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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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wie Zahnseide, einfach nicht mehr objektiv sein konnte. Er dachte an Freitagabend und fragte sich, ob Summers milde Laune möglicherweise nur ein Trick gewesen war. Er musste sich eingestehen, dass das nicht ausgeschlossen war, obwohl er das vor niemandem zugeben würde. Warum sonst hätte sie wohl zumindest versteckt sexuelles Interesse signalisieren sollen, wo sie ihn doch seit Jahren nicht im Zweifel darüber ließ, dass sie ihn wesentlich lieber gehen als kommen sah? Bei jeder anderen Frau wäre es ihm unvorstellbar gewesen, sich so für dumm verkaufen zu lassen, aber Summer brauchte ihn nur anzulächeln, und schon war er verloren.
    Unter diesen Umständen wird es zu nichts führen, wenn Gordon und ich den Tag zusammen verbringen
, entschied Duncan. Sie würden sich wahrscheinlich nur gegenseitig verrückt machen, statt irgendwelche nützlichen Ideen zu produzieren. “Es gibt nur eins, was ich sicher weiß”, sagte er. “Du musst nach Hause fahren und dich hinlegen. Du tust Summer keinen Gefallen damit, wenn du Entscheidungen fällst, obwohl du eigentlich zu fertig bist, um auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen.”
    Gordon schüttelte den Kopf. “Ich sollte hierbleiben. Es muss doch irgendetwas geben, das ich tun kann …”
    “Es gibt nichts, was nützlicher wäre, als dich auszuruhen. Du ängstigst dich jetzt seit vierundzwanzig Stunden nonstop um Summer. Lass mich dir einen Wagen rufen.” Bei der erhöhten Sicherheitsstufe, die seit Summers Entführung in Kraft getreten war, war es Gordon nicht mehr gestattet, seinen eigenen Wagen zu benutzen oder ohne Geleitschutz irgendwohin zu gehen.
    “Ich wünschte bei Gott, ich könnte schlafen”, sagte Gordon. “Ich möchte mich ins Bett legen und erst wieder aufwachen, wenn dieser Albtraum vorüber ist.”
    “Wenn du das ernst meinst, bin ich mir sicher, dass wir einen Arzt finden, der bereit ist, dir etwas zu verschreiben, das dich für ein paar Stunden aus dem Verkehr zieht.”
    “Nein, natürlich war es mir nicht ernst.” Gordon stand auf und bewerkstelligte ein zittriges Lächeln. “Wenn ich mich ein bisschen ausgeruht habe, geht es mir bestimmt gleich wieder besser. Ich bin nur gespannt, was Julian Stein uns erzählt, wenn er aus Miami zurückkommt.”
    Der Begleitschutz kam, und Duncan ging mit seinem Schwager zu seinem Dienstwagen, der in einer von einer Militärpatrouille bewachten Tiefgarage stand. Trotzdem waren die Leute vom Secret Service offensichtlich nervös. “Kann ich dich irgendwohin mitnehmen?”, fragte Gordon beim Einsteigen.
    Duncan schüttelte den Kopf. “Nein, aber danke für das Angebot. Olivia hat mir heute Morgen einen ihrer Wagen geliehen, er steht fünf oder sechs Häuserblocks entfernt, aber ich laufe gern ein paar Schritte.”
    “Wenn du Zeit hast, komm später bei uns vorbei, ja? Olivia nimmt es sich wirklich schrecklich zu Herzen, und sie hat niemanden, mit dem sie darüber reden könnte.”
    “Natürlich komme ich.” Duncan schüttelte seinem Schwager die Hand. “So, und jetzt sieh zu, dass du endlich ins Bett kommst und versuch aufzuhören, dir Sorgen zu machen.”
    Gordon lächelte schief, während er einstieg. “Nun, nach Hause fahren kann ich, aber dass ich aufhören kann, mir Sorgen zu machen, bezweifle ich.”
    Duncan schaute zu, wie die Limousine mit seinem Schwager aus der Tiefgarage rollte und begab sich nach draußen. Er bemerkte, dass sich der Himmel zugezogen hatte und dass es windig war. Die tief hängenden dunklen Wolken sahen nach Regen aus. Er ging schnell, während er versuchte, sich alles, was bei der Krisensitzung besprochen worden war, noch einmal in Erinnerung zu rufen, wobei er allerdings entdecken musste, dass sich sein Gehirn stur weigerte, etwas anderes zu tun, als Bilder von Summer zu produzieren, so wie er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Gott, sie war so verdammt schön, dass seine Kehle brannte, wenn er nur an sie dachte. Schön, klug und engagiert – und verzweifelt verliebt in Joseph Malone? Vielleicht hatte er sich ja selbst etwas in die Tasche gelogen, indem er sich eingeredet hatte, dass ihre Gefühle für Malone eher freundschaftlich denn leidenschaftlich waren.
    Er erreichte seinen geborgten Wagen in dem Moment, in dem es zu schütten begann. Die Parkuhr war schon seit zwei Stunden abgelaufen, weshalb es ihn nicht überraschte, dass unter seinem Scheibenwischer ein Strafzettel klemmte. Er stopfte ihn in seine Tasche, während er gleichzeitig mit der Fernbedienung

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