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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geht.«
    Verständnisvoll nickte Kairmyn, und Lakyr streckte sich ausgiebig und rollte mit den Schultern, um zumindest einige der Verspannungen zu lösen, die schon seinen ganzen Rücken plagten. Dann blickte er wieder zu dem jüngeren Offizier hinüber.
    »Ich darf davon ausgehen, dass Ihre Männer bereit sind, Captain?«
    »Jawohl, Sir. Das sind sie. Aber, Sir, es wäre mir immer noch lieber, wenn Sie …«
    »Sprechen Sie es nicht aus, Tomhys.« Mit einer Handbewegung bedeutete Lakyr seinem Gegenüber zu schweigen. »Irgendjemand muss diese Abteilung leiten. Ich habe Sie ausgewählt, weil Sie der beste Mann für diese Aufgabe sind. Falls ich zufälligerweise … noch weitere Gründe dafür habe, gerade Sie auszuwählen, so ist das mein Problem, nicht das Ihre.«
    »Aber …«
    »Zwingen Sie mich nicht, mich zu wiederholen, Captain«, fiel ihm Lakyr ins Wort, und nun klang er deutlich strenger als zuvor.
    Einen oder zwei Herzschläge lang wirkte es, als wolle Kairmyn seinen Protest dennoch fortsetzen. Dann besann er sich eines Besseren − oder, was wahrscheinlicher war, er begriff, dass es ihm ohnehin nichts nützen würde − und nickte.
    »Jawohl, Sir. Aber in diesem Falle …« − er erhob sich − »… sollte ich lieber gehen. Viel Glück, Sir!«
    »Ihnen auch, Captain.« Lakyr stand auf, um den Salut zu erwidern, als der Captain Haltung annahm. Kurz nickte der jüngere Mann, wandte sich ab und verließ das Büro.
    Erneut ließ sich Lakyr in den Sessel sinken, starrte mehrere Sekunden lang die offen stehende Bürotür an, dann zuckte er mit den Schultern und wandte sich dem Stapel Nachrichten zu, die Lieutenant Cheryng säuberlich aufgestapelt auf seine Kladde gelegt hatte. Die meisten davon meldeten lediglich die Bereitschaft verschiedener Abteilungen, und die wenigen, für die das nicht galt, verlangten von ihm kein Handeln und keine Entscheidungen. Es war schon zu spät, als dass irgendetwas, das er hätte unternehmen können, noch etwas an dem änderte, was am kommenden Morgen geschehen würde.
    Er las die letzte Meldung, legte sie beiseite, lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte an den jugendlichen Captain, den er gerade ausgeschickt hatte, die Leitung der Militäreskorte zu übernehmen, die er hatte bereitstellen lassen, um für Ordnung unter den Zivilisten zu sorgen, deren Evakuierung aus der Stadt er angeordnet hatte. Natürlich hatte Kairmyn ganz recht, was die Gründe betraf, die Lakyr dazu veranlasst hatten, gerade ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen. Was man den charisianischen Seeleuten und deren Familien hier in Ferayd angetan hatte, war nicht Tomhys Kairmyns Schuld. In Wirklichkeit war das alles geschehen, weil man die äußerst sorgfältig formulierten Anweisungen, die er zuvor erteilt hatte, zur Gänze ignoriert hatte. Bedauerlicherweise konnten die Charisianer das nun einmal nicht wissen.
    Lakyr hatte absolut keine Ahnung, wie viel Cayleb von Charis über die Einzelheiten wusste, was hier geschehen war. Es war, gelinde gesagt, unwahrscheinlich, dass die Propaganda der Kirche Charis bereits erreicht hatte, bevor diese Flotte in See gestochen war. Allerdings war es immer noch möglich, und wenn Cayleb erfahren hatte, welche Schilderung der Ereignisse die Kirche verbreiten ließ, und diese dann mit den Berichten seiner eigenen Landsleute verglich, die dem Blutbad hatten entkommen können, dann wäre es nur zu verständlich, wenn er zu dem Schluss käme, dieses Blutbad sei von Anfang an genau so geplant gewesen. Und sollte er das tatsächlich annehmen und ihm der Offizier, dem sämtliche der beteiligten Truppen direkt unterstellt waren, zufälligerweise in die Hände fallen, dann würde das für den betreffenden Offizier … ernstliche Konsequenzen haben.
    Und auch mit Recht, wenn es wirklich geplant gewesen wäre, dachte Lakyr. Und das lässt gewisse, unschöne Möglichkeiten erahnen, wie meine unmittelbare Zukunft aussehen wird, wenn alles wirklich so schlecht läuft, wie ich das befürchte.
    Nun, wenn dem so wäre, dann wäre dem eben so. Wenigstens hatte er Kairmyn in Sicherheit bringen können. »Sir! Sir!«
    Ruckartig richtete sich Major Gahrmyn Zhonair auf und griff nach der Hand, die an seiner Schulter rüttelte. Er hatte wirklich nicht eindösen wollen. Tatsächlich hatte er damit gerechnet, dieser Stuhl mit der erschreckend geraden Lehne sei dafür viel zu unbequem.
    Bedauerlicherweise hatte er sich getäuscht. Was nicht bedeutete, dass der Stuhl nicht tatsächlich so unbequem

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