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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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nicht zögern, dich wegen Bruchs von Staatsgeheimnissen vor Gericht zu stellen, und mir werden die Hände gebunden sein.”
    “Dad, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du kannst versichert sein, dass ich mir sehr genau überlegt habe, was ich zu Bill Ogilvie sage. Aber ich möchte dir etwas anderes erzählen.” Summer zog das Foto von Fernandos Beerdigung heraus und reichte es ihrem Vater. “Hier. Das wollte die
Times
eigentlich morgen bringen, hat es dann aber aus Platzgründen wieder verworfen.”
    Ihr Vater setzte seine Lesebrille auf und schaute das Foto an. “Ich erkenne den brasilianischen Präsidenten”, sagte er. “Und ich nehme an, diese Frauen hier sind Mitglieder der Familie da Pereira? Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Fernando mehrere Töchter, aber keinen Sohn.”
    “Ja, das sind Senhora da Pereira und ihre Töchter, aber mir geht es um etwas anderes. Siehst du den Mann, der neben dem Auto steht?”
    “Meinst du den Chauffeur?”
    “Ja.” Summer holte tief Atem. “Er war einer meiner Entführer.”
    “Großer Gott! Bist du dir sicher?”
    “Absolut. Erinnerst du dich, wie ich euch von dieser Fahrt nach Florida erzählte? Nun, dieser Chauffeur ist derselbe Mann, der den Minivan fuhr. Ich habe fünfzehn Minuten damit zugebracht, ihn anzustarren, und ich würde sein Gesicht überall auf der Welt erkennen.”
    “Ich weiß, dass du sagtest, du hättest ein sehr klares Bild von ihm. Trotzdem, es war dunkel im Auto …”
    “Ja, aber die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos haben sein Gesicht immer angeleuchtet, und diese ungewöhnlich breite Stirn, die im Kontrast steht mit einer kleinen Stupsnase, vergisst man nicht so leicht.”
    Gordon zog die Lampe auf dem Beistelltisch näher heran, sodass der Lichtschein direkt auf das Foto fiel. “Ich sehe, was du meinst”, sagte er schließlich. “Das ist wirklich kein Gesicht, das man unter den Umständen, wie du sie beschreibst, leicht vergisst.”
    Summer war erleichtert, dass ihr Vater ihre Identifikation nicht in Zweifel zog. Damit war die erste Hürde genommen. Jetzt musste sie nur noch den FBI-Direktor überzeugen. “Ich bin mir absolut sicher, dass er einer der Entführer war, und ich bin zuversichtlich, dass ich ihn bei einer Gegenüberstellung sofort wiedererkennen würde.”
    “Ja, ich sehe, dass du dir sehr sicher bist, obwohl mir der Zusammenhang des Ganzen offen gestanden vollkommen schleierhaft ist.”
    “Ich weiß auch nicht, wie alles zusammenhängt, aber um das herauszufinden, ist schließlich das FBI da. Mir ist es am wichtigsten, dass wir jetzt endlich eine gute Chance haben, herauszufinden, wo Joe ist.”
    “Mach dir nicht zu viele Hoffnungen”, sagte Gordon. “Ich wünschte, es wäre so leicht. Das FBI dürfte zwar keinerlei Schwierigkeiten haben, diesen Chauffeur zu finden, aber das heißt noch lange nicht, dass wir ihn auch verhören können, geschweige denn, dass wir ihn hierher bekommen. Du hast keine Ahnung, wie schwierig es ist, ausländische Regierungen dazu zu bekommen, ihre Staatsbürger an die amerikanische Polizei auszuliefern. Und wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, gibt es zwischen unserem Land und Brasilien kein Auslieferungsabkommen.”
    Er stand auf und ging auf und ab, während er weitersprach. “Lateinamerikanische Länder haben irgendwelche Interventionen von amerikanischer Seite in schlechter Erinnerung, und heutzutage ist man bei allem, was auch nur entfernt nach Neokolonialismus riecht, sehr sensibel.”
    Summer, die zu wütend war, um sitzen zu bleiben, stand ebenfalls auf. “Dieser Mann gehört zu einer Terroristengruppe, die mich entführt hat. Sie haben mir die Augen verbunden, mir nichts zu essen gegeben und mich mehr als drei Tage gefesselt irgendwo liegen gelassen. Sie haben die Regierung der Vereinigten Staaten erpresst und …”
    Ihr Vater unterbrach seine Wanderung, drehte sich um und schaute sie an, dann lächelte er ein Lächeln, bei dem fast eine leise Selbstironie mitschwang. “Meine Liebe, ich denke, du hast mich eben sehr wirkungsvoll auf meinen Platz verwiesen. Manchmal bin ich so sehr damit beschäftigt, Diplomat zu sein, dass ich vergesse, dass ich auch ein Mensch bin. Ganz zu schweigen davon, dass ich dein Vater bin.”
    “Ich wollte nicht unhöflich sein …”
    “Du warst nicht im Mindesten unhöflich, nur überzeugend. Warte hier, meine Liebe. Ich habe Julian Steins Geheimnummer in meinem Arbeitszimmer. Ich rufe ihn sofort an. Wir müssen ihm dieses Foto

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