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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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herausgefunden hast, wer Slater angegriffen hat. Susans Vater hätte ich nie in Betracht gezogen. Er ist solch ein sanftmütiger Mann.«
    »Er erfuhr das mit Susan und Slater durch Zufall und wollte Slater bestrafen, weil er das Leben seiner Tochter zerstört hatte.«
    »Was wird mit Mr Jones geschehen?«
    »Cramer wird Jones nicht wegen des Verbrechens anzeigen. Er sagte, Jones hätte ein Recht gehabt, die Ehre seiner Tochter zu schützen.«
    »Da bin ich aber froh. Erzähl mir jetzt, wie Ellen gestorben ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie mit dem Schrecklichen, das ihr angetan worden war, leben konnte.«
    »Du bist stark, Ashley; du hättest überlebt. Aber Ellen war schwach. Ihr ganzes Leben lang war sie verhätschelt und beschützt worden. Sie konnte nicht mit der Schande leben. Ich bemühte mich, sie zu überzeugen, dass es mir nichts ausmachte, dass ich sie immer noch liebte, doch sie ignorierte absichtlich meine Worte. Dann starb Mutter, und ich nahm in meinem Kummer Ellens seelische Verfassung gar nicht wahr. Die Warnzeichen waren da. Ich hätte aufmerksamer sein sollen.
    Nach Mutters Tod zerbrach etwas in Ellen. Offenbar war sie durch die Pflege meiner Mutter während ihrer Krankheit von dem letzten Schritt abgehalten worden. Ich hätte es kommen sehen sollen, und ich gebe mir die Schuld an dem, was geschah. Ich hätte ihr helfen, mehr auf ihren Kummer eingehen sollen. Aber, verdammt, ich hatte in sehr kurzer Zeit beide Elternteile verloren, beide durch Gewalt, ich war noch nicht von meinen Wunden genesen, und ich musste mit dem Wissen fertig werden, dass meine Frau mehrmals von Yankees vergewaltigt worden war.«
    »Du brauchst dich nicht vor mir zu rechtfertigen, Tanner.«
    »Ich tue es aber, verdammt, verstehst du das nicht? Ich hätte Ellens Seelenzustand erkennen und wissen sollen, dass sie eine Verzweiflungstat begehen würde. Während ich noch auf Genesungsurlaub war, erfuhr ich, dass der Krieg zu Ende und der Süden vernichtend geschlagen war. Ich wusste, dass es unweigerlich so hatte kommen müssen, doch es war trotzdem ein Schock. Ich hatte keine Ahnung, was Ellen und ich jetzt anfangen sollten, wohin wir gehen würden. Als ich Ellen von meinen Sorgen erzählte, sagte sie, ich solle mir um sie keine Gedanken machen. Am nächsten Tag nahm sie meinen Dienstrevolver, hielt sich die Mündung an den Kopf und erschoss sich.«
    Inzwischen weinte Ashley offen.
    »Verstehst du nicht? Ich habe bei ihr versagt. Wenn ich aufmerksamer oder mitfühlender gewesen wäre, hätte sie nicht Selbstmord begangen. Ich konnte ihr nicht helfen, Ashley; ich habe ihr nicht geben können, was sie gebraucht hat. Am nächsten Tag begrub ich sie und ließ alles, was ich gekannt und geliebt hatte, hinter mir. Ich wurde ein Satteltramp, stahl, wenn ich Geld brauchte, und suchte den Kampf mit jedem Yankee-Soldaten, der das Pech hatte, mir über den Weg zu laufen.
    Betrunken oder nüchtern war ich jeden wachen Moment voller Selbstverachtung, und ich verfluchte meine Träume. Ich war selbst mein schlimmster Feind und ein verdammtes Ärgernis für die Armee. Wenn Sheriff Beardsley nicht darauf bestanden hätte, dass ich dein Angebot annehme, wäre ich vermutlich jetzt im Militärgefängnis. Wenn es einen Gott gibt, wird Pratt Slater irgendwo auf mich warten. Ich kann nicht leben, bevor Ellens Tod gerächt ist.« Er schwieg kurz und starrte vor sich hin. »Jetzt weißt du, was für ein Typ Mann ich bin. Ich war gefühllos gegen die Not meiner Frau. Ich verdiene keine zweite Chance auf Glück. Vielleicht, nachdem ich mich um Slater gekümmert habe...«
    »Du kannst nicht kaltblütig töten, Tanner. Das ist nicht deine Art.«
    Tanners Miene verhärtete sich, und sein Blick wurde eisig. »Wenn du das denkst, kennst du mich nicht. Ellen hat sich mit meiner Waffe erschossen, verdammt! Du kannst dir nicht vorstellen, wie grauenvoll es ist, zu wissen, dass sich meine Frau mit meiner Waffe das Leben genommen hat.«
    »Es ist lange her, Tanner. Lass die Vergangenheit ruhen.«
    »Nein! Hast du jemals gesehen, wie das Gehirn vom jemandem, den du liebst, gegen die Wand spritzt? Es ist ein entsetzlicher Anblick, aber ich will, dass du die Qualen verstehst, die ich durchgemacht habe. Ich schwor, dass ich den dafür verantwortlichen Mann umbringe, wenn ich ihn jemals finden sollte.«
    »Bedeutet dir Slaters Tod mehr als ich?«, wollte Ashley wissen. »Ich ... ich liebe dich, Tanner.«
    Tanner lachte bitter auf. »Ich verdiene dich nicht,

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