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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ostfeste gelegt hatte, konnte er die blauen Kasacks der Charisian Marines erkennen, die sich an der Reling der Schiffe aufgestellt hatten, um das Schauspiel miterleben zu können, während mit tödlicher, stetiger Schnelligkeit immer weiter Pulverdampf von den Breitseiten der Kriegsschiffe aufstieg.
    Vielleicht eine Minute lang betrachtete Fhairly die Szenerie, dann ging er wieder in Deckung, lehnte sich gegen die Innenseite der Befestigung und blickte erneut seinen Ersten Offizier an.
    »Sie haben recht«, krächzte er. Die Worte bereiteten ihm größere körperliche Schmerzen als die klaffende Wunde, die ihm ein umhergeschleuderter Gesteinsbrocken gleich zu Beginn dieses Gefechts in die Wange gerissen hatte. »Sagen Sie den Männern, sie sollen das Feuer einstellen und in Deckung gehen. Und dann lassen Sie die Flagge einholen.« »Ein Signal von der Destiny, Sir.«
    Sir Domynyk Staynair, seines Zeichens Baron Rock Point, blickte von seinem Gespräch mit dem Kommandanten seines Flaggschiffs auf.
    »Ja, Styvyn?«
    »Die Ostfeste hat kapituliert, Sir«, meldete Lieutenant Erakysyn. »Die Marines sind an Land gegangen und haben die Garnison in Gewahrsam genommen. Captain Yairley meldet, dass Major Zheffyrs Männer die Geschützbatterie gesichert haben und nun ihre Zerstörung vorbereiten.«
    »Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten, Styvyn!« Rock Point lächelte über das ganze Gesicht, dann warf er einen Blick zu Captain Darys hinüber. »Yairley scheint ein richtiges Talent für derartige Einsätze zu entwickeln, meinen Sie nicht auch, Tym?«
    »Oh doch, Mein Lord, das will mir auch so scheinen.«
    Darys erwiderte das Lächeln seines Oberbefehlshabers. Rock Point und er hatten Dunkyn Yairley schon als Midshipman kennengelernt. Sie wussten genau, dass ihn gelegentlich immense Selbstzweifel plagten … und auch, dass er trotzdem stets die ihm gestellte Aufgabe erfüllte.
    »Wenn er so weitermacht, werden wir ihn wohl bald zum Commodore befördern müssen«, sprach Rock Point weiter. »Auch wenn das natürlich bedeutet, dass er dann mit diesen herrlichen Bootsausflügen aufhören muss.«
    Dieses Mal lachte Darys sogar laut, doch Rock Points Miene wurde sofort wieder ernst, als er sich erneut Lieutenant Erayksyn zuwandte.
    »Geben Sie der Destiny Signal, Styvyn.«
    »Jawohl, Sir?«
    »Gute Arbeit. Chihiro 7:23.«
    »Aye aye, Sir!«, bestätigte Erayksyn.
    »Also gut, Styvyn. Dann laufen Sie los und lassen Sie das Signal geben.« Mit beiden Händen vollführte Rock Point eine Bewegung, als wolle er irgendetwas verscheuchen, und sofort wandte sich der Lieutenant den Signalgasten zu.
    »Chihiro sieben, Sir?«, fragte Darys nach und hob eine Augenbraue, und nun wirkte Rock Points Lächeln deutlich grimmiger.
    »Irgendwie erschien mir das angemessen«, erklärte er. Wortlos überflog Captain Sir Dunkyn Yairley die kurze Nachricht, dann gab er sie dem Midshipman zurück, der für die Signale verantwortlich war.
    »Danke, Master Aplyn-Ahrmahk«, sagte er, wandte sich ab und blickte über die Reling hinweg, die Hände hinter dem Rücken verschränkt; erneut ging ihm der Vers aus der Heiligen Schrift durch den Kopf. »Und der Heilige Langhorne sprach zu ihm: ›Wahrlich, Gott wird Seinen Feinden das Schicksal zukommen lassen, das jenen vorbehalten ist, die der Korruption und der Verderbtheit dienen, auf dass sie besiegt und gedemütigt werden für ihre Sünden, dass sie an Händen und Füßen gebunden seien und von den Gerechten in die Gefangenschaft geschickt.‹«
    Ich nehme an, das war als Kompliment gemeint − in Anlehnung an den Namen dieses Schiffes, dachte er. Aber es ist noch mehr als das.
    Und angesichts dessen, was in Ferayd geschehen ist, erscheint es mir eine durchaus angemessene Wahl zu sein.
    Kurz dachte er nach, dann wandte er sich von der Reling ab und bedeutete dem jungen Herzog Darcos mit einer Geste, zu ihm zu kommen.
    »Signal an das Flaggschiff«, sagte er. »Langhorne 23:7.«
    »Aye aye, Sir.«
    Der junge Bursche grinste ihn an; offensichtlich war er über die Auswahl der Textstelle hocherfreut. Dann eilte er zurück, um das entsprechende Signal zu geben, und Yairley verzog die Lippen zu einem schmalen Grinsen, als er zu den Geschützbatterien hinüberschaute, an denen seine Landungstrupps bereits geschäftig waren. Die Delferahkaner, die ursprünglich diese Geschütze bemannt hatten, hatte man auf die andere Seite der Ostinsel gebracht, die Verwundeten ebenso wie die Unversehrten. Dann hatte man jedes der

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