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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
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Mark würde mir ganz wenig bis gar nichts bedeuten, weshalb er es nicht Wert war, Gedanken an ihn zu verschwenden, was aber nur bewirkte, dass ich noch mehr Gedanken an ihn verschwand.
     
    Ich hatte Mutti noch nie so aufgedreht erlebt. Sie fiel gleich an der Tür über mich her:
    „ Melanie, du weißt, dass Viktor und ich einen Wellness-Kurzurlaub im Schwarzwald gebucht hatten. Nun, Liebes, du darfst drei Mal raten!“
    Ich blickte Mutti ratlos an.
    „Viktor hat vorgeschlagen, dass du und Justin mitkommt! Er hat im Hotel angerufen und stell dir vor, es sind noch Zimmer frei! Das Hotel hat Schwimmhalle, Sauna, Fitnessraum - alles, was dein Herz begehrt. Liebes, kommt doch bitte mit. Du brauchst dringend etwas Erholung.“
    Tja, warum eigentlich nicht? Gab es irgendeinen Grund, weshalb ich nicht verreisen sollte? Mir fiel keiner ein.
    „Gut, Mu m. Wir fahren mit! Sag Viktor, er ist der Beste. Wann soll es losgehen?“
    „ Heute Abend!“
    „Wunderbar! Ich freue mich riesig!“ Ich lief an Mutti vorbei, um Justin in die Arme zu schließen. Er saß im Wohnzimmer am Couchtisch und malte mit Aquarell.
    „Schatz, lass mal sehen! Eine wunderschöne Regenwolke hast du da gemalt. Wirklich wunderschön!“, lobte ich ihn.
    „Mama, das ist keine Wolke. Das ist ein Vogel!“
    „Natürlich. Klar. Das ist ein ganz wunder,
    wunderschöner Vogel!“ Ich blieb noch eine Weile neben Justin und schaute zu, wie er ziellos Farbe auf seinem Blatt verteilte. Gut, für das Malen hatte er kein Talent, dafür konnte er aber ziemlich gut singen.
    „ Melanie, Viktor hat jetzt noch ein Zimmer gebucht. Liebes, du glaubst nicht, wie ich mich darüber freue! Erzähl. Wie ist es bei Doktor Klitzke gelaufen?“
    „ Prima! Ich meine, ich gehe nicht mehr hin. Der Mann ist ein Trottel.“
    „ Liebes, bitte! Ich mag es nicht, wenn du so ordinär sprichst, und das in Justins Anwesenheit!“
    Mutti setzte Wasser auf und holte eine Packung Kräutertee aus dem Schrank.
    „ Ich mache dir erst einmal einen schönen Beruhigungstee, dazu nimmst du bitte ein Stück Schokoladentorte. Heute siehst du wieder besonders gestresst aus. Hast du wieder ein Bewerbungsgespräch gehabt oder so? Liebes, schau mich an. Ich weiß nicht, was du mir verschweigst, ich sehe nur, dass du Kummer hast.“
    Liebeskummer, um genau zu sein.
    „ Mum, mach dich nicht verrückt. Mir geht es gut! Mensch, beinahe hätte ich es vergessen! Herzlichen Glückwunsch zur bevorstehenden Hochzeit! Mit Viktor hast du einen Volltreffer gelandet, hörst du?“
    Mutti lächelte.
    „Ich hab dich lieb!“, sagte ich noch und nahm sie in meine Arme. Sie sah mich an, als wäre ich eine Sterbende, die gerade den Satz aussprach, mit dem sie sich von dieser Welt verabschiedete.
    „ Mum, du brauchst doch nicht zu weinen! Alles wird gut, hörst du? Nun her mit der Schokoladentorte! Danach muss ich aber nach Hause, die Koffer packen.“
     

Kapitel 15
     
    E ine völlig fremde Welt lag vor mir als ich morgens die Augen öffnete. Frisch tapezierte Wände, Bettwäsche aus Seide, Gardinen zum Verlieben, himmlische Ruhe. Als mein Blick auf eine Minibar fiel, dämmerte mir, dass ich mich in einem Appartement eines Wellness–Parkhotels befand und nicht im Jenseitsparadies. Ich erinnerte mich an die vergangene Nacht. Nach etlichen Stunden, hatte ich mich doch noch überwinden können, Mark anzurufen. Es war 2.45 Uhr. Ich tat es aus reiner Bosheit und hatte vor, sofort aufzulegen, doch sobald Marks Stimme an mein Ohr drang, war ich wieder wie verhext und meldete mich mit meinem Namen. Mark tat sehr erfreut. Angeblich hatte er auch vorgehabt, mich anzurufen, er habe aber nicht gewollt, dass ich das Gefühl bekäme, er würde mich unter Druck setzen. Ich hatte Mark die Frage gestellt, ob er sich denn in seinem Bett einsam fühlen würde, was er frech bejahte. Dann wollte ich ihn testen und fragte ihn, ob er sich noch an meine Haar- und Augenfarbe erinnern würde. Das konnte er offenbar nicht, denn anstatt zu antworten hatte er nur ausweichend gelacht und gesagt, er würde meinen Sinn für Humor mögen. Ich stellte ihm eine nächste Falle und fragte, was er denn davon halte, wenn ich mir die Haare blond färben und dazu einiges an Gewicht zulegen würde. Wie erwartet konnte Mark auch hierzu keine zufriedenstellende Antwort geben. Er sagte, er würde mich mögen, so wie ich bin, aber eine blonde und pummelige Melanie mit runden Bäckchen würde er auch nicht von der Bettkante schupsen. „Ich werde dich bei

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