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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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der Stadt gekämpft, wo eine kluge Strategie einem wenig Vorteil verschaffte. Das Gelände und die offene Sicht garantierten eine schonungslose Schlacht, ohne Unterbrechung, bis zum Einbruch der Dunkelheit. Beinahe jede Schlacht endete mit dem Rückzug der königlichen Seite. Mydoggs Männer waren wild entschlossen, und sowohl Mydogg als auch Murgda waren bei ihnen. Außerdem stellte sich heraus, dass die Pferde in Schnee und Eis wenig halfen. Viel zu oft mussten die Soldaten zu Fuß kämpfen und dann zeigte sich, dass die Armee des Königs deutlich in der Minderheit war. Ganz langsam rückte Mydogg auf die Stadt vor.
    Und natürlich war Brigan in den Norden geritten, denn Brigan war immer dort, wo die Dinge am schlechtesten standen. Fire nahm an, er musste dort sein, um mitreißende Reden zu halten und die Truppen in den Kampf zu führen, oder was auch immer Oberbefehlshaber in Kriegszeiten taten. Sie fand es furchtbar, dass er etwas so Tragisches und Sinnloses so gut konnte. Sie wünschte, er oder irgendjemand anderes würde sein Schwert hinschmeißen und sagen: »Es reicht! Das ist eine törichte Art, um zu entscheiden, wer regieren soll!« Und je häufiger sich die Betten im Lazarett füllten und leerten und wieder füllten, desto mehr hatte sie den Eindruck, dass diese Schlachten nicht viel übrig ließen, was man regieren konnte. Das Königreich war bereits auseinandergebrochen und dieser Krieg zerschlug die zerbrochenen Teile in noch kleinere Stücke.
    Cansrel hätte das gefallen; sinnlose Zerstörung war ganz nach seinem Geschmack. Und dem Jungen wahrscheinlich auch.
    Archer hätte sich eines Urteils enthalten – zumindest vor ihr, da er ihre scharfe Kritik kannte. Und egal, was seine Meinung gewesen wäre, er wäre hinausgegangen und hätte mutig für die Dells gekämpft.
    Genau wie Brigan und Nash.
    Als Nashs Vorhut durchs Tor getrappelt kam, stellte Fire beschämt fest, dass sie stolpernd und kopflos zum Dach hinaufrannte.
    Schönes Pferd , rief sie ihrem Gefährten zu. Schönes Pferd, ich kann das nicht ertragen. Ich kann Archer und Cansrel ertragen, wenn es sein muss, aber dies kann ich nicht auch noch ertragen. Mach, dass er weggeht. Warum müssen meine Freunde Soldaten sein?
    Etwas später, als Nash aufs Dach kam, um sie zu treffen, kniete sie nicht nieder, wie ihre Wache und die Dachposten es taten. Sie kehrte Nash den Rücken zu und hatte den Blick auf das Pferd geheftet, ihre Schultern hochgezogen, wie um sich vor seiner Anwesenheit zu schützen.
    Â»Lady Fire«, sagte er.
    Mein König. Ich will nicht respektlos sein, aber ich bitte Sie zu gehen.
    Â»Selbstverständlich, Lady, wenn Sie das wünschen«, sagte er sanft. »Aber ich habe versprochen, Ihnen erst ungefähr hundert Nachrichten von der Nordfront und aus der Stadt zu überbringen – von meiner Mutter, Ihrer Großmutter, Hanna, Brocker und Mila, um nur einige zu nennen.«
    Fire stellte sich eine Nachricht von Brocker vor: Ich mache dich für den Tod meines Sohnes verantwortlich. Eine Nachricht von Tess: Du hast leichtsinnig deine schönen Hände ruiniert, nicht wahr, meine Enkelin? Eine Nachricht von Hanna: Du hast mich hier alleingelassen.
    Also gut , sagte sie in Gedanken zu Nash. Überbringen Sie Ihre Nachrichten, wenn Sie müssen.
    Â»Nun«, sagte Nash leicht verwirrt, »sie senden Ihnen natürlich all ihre Liebe. Und Trauer um Archer und Erleichterung, dass Sie am Leben sind. Und Hanna hat mich ausdrücklich gebeten, Ihnen zu sagen, dass es Blotchy besser geht, Lady …« Er hielt inne. »Fire«, sagte er. »Warum sprichst du mit meiner Schwester und meinen Brüdern, aber nicht mit mir?«
    Sie fuhr ihn an. Wenn Brigan gesagt hat, dass wir miteinander geredet hätten, war er unaufrichtig.
    Nash schwieg einen Moment. »Das hat er nicht. Wahrscheinlich habe ich es einfach angenommen. Aber du hast doch bestimmt mit Clara und Garan gesprochen.«
    Clara und Garan sind keine Soldaten. Sie werden nicht sterben , sagte sie in Gedanken zu ihm und bemerkte, sobald sie es ausgesprochen hatte, dass das ein schwaches Argument war, weil Garan an seiner Krankheit und Clara bei der Geburt sterben könnte. Und Tess an Altersschwäche und Brocker und Roen bei einem Angriff auf ihre Reisegruppe, und Hanna könnte vom Pferd fallen.
    Â»Fire …«
    Bitte, Nash, bitte. Zwing mich

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