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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Gesicht mit den Händen umschloss. “Du denkst zu viel”, sagte er weich. “Manchmal muss man sich einfach treiben lassen.”
    “Was passiert, wenn ich Angst habe, dass ich die Richtung verliere?”
    “Denk einfach nicht dran und genieß die Fahrt.” Er küsste sie leicht. “Vielleicht änderst du ja deine Meinung, wenn du angekommen bist. Und wenn nicht, war zumindest die Reise herrlich.”
    Sie legte ihre Hand an seine Wange. “Ich l…” Sie schluckte.
Nicht jetzt. Sie konnte es jetzt einfach nicht sagen.
“Mach Liebe mit mir, Duncan.”
    Einen Moment lang glaubte sie, er würde sich weigern. Doch dann legte sich sein Mund auf ihren, hungrig und fordernd. Ein Stromschlag durchzuckte sie, als ihre Lippen sich trafen. Das Gefühl, augenblicklich dahinzuschmelzen, war ihr mittlerweile vertraut, aber sie konnte nicht behaupten, dass sie sich daran gewöhnt hatte. Vielleicht würde sie sich ja nie daran gewöhnen.
    Summer wandte den Kopf ab, noch nicht ganz bereit, sich schon zu ergeben, auch wenn sie es gewesen war, die den Kuss initiiert und ihn gebeten hatte, Liebe mit ihr zu machen. Er sagte nichts, sondern überschüttete nur ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen, eine süße Folter, die sie behutsam, aber unablässig vorwärtsdrängte. Sie erkannte plötzlich, dass sie sich nur weigerte, weil ihr das, was er tat, zu sehr gefiel und nicht, weil sie wollte, dass er aufhörte.
    Belustigt über sich selbst, entschied sie, dass das sogar für ihre Verhältnisse ein bisschen zu neurotisch war. Sie schmiegte sich an ihn und gestattet ihrem Körper, sich von seinen Berührungen erwärmen zu lassen. In der Sekunde, in der sie ihre gedanklichen Brandmauern niederriss, verwandelte sich die angenehme Wärme in sengende Hitze.
    Sie schickte alle Gedanken an die Zukunft zum Teufel und stürzte sich kopfüber in das Flammenmeer.

16. KAPITEL
    A ls Joe aus seinem durch Betäubungsmittel hervorgerufenen Schlaf erwachte, zeigte die Uhr neben dem Bett Dienstag, sechs Uhr morgens an. Er war noch ganz benommen, und es dauerte geraume Zeit, bis es ihm gelang, sich auszurechnen, dass das Flugzeug vor mehr als zwölf Stunden gelandet sein musste. Er war an einen Monitor angeschlossen, der Pulsfrequenz, Atemtätigkeit, Herzschlag und Blutdruck maß. Unter diesen Umständen war es nicht möglich, Bewusstlosigkeit vorzutäuschen, weil die elektronischen Daten ganz klar anzeigten, dass er wach war.
    Und tatsächlich dauerte es nur ein paar Minuten, bis Alonzo und einer seiner bevorzugten Handlanger auf der Bildfläche erschienen. “Wie fühlst du dich?”, erkundigte sich Alonzo.
    “Beschissen.” Joe riss sich die Kabel, die ihn mit dem Monitor verbanden, ab und schwang seine Beine über die Bettkante.
    “Geh unter die Dusche. Jango kann dir Gesellschaft leisten, falls du Angst hast, du könntest zusammenklappen.”
    “Ich werde es schaffen.”
    “Sobald du fertig bist, holen wir die Proben ab.”
    “Okay.” Joe tappte ins Bad und knallte die Tür hinter sich zu. Er schaute sich eingehend um, aber er konnte nirgendwo eine Überwachungskamera entdecken. Leider hieß das gar nichts, außer dass er die Kamera nicht sehen konnte. Er wickelte eine Zahnbürste aus und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, während er sich die Zähne putzte. Was er brauchte, waren fünf Minuten in der Nähe eines Telefons, damit er das FBI anrufen konnte. Was er mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit bekommen würde wie ein Ticket für die nächste Raumfähre. Da das Telefon ausschied, musste er sich etwas anderes einfallen lassen.
    Er ging ins Schlafzimmer zurück, wobei er, um Schwäche vorzutäuschen, ein paarmal stolperte, dann gab er vor, die Kleider durchzuschauen, die Alonzo ihm auf dem Bett bereitgelegt hatte. Dabei entdeckte er auf dem Nachttisch etwas zu schreiben und einen kleinen Notizblock, die Dinge, nach denen er in Wahrheit gesucht hatte. Derjenige, der das Zimmer für seine Ankunft bereit gemacht hatte, hatte zwar das Telefon weggeschafft, aber nicht die Schreibutensilien. Er ließ sich schwer aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen, dann sprang er unvermittelt auf und stürzte ins Bad.
    Dort beugte er sich über die Toilette und gab würgende Geräusche von sich. Nachdem er die Spülung betätigt hatte, taumelte er ins Schlafzimmer zurück und warf sich aufs Bett, wobei er unauffällig den Stift und den Notizblock unter die Bettdecke schob. So weit, so gut.
    Es war unglaublich schwer, ohne hinzuschauen zu schreiben,

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