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Die Formel der Macht

Die Formel der Macht

Titel: Die Formel der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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dem Fußboden, Summer. Ich weiß, was sich gehört. Es würde mindestens der Tisch sein.”
    Ihr Lachen brach ab, als vor ihrem geistigen Auge ihre ineinander verschlungenen nackten Körper auf dem Küchentisch auftauchten. Sie wusste nicht, dass Duncan ihre Gedanken las, bis er neben sie trat und ihr die Hand in den Nacken legte. “Später”, sagte er weich. “Zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort, aber der Tag wird kommen, Summer.”
    Scharfe, glühend heiße Nadelspitzen bohrten sich in ihre Haut. Seine Berührung reichte aus, um ihr Begehren, das sie gerade erst mühsam unter Kontrolle gebracht hatte, erneut anzufachen. Bis heute Nacht hätte sie ihm gesagt, dass er nur ja keine arroganten Schlussfolgerungen ziehen sollte, aber jetzt schien es sinnlos, eine Wahrheit zu bestreiten, die sie beide kannten. Sie hatte entdeckt, dass sie schrecklich gern mit Duncan Ryder Liebe machen wollte, deshalb ging sie jetzt erst auf Abstand, bevor sie seinen Namen sagte. “Duncan …”
    “Ja?”
    “Lass uns nicht noch mal zehn Jahre warten, bevor wir es wieder versuchen, okay?”
    Er warf ihr einen Blick zu, der ihr durch und durch ging. “Vertrau mir. Ich rufe dich an, sobald du wieder in New York bist. Du kannst dich darauf verlassen.”
    Sie wandte sich eilig ab, aus Angst, dass sie, wenn sie ihn weiterhin anschaute, ihre Bedenken über Bord werfen und anfangen würde, Duncan die Kleider vom Leib zu reißen. Oder sich selbst. Oder beiden. Sie schüttete ihren restlichen Tee ins Spülbecken und wechselte entschlossen das Thema. “Ich will dir noch danken, weil du gestern auf dem Rückflug so viel Geduld mit mir hattest. Ich weiß, dass ich genervt habe.”
    “Ja, das hast du wirklich.” Duncan lachte. “Obwohl es andererseits eine große Erleichterung war, dass du so aufmüpfig warst wie eh und je.”
    Sie spülte die Tasse aus und stellte sie aufs Abtropfbrett, dann drehte sie sich um und schaute ihn finster an. “Du solltest lügen und sagen, dass ich eine ausgesprochen angenehme Gesellschaft war.”
    Er legte ihr beiläufig den Arm um die Taille. “Ich lüge nicht”, sagte er. “Nicht bei dir.”
    Es fühlte sich gut an, ihn noch einmal zu spüren, zu gut, um genau zu sein, weshalb sie auf Abstand ging, aber nur ein bisschen, und mit entschiedener Munterkeit sagte: “Himmel, stimmt die Uhr da? Ich kann es nicht glauben, dass es schon fünf ist. Schätze, das ist zu spät, um noch mal ins Bett zu gehen.”
    “Für mich auf jeden Fall, weil ich um halb acht im Büro sein muss. Was hast du heute vor?”
    “Bram Cooper hat sein Verhör noch nicht beendet, deshalb hat er mich heute noch mal ins CIA-Hauptquartier bestellt. Und weil ich einen der Entführer sehr deutlich gesehen habe, will mir das FBI ein paar Verbrecherfotos zeigen.” Sie gähnte. “Sie schicken mir um acht einen Wagen.”
    “Begleitet dich dein Vater wieder?”
    “Ja, aber nur bis Mittag, weil er am Nachmittag einen Termin mit dem tschechischen Außenminister hat.” Sie gähnte wieder. “Oh Mist, ausgerechnet jetzt, wo es zu spät ist, werde ich müde.”
    “Ich mache uns Kaffee, vielleicht wirst du davon ja munterer. Und im Kühlschrank habe ich einen Behälter mit Muffins entdeckt, falls dich das reizen sollte.”
    “Klingt verlockend. Jetzt, wo du von Essen sprichst, merke ich erst, wie hungrig ich bin.”
    Duncan machte Kaffee, während sie eine Auswahl verschiedener Muffins auf den Tisch stellte, zusammen mit Tellern und Papierservietten. Nachdem der Kaffee durchgelaufen war, setzten sie sich an den Tisch, aßen und tranken und plauderten über Gott und die Welt, während sie zuschauten, wie die Morgensonne ihre Strahlen durch das Küchenfenster schickte.
    “Was glaubst du, warum die Entführer wollten, dass ausgerechnet du den Erpresserbrief abholst?”, fragte Summer mitten in eine Unterhaltung über europäische Frühstücksgewohnheiten hinein. Erst da wurde ihr klar, wie nah die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage noch waren und wie sehr sie es Julian Stein und Bram Cooper verübelte, dass man sie über Einzelheiten ihrer eigenen Entführung im Dunkeln tappen ließ. “Wäre es nicht logischer gewesen, wenn sich die Gerechtigkeitsliga direkt an meinen Vater gewandt hätte?”
    “Logischer vielleicht, aber auch viel gefährlicher.” Duncan nahm den abrupten Themenwechsel kommentarlos hin.
    “Gefährlicher für die Gerechtigkeitsliga, meinst du.”
    “Ja. Weil das Risiko, dass ihr Anruf aufgezeichnet und

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