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Die Flüchtlinge des roten Mondes

Die Flüchtlinge des roten Mondes

Titel: Die Flüchtlinge des roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sich an“, meinte Rianna, „wie ein Sklavenhund der Kirgon.“
    Dravash brummte seine Zustimmung. „Sie stammen von einem anderen Planeten des Kirgon-Systems. Ich habe ihre Verbindung mit den Kirgon niemals begriffen …“
    „Ich aber“, meinte Rianna. „Sie sind ebenso heimtückisch, unmoralisch und grausam!“
    Dravash zuckte mit, den Achseln, als sei dies zu unbestritten, als daß man einen Kommentar dazu abgeben müsse. „Jedoch ergibt deine Geschichte kaum Sinn, Dane. Ich kann nicht glauben, daß ein paar Eingeborene, unterstützt von den Speermeistern der Anka’an die Kirgon vertrieben haben können und so viele von ihnen töteten, daß nur ein einziger Sklavenhund übrigblieb. Die Kirgon könnten wirklich der Grund sein für das, was dem Personal des Stützpunktes zugestoßen ist – aber was ist dann mit den Kirgon geschehen?“
    „Vielleicht“, schlug Rianna vor, „sind sie dem gleichen geheimnisvollen Schicksal zum Opfer gefallen, das deine Sh’fejj im Stützpunkt überkam?“
    „Die Albinoprotosaurier?“
    Aratak nickte. Er sagte. „Ich kenne eine solche Rasse nicht. Aber es gibt viele Dinge im Universum, sowohl innerhalb des Bundes als auch außerhalb, die ich noch nie gesehen habe. Wie schon das Göttliche … eh … der Heilige A’assioo sagte: Die Vielfältigkeit der Schöpfung ist wahrhaft unendlich.“
    Dravash meinte: „Ich kann mir nur schwer eine protosaurische Rasse vorstellen, die albinohaft und kriegerisch zugleich ist – kriegerisch genug, um eine Invasorentruppe von Kirgon zu vernichten!“
    „Ich kann mir einen solchen Stamm vorstellen“, entgegnete Aratak, „aber ich würde es viel, viel lieber nicht tun.“
    „Oh, kommt“, protestierte Dane. „Es überstrapaziert schon die Phantasie, wenn man sich zwei Zivilisationen vorstellt, die Belsar zugleich erobern wollen – der Galaktische Bund und die … wie heißen sie doch gleich … die Kirgon. Und jetzt denkt ihr noch an eine dritte? Warum sollte das für irgend jemanden interessant sein? Belsar ist doch nicht so wichtig!“
    „Das finde ich eigentlich nicht“, gab Dravash zurück. „Persönlich finde ich ihn zwar sogar zu uninteressant, um hier zu forschen, und trotz des phantastischen Klimas intellektuell nicht anregend. Und bitte erinnert euch, Kollegen“, fügte er besonders zu Dane gewandt hinzu, „daß es sowohl unrichtig als auch beleidigend ist, von dem Stützpunkt des Bundes als Teil einer Invasion zu sprechen. Es war eine wissenschaftliche Expedition, die hier forschen wollte, ohne die hiesige Zivilisation im geringsten zu stören, um anschließend wieder abzureisen, ohne sie irgendwie zu behelligen.“
    „Tut mir leid“, meinte Dane. „Ich habe es nicht beleidigend gemeint. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß drei fremde Rassen hier auf einem kleinen Planeten am Rande des Nichts zusammentreffen. Das hört sich an wie …“ Er hielt inne, weil er wußte, wenn er sagen würde: „Hört sich an wie ein Science Fiction-Roman“, würden sie absolut nicht begreifen, was er damit meinte. „Hört sich zu phantastisch an, um es glauben zu können. Und wenn es hier eine Art Krieg zwischen drei fremden Rassen gegeben haben sollte, warum haben dann die Eingeborenen nichts davon bemerkt? Ich könnte mir vorstellen, daß in einem solchen Fall jede Stadt hier vor Gerüchten und merkwürdigen Geschichten summen würde – und ich habe in drei Wochen nur diese eine Geschichte gehört!“
    „Barbaren auf dieser Stufe haben keine Vorstellung von dem Planeten als Ganzem“, sagte Dravash, „und die Neuigkeiten verbreiten sich nur langsam. Theoretisch könnte es hier Kirgon geben, Mekhar auf dem anderen Kontinent und die Albino-Protosaurier irgendwo anders, und wir würden nicht unbedingt etwas davon erfahren. Immerhin mußt du im Auge behalten, daß eine Gesellschaft auf dieser Stufe …“
    Das sanfte Dröhnen des Torgongs ertönte, und kurz darauf erschien Joda und brachte einen Boten herein, einen wichtig aussehenden Menschen, dessen reich besticktes kurzes Jäckchen zeigte, daß er Diener in einem der großen Häuser auf dem Hügel der alten Protosaurierstadt war.
    „Ich komme“, sagte der Mann, „mit einer Botschaft für die Ehrenwerten Fremden Thrava’ash Effiyim und seinen höchst verehrungswürdigen älteren Stammesbruder A’aratakha. Sehe ich mich in meiner unbedeutenden Unwürdigkeit diesen Edlen gegenüber?“
    „Das ist der Fall“, sagte Dravash, machte eine ungeduldige

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