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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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anderen provozieren sie absichtlich, weil sie beschlossen haben, sie nicht zu mögen, und weil sie wissen, dass Sie sie bestrafen, wenn sie sich prügelt.«
    Â»Diese kleinen Bestien. Sie benutzen dich«, murmelte Garan Brigan zu.
    Â»Ist das nur eine Theorie, Lady? Oder etwas, das Sie beobachtet haben?«
    Â»Es ist eine Theorie, die ich auf der Grundlage meiner Beobachtungen entwickelt habe.«
    Brigan lächelte ruhig. »Und haben Sie auch eine Theorie entwickelt, wie ich meiner Tochter beibringen könnte, Hänseleien gegenüber weniger empfindlich zu sein?«
    Â»Ich werde darüber nachdenken.«
    Â»Den Dells sei Dank für Ihr Nachdenken.«
    Â»Den Dells sei Dank für meine Gesundheit«, sagte Garan, der beim Anblick von Sayre, die den Hof betreten hatte und in ihrem blauen Kleid sehr hübsch aussah, aufstand. »Ich werde jetzt hinweghüpfen.«
    Er hüpfte nicht, aber sein gleichmäßiger Gang war bereits ein Fortschritt, und Fire beobachtete jeden seiner Schritte, als könnten ihre Augen auf seinem Rücken ihn schützen. Sayre nahm seinen Arm und sie gingen zusammen weg.
    Sein letzter Rückfall hatte Fire erschreckt. Jetzt, wo es ihm besser ging, konnte sie es sich eingestehen. Sie wünschte, dass der alte König Arn und seine Monsterberaterin, die vor hundert Jahren ihre Experimente durchgeführt hatten, noch ein paar mehr Medikamente entdeckt hätten, Heilmittel für ein oder zwei weitere Krankheiten.
    Hanna war die Nächste, die sie verließ. Als Archer mit seinem Bogen vorbeikam, rannte sie zu ihm und nahm ihn an der Hand.
    Â»Hanna hat ihre Absicht kundgetan, Archer zu heiraten«, sagte Brigan, der ihnen nachsah.
    Fire lächelte in ihren Schoß. Sie wog ihre Antwort sorgfältig ab – aber sprach sie leichthin aus. »Ich habe viele Frauen gesehen, die in ihn verliebt waren. Aber Sie können unbesorgt sein, anders als viele andere Väter, weil Hanna viel zu jung ist für seine Art, Herzen zu brechen. Wahrscheinlich ist es nicht sehr nett, so etwas über seinen ältesten Freund zu sagen, aber wäre sie zwölf Jahre älter, würde ich ihr den Umgang mit ihm verbieten.«
    Wie erwartet war Brigans Miene undurchschaubar. »Sie sind selbst nicht viel mehr als zwölf Jahre älter als Hanna.«
    Â»Ich bin tausend Jahre alt«, sagte Fire, »genau wie Sie.«
    Â»Hmm«, sagte Brigan. Er fragte sie nicht, was sie damit meinte, was auch besser so war, weil sie es nicht genau wusste. Wenn sie andeuten wollte, dass sie durch das Gewicht ihrer Erfahrung zu weise war, um ein Opfer des Verliebtseins zu werden – nun, der Gegenbeweis saß vor ihr, in Form eines grauäugigen Prinzen mit einem nachdenklichen Zug um den Mund, der sie ziemlich ablenkte.
    Fire seufzte und versuchte ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten. Ihre Sinne waren überladen. Dieser Hof war einer der geschäftigsten und natürlich wimmelte der ganze Palast nur so von Gedanken. Und direkt vor dem Palastgelände war die gesamte erste Abteilung postiert, mit der Brigan gestern eingetroffen war und übermorgen wieder abziehen würde. Sie erspürte Gedanken jetzt viel leichter als früher. Sie erkannte eine ganze Menge Soldaten der ersten Abteilung, obwohl sie so weit entfernt waren.
    Sie versuchte das Gefühl für sie wegzuschieben. Es war ermüdend, alles gleichzeitig wahrzunehmen, und sie wusste nicht, worauf sie sich konzentrieren sollte. Schließlich entschied sie sich für ein Bewusstsein, das sie störte. Sie beugte sich vor und sprach leise zu Brigan.
    Â»Hinter Ihnen unterhält sich ein Junge mit ganz komischen Augen mit einigen der Kinder vom Hof«, sagte sie. »Wer ist das?«
    Brigan nickte. »Ich weiß, welchen Jungen Sie meinen. Er ist mit Cutter gekommen. Erinnern Sie sich an den Tierhändler Cutter? Ich will nichts mit diesem Mann zu tun haben, er ist ein Monsterschmuggler und ein Rohling – nur, dass er zufällig einen sehr edlen Hengst zu verkaufen hat, der beinahe die Zeichnung eines River-Pferds hat. Ich würde ihn sofort kaufen, wenn das Geld nicht Cutter zugutekäme. Wissen Sie, es ist ein bisschen unanständig, wenn ich ein Pferd kaufe, das wahrscheinlich gestohlen ist. Vielleicht kaufe ich es trotzdem; dann wird Garan einen hysterischen Anfall wegen der Kosten bekommen. Und wahrscheinlich hat er Recht. Ich brauche nicht noch ein Pferd.

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