Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Juergens
Vom Netzwerk:
Nachrichten gesehen. Davon gerät man aber nicht gleich außer Atem. Wie dem auch sei. Das ist jetzt nicht so wichtig. Und das neue Entlein, was macht es denn? Sag schon! Melanie, ich hoffe, du hast einen schönen Tag gehabt. Nicht wahr? Zeig es Omi! Wir werden dich um Punkt zwanzig Uhr im Restaurant erwarten. Na, was macht es denn? Was?!“ 
    Eine Weile hörte ich nur eine Quietschente quietschen.
    Arme Mutti. Sie hörte sich an, als hätte sie eine gespaltene Persönlichkeit. Wenn sie zu Justin sprach, war ihre Stimme hell und freundlich und klang wie die Synchronstimme eines Entleins aus einer Zeichentrickserie und wenn sie mit mir redete, war ihre Stimme matt und sachlich und klang wie die einer Sekretärin, die fälliges Geld von zahlungsunwilligen Kunden einzutreiben versuchte. 
    Die Quietschente verstummte. 
    „Melanie, bist du noch dran?“
    „Ja, Mum.“
    „Bitte zieh dir heute Abend etwas anderes an als diese furchtbare Jeanshose!“           
    „Gut, mache ich. Hat Justin nach mir gefragt?“
    „Nein. Das Kind war die ganze Zeit rundum zufrieden. Es hatte so viel Beschäftigung, dass ihm deine Abwesenheit überhaupt nicht auffiel. Da ist Wasser drin! Wenn Wasser drin ist, dann kann sie nicht quietschen! Melanie, wir treffen uns also um zwanzig Uhr im Restaurant. Trage sie wieder in die Badewanne! Und komm bitte nicht auf die Idee, die rote glitzernde Bluse oder diese bläuliche mit den Schönheitsschlitzen anzuziehen. In die Badewanne! Omis Bluse ist nun ganz nass! Melanie, bitte, mach dich ausnahmsweise ein wenig schick, ja? Soll Omi nun klatsch, klatsch, böse Händchen machen? Heb sie sofort auf! Melanie, also wir sehen uns später. Heb sie auf! Bist du überhaupt noch dran?“
    „Ja, Mum.“
    „Also bis zwanzig Uhr.“
    „Gut, bis dann.“
    Sie legte auf. Ich schaute auf die Uhr und nahm mir vor, die eine Stunde Zeit bis zum Abendessen mit einer sinnvollen Tätigkeit totzuschlagen und machte mich deshalb über ‚Die Kindererziehung in einer vaterlosen Gesellschaft’ her. Ich musste bald feststellen, dass mir nicht nach Lesen war. Meine Gedanken kreisten nur um diese Filme herum, die so unverschämt unromantisch waren, dass man einfach weitergucken musste. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, legte das Buch zur Seite und schaltete den Fernseher wieder ein. Den Ton stellte ich ab, um eventuelle Telefonate stressfrei entgegennehmen zu können. Der Film war zu Ende. Ein anderer mit dem Titel ‚Die wilde Eleonora’ begann. Das Gesicht der Hauptdarstellerin war noch zu sehen, da der Film gerade angefangen hatte. Sie war blond und hatte gezupfte Augenbrauen. Der Hauptdarsteller war dicklippig und spielte den Psychotherapeuten der blonden Frau. Ich musste sofort an Lisa und Mark denken und verspürte plötzlich das Bedürfnis, Lisa anzurufen.
    Sie meldete sich augenblicklich, als hätte sie neben dem Telefon gestanden und nur auf meinen Anruf gewartet.
    „Melanie! Wo zum Teufel steckst du? Ich habe es bestimmt hundert Mal auf deinem Handy versucht. Warum ist das Ding immer aus?“
    „Ich mache Kurzurlaub. Im Schwarzwald. Das heißt, ich möchte ein paar Tage entspannen, mich selbst finden und wer weiß, mich vielleicht neu erfinden und das geht nur, wenn ich mein Handy …“
    „Hör auf mit dem Quatsch! Melanie, komm schon! Du machst keinen Urlaub, also sag schon! Wo steckst du?“
    „Das Hotel hat vier Sterne, Thermalbad, Sauna, Fitnessraum, Shops und so weiter. Und jetzt kommt der Hammer: Hier laufen ununterbrochen … Na, wie soll ich das sagen … Filme halt, aber von der anderen Sorte, wenn du verstehst, was ich meine. Nun erzähl schon! Was macht die Liebe? Warst du wieder mit Mark aus?“
    „Nein, ich verstehe nicht. Ich dachte immer, du wärst knapp bei Kasse.“
    „Das bin ich ja auch! Und? Erzähl! Wie geht es Mark?“
    „Hast du einen Schlafsack dabei oder bist du in einer Jugendherberge untergebracht? Warte, ich habe es : Deine Krankenkasse hat dich und Justin auf eine Mutter-Kind-Kur geschickt?“
    Hier musste ich laut lachen.
    „Lisa, meinst du wirklich, dass Liebesfilme der anderen Art zu einer Mutter-Kind-Kur gehören?“
    „ Schon gut. Wie bist du denn überhaupt darauf gekommen, gerade jetzt und ausgerechnet im Schwarzwald Urlaub zu machen und woher hast du verdammt noch mal so viel Geld?“
    „Viktor und Mutti sind auch hier. Genau genommen haben sie Justin und mich eingeladen. Lisa, nun sag schon! Was macht die Liebe?“
    „Soll das heißen, deine

Weitere Kostenlose Bücher