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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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dich zu töten, falls Joe nicht aus dem Gefängnis entlassen und ihnen übergeben würde. Ein todsicherer Weg, sich die Meute von CIA und FBI auf den Hals zu hetzen.” Duncan schaute sie an. “Und das haben sie gemacht, weil …?”
    “Um Joe in die Hände zu bekommen …”
    “Was sie auch hätten haben können, ohne dich in die Gleichung mit einzubeziehen.”
    Summer seufzte. “Okay, ich habe keine Erklärung dafür, warum sie Joe nicht gleich auf dem Flughafen in Miami abgefangen haben. Was für eine Theorie hast du?”
    “Ich wünschte, ich hätte eine. Allem Anschein nach, weil sie scharf waren auf die ganzen Unannehmlichkeiten, die eine Entführung mit sich bringt, und weil sie die Regierung zwingen wollten, Joseph Malone aus dem Gefängnis freizulassen. Was offensichtlich überhaupt keinen Sinn macht.”
    “Vielleicht haben sie ja einfach nur zu viele schlechte Filme gesehen und machen sich gern das Leben schwer.” Summer warf die Hände in die Luft. “Also gut, keiner von uns hat eine logische Erklärung dafür, warum sie das, was sie getan haben, taten. Vielleicht sind sie einfach nur dumm.”
    “Sie waren immerhin gerissen genug, einen Gefangenenaustausch zu organisieren, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Was darauf hindeutet, dass sie nicht dumm sind und dass sie über genug Geld verfügen, um sich alle möglichen Leute zu kaufen.”
    “Lass uns annehmen, sie hätten bereits vorher versucht, Joe zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, und er hätte dankend abgelehnt.” Summer blätterte die Diagramme durch, als ob sie sich von dort Erleuchtung erhoffe. “Dann wären die finsteren Schurken in einer Klemme gewesen, denn ihn wie Fernando erschießen konnten sie nicht, weil sie ja die Formel von ihm wollen. Deshalb setzten sie ihn unter Druck, indem sie mich entführten und drohten, mich umzubringen, und er sah keine andere Möglichkeit, mein Leben zu retten, als sich an meiner Stelle in ihre Hände zu begeben.”
    Duncan strich sich durchs Haar. “Es gibt Hunderte von Wegen, wie sie Joe zur Mitarbeit hätten zwingen können. Sie hätten ihn in Manaus entführen und ihn so lange foltern können, bis er die Formel preisgibt.”
    Summer erschauerte. “Vielleicht hatten sie die Befürchtung, er würde hart bleiben und sie würden ihn am Ende noch aus Versehen umbringen, bevor er ihnen die Formel verraten hätte. Deshalb haben sie entschieden, dass sie eher zum Ziel kommen, wenn er sich um meine Sicherheit mehr Sorgen machen muss als um seine eigene.”
    Duncan dachte eine Weile darüber nach, dann schüttelte er erneut den Kopf. “Aber warum haben sie dann die US-Regierung da mit reingezogen? Es war ein extrem gefährliches Spiel, und wenn die Entführer mich nicht angerufen hätten, hätte überhaupt niemand von deiner Entführung erfahren. Sie hätten dich in irgendein Versteck im brasilianischen Hinterland verschleppen können, noch ehe irgendwem aufgefallen wäre, dass du verschwunden bist. Und dann hätten sie Joe zwingen können zuzuschauen, wie sie dich foltern.”
    Sie erschauerte, und Duncan legte ihr beruhigend eine Hand aufs Knie. “Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe nur verschiedene Szenarien durchgespielt.”
    “Aber sie spielen nicht”, sagte Summer. “Ihnen ist es blutiger Ernst, das ist das Problem. Während wir hier sitzen und uns dazu gratulieren, wie clever wir doch sind, weil wir herausgefunden haben, was diese Diagramme bedeuten, schwebt Joe in Lebensgefahr.”
    Duncan sagte nichts, und Summer blinzelte unerwartete Tränen zurück. “Du denkst, Joe ist bereits tot, stimmt's?”
    “Nicht unbedingt. Eine Menge Leute haben sich viel Mühe gemacht, um ihn lebend aus dem Gefängnis zu bekommen.”
    “Dann foltern sie ihn, damit er die Informationen preisgibt. Du hast es selbst gesagt.”
    “Vielleicht nicht.” Duncan fuhr ihr mit den Daumen über die Augenlider und wischte die Tränen ab. “Summer, wir haben keine Idee, wer die Entführer sein könnten, warum sie dich entführt oder warum sie dich gegen Joe ausgetauscht haben. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als dich mit der unbefriedigenden Tatsache abzufinden, dass wir immer noch nicht wissen, ob Joe wirklich ihr Gefangener ist oder ihr Verbündeter.”
    “Das wissen wir”, gab Summer fest zurück. “Ich habe dir gesagt, dass Joe sich nie mit Leuten verbünden würde, die mich entführen.”
    “Okay, aber wir können trotzdem nicht übersehen, dass wir, obwohl wir mehrere

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