Die Flüchtlinge
wir alles daran, zu gewinnen. Vierte Runde, Purpur macht den Einwurf.
Wim hat sich eine interessante Abwehrmethode einfallen lassen. Als Sedai den Ball wirft und der zu den Grünen gehörende Dane seinen Lauf über das Spielfeld beginnt, bilden wir einen Halbkreis, der auf unser Netz gerichtet ist, und rasen los: die Kasiren in der Mitte, die Menschen an den Seiten. Dane sieht die Eingeborenen auf sich zukommen und versucht Haken zu schlagen, aber unsere Linie schließt sich nun um ihn und schneidet ihn von den anderen ab. Pixie bedrängt ihn von rechts, ich gehe ihn von links her an. Als er sich umdreht, um nach hinten auszuweichen, setzt Puti mit einem Sprung über ihn hinweg und steht – wie durch Zauberei – plötzlich vor ihm. Dane macht einen seitlichen Ausfallversuch, aber Puti entwendet ihm den Ball und wirft ihn weit über den Platz hinweg – genau auf das grüne Netz zu, wo der Rest unserer Mannschaft wartet. Das bringt die Grünen mächtig in Verwirrung, und sie eilen über das Spielfeld auf Wim zu. Wim fängt den Ball mit seiner Kelle und gibt ihn schnell an Pixie ab. Pixie überläßt ihn mir. Ich gebe ihn an Taloret weiter. Dann setzen wir beide uns in Bewegung und werden dabei von den Grünen verfolgt. Taloret schlägt eine andere Richtung ein, und ich gebe den Ball an Mertika weiter, die ihn ins Netz wirft und einen freudigen Jodler von sich gibt. Nun müssen sich die Grünen mit dem Gedanken vertraut machen, daß während der Zeit, in der sie herauszufinden versuchten, wer von uns eigentlich den Ball hatte, Drei ihr Maskottchen geraubt und in seinem Beutel verstaut hat. Decca kichert und winkt. Die empörten Schreie der Fans der Grünen sind ohrenbetäubend. Sie schaffen es schließlich, Taloret auf die Strafbank zu schicken, weil sie den Ball berührt hat. Das trifft uns zwar, aber so hart nun auch wieder nicht. Der Spielstand: zwölf zu sechs für uns. Es wird Zeit für eine Pause.
Quilla behauptet, der Lieblingssport aller Aeriten sei der Streit. Wenn es ums Spiel geht, verlieren sogar die Kasiren ihre übliche Schwerfälligkeit und reagieren mit der gleichen Leidenschaft. Deswegen verbringt das Publikum die Pause damit, sich anzuschreien, zu fluchen, auf das Spielfeld zu zeigen und wild mit den Armen zu wirbeln. Wir – die Mannschaften – genehmigen uns einen Schluck Wasser. Quilla knöpft Deccas Trikot wieder zu. Tabor, der der Ansicht ist, draußen werde nun genug gelärmt, nimmt seine Pfeife und kündigt die fünfte Runde an. Die Zuschauer werden nun still. Jeder konzentriert sich ernsthaft auf das Spiel. Dane läuft auf dem Spielfeld an mir vorbei und klopft mir auf den Po. Ich fasse den Plan, ihm dies irgendwann während des Spiels zu vergelten. Grün fängt an.
Diesmal kommen sie sehr gut mit dem Ball zurecht und landen eine gekonnte Offensive. Da Teloret nun auf der Strafbank sitzt, macht ihr Angriff uns schwer zu schaffen, und außerdem gelingt es ihnen, Decca zurückzuerobern. In dieser Runde haben wir zwar keine Punkte gemacht, aber dafür eine Menge Ruhm abgestaubt. Spielstand: zwölf zu acht für uns.
Sechste Runde. Teloret ist wieder mit im Spiel. Wir machen den Einwurf. Kabit nimmt Pixie, die leicht aus dem Konzept zu bringen ist, den Ball ab, aber die Grünen verpatzen diesen Schachzug, als Josha auf den Kaedo der Grünen klettert und ihn von dort herunterwirft. Die Zuschauer schreien „Foul!“ Einige davon gehören sogar zu den Fans der Grünen. Josha muß vom Platz. Damit steht es zwölf zu zehn – immer noch für uns. Allmählich werden wir nervös.
Siebente Runde. Grün fängt an. Ich konferiere kurz mit Sedai. Drei wirft, Dane fängt und läuft los. Sedai greift sich Dane und wirft ihn in Richtung auf unser Netz. Dane, der darüber ziemlich fassungslos ist, tritt um sich, heult auf und läßt den Ball fallen. Wim reißt ihn an sich und wirft; ich packe ihn und gebe weiter; Pixie nimmt ihn an, läßt Malin von den Grünen an sich vorbei ins Leere laufen, jagt auf Teloret zu, gibt ab, und Teloret wirft den Ball geradewegs in unser Netz. Als er unten durchfällt, schnappe ich ihn mir und werfe ihn viermal hintereinander ein. Tabor pfeift wie ein Wahnsinniger. Dane und Sedai müssen beide auf die Strafbank, aber der neue Spielstand ist zwanzig zu zehn für Purpur.
Letzte Runde, wir werfen ein. Wir postieren uns rund um den Spielfeldrand.
Wim entwendet Josha den Ball und gibt an mich ab. Dann werfen wir ihn hin und her, während die Grünen in der Spielfeldmitte
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