahin folgen werden. Ist das zu viel verlangt? Ich bin ganz sicher, daß wir einen Rattenschwanz hinter uns herziehen werden, und wir hatten offengestanden gehofft, daß wir ein bißchen Privatleben haben könnten.«
    »Das Firmenapartment?«
    »Natürlich.«
    »Dann vergessen Sie Ihr Privatleben.

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