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Die Flipflop-Bande

Die Flipflop-Bande

Titel: Die Flipflop-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Franz
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weiter hinten verdächtig bewegten. Da schlich sich jemand an.
    »Runter mit den Köpfen!« Fritzi duckte sich. Auch die anderen drei hockten sich hin.
    Lotte plierte durch eines der Astlöcher des groben Holzes, aus dem der Hochsitz gezimmert war. Und plötzlich klopfte ihr Herz wie ein Buntspecht. Das konnte doch nicht wahr sein! Wo kam der denn auf einmal her? »Memoli«, murmelte sie. Und in diesem einen Wort steckte die ganze Enttäuschung darüber, dass er sich so gemein benommen hatte.
    »Woher kennt der unser Hauptquartier?«, raunte Hanan.
    Lotte zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Ich glaube, er weiß gar nicht, dass wir hier oben sind«, antwortete sie leise. »Wahrscheinlich soll er unser Versteck ausspionieren.«
    Tatsächlich. Als Memoli von Busch zu Busch bis zum Rand der Lichtung geschlichen war, schaute er sich hinter einer Kiefer versteckt vorsichtig um. Er schien niemanden zu entdecken und so stand er schließlich auf und kam aus der Deckung. Er ging auf den Hochsitz zu, schaute aber zum Glück nicht nach oben. Die vier Mädchen wagten kaum zu atmen. Konnte er sie wirklich nicht sehen? Oder tat er nur so ahnungslos?
    Jetzt schlenderte er mit den Händen in den Hosentaschen am Hochsitz vorbei, den Blick auf das Gestrüpp mit den Brombeeren gerichtet. Er pflückte einpaar der dicken schwarzen Brombeeren und setzte sich damit ins Gras, mit dem Rücken zum Hochsitz. Wollte der hier etwa picknicken? Vielleicht wartete er auf die anderen Wölfe? Die Mädchen sahen sich ratlos an. Es schien, als ob sie alle einen ähnlichen Gedanken hatten: Wenn die Wilden Wölfe erst mal zu viert waren, dann würden sie ganz schön festhocken in ihrem Hauptquartier.
    »Wir müssen ihn verjagen«, flüsterte Liev. Ihre Stimme zitterte richtig vor Aufregung.
    Doch Fritzi schüttelte den Kopf. »Nein«, flüsterte sie zurück. »Wir nehmen ihn gefangen!« Ihr Blick wanderte zu dem Stück Seil hinüber, das in einer Ecke des Hochsitzes lag. Es war der Rest des Kletterseils, den sie abgeschnitten hatten. »Ich kenn einen Trick. Passt mal auf …«
    Und dann wisperte sie den anderen ihren Plan ins Ohr. Es war ein genialer Plan. Ein echter Flipflop-Plan. Man brauchte dafür Mut, Geschick und Schnelligkeit – und eine Handvoll Steine, was das Komplizierteste an der Sache war. Doch Liev hatte Karamellbonbons in der Hosentasche und die opferte sie gerne für Fritzis Idee.
    »Also los!« Lotte nahm das Kletterseil und legte es zum Abrollen bereit. Fritzi wickelte sich das andere Seil um die Schulter. Hanan stand vorsichtig auf und Liev reichte ihr die Bonbons. Und zack! hatte Hananeinen der Bonbons so geworfen, dass er mit einem Plopp am Stamm einer Birke landete.
    Memoli hob den Kopf. Ha! Er hatte das Geräusch gehört. Der erste Teil des Plans schien zu klappen. Hanan pfefferte noch einen Bonbon und wieder gab es ein Plopp. Jetzt stand Memoli auf und ging in Richtung Birke. Immer noch wandte er dem Hochsitz den Rücken zu.
    Dann ging alles schnell wie die Feuerwehr. Die Mädchen ließen das Seil runter und kletterten eine nach der anderen flink und lautlos hinunter. Das heißt: fast lautlos. Irgendetwas musste Memoli doch mitbekommen haben, denn er drehte sich um. »Hier seid ihr?«, sagte er verblüfft.
    Doch da waren die Mädchen schon bei ihm. Ehe er nur die Hand heben konnte, hatten sie ihn schon gepackt. Und sosehr er auch zappelte und strampelte, die vier waren stärker. Während Lotte ihm die Hand auf den Mund presste, damit er nicht schreien konnte, drückten ihm die anderen drei die Arme an den Körper und umwickelten ihn mit dem Seil. Wie eine Kohlroulade sah er aus, als er schließlich unbeweglich am Boden lag. Selbst seine Beine konnte er nicht mehr bewegen, weil Fritzi die mit ihrem Gürtel zusammengebunden hatte.
    »Hey! Kommen die anderen auch noch?« Fritzi kniete neben ihm und stupste ihn unsanft an.
    »Mmmmmm«, brummte Memoli. Mehr brachte er nicht heraus, weil Lotte immer noch feste zudrückte. Vielleicht sogar ein bisschen fester, als es nötig gewesen wäre.
    »Nun sag schon! Du bist doch nicht alleine unterwegs. Wo sind Erkan, Frederik und Anna-Lena?« Fritzi gab Memoli noch einen Knuff und Lotte lockerte den Druck ihrer Hand.
    Doch von dem Jungen, der da am Boden lag und wütende Blicke auf die Flipflop-Mädchen abschoss, kam keine Antwort.

    »Vielleicht ist es am besten, ihr lauft Richtung Hort zurück. Dann seht ihr die Wölfe, bevor die hier auftauchen«, schlug Lotte vor. »Und falls ihr ihnen

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