Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Kettenanhänger mit.
„Alles klar, du schaffst das!“, antwortete der Knopf in ihrem Ohr.
Sie sah sich um. Das Bad war in Terracotta-Tönen gehalten und glich einer Wellness-Oase.
Da klopfte es an der Tür. „Hallo Frau Manda? Herr Fuchs schickt mich. Ich bringe Ihnen ein paar Kleider. Vielleicht ist etwas für Sie dabei.“
Sara öffnete die Tür. Eine ältere Dame in der schwarz-weißen Uniform einer Hausangestellten stand vor ihr mit fünf oder sechs Kleidern über dem Arm. Sie nahm sie ihr ab.
„Vielen Dank, da finde ich bestimmt was.“
Sie sperrte sich wieder ein und hängte die Kleider an diverse Haken. Sie waren allesamt in ihrer Größe und sehr elegant. Ein schwarzes Kurzes aus einem samtartigen Stoff hatte es ihr angetan. Sie schlüpfte hinein. Es passte. Sie packte ihr altes Kleid in eine bereitstehende Tüte und stellte diese im Bad auf den Boden hinter der Tür.
Sie schlüpfte aus den hochhackigen Schuhen, öffnete die Tür einen Spalt weit und spähte über den Gang. Von unten klang der Lärm der feiernden Gäste herauf. Der Gang war leer. Barfuß ging sie langsam in Richtung Arbeitszimmer. Sie betätigte die Klinke, doch die Tür war verschlossen. Sie zog das kleine Etui mit den Einbruch swerkzeugen aus ihrer Handtasche, das ihr Luke gegeben hatte.
Als sie ihn fragend angesehen hatte, hatte er nur geantwortet: „Das ist ein Lockpicking-Set. Das ist der Spanner, das der Hook, d as die Schlange. Du kannst das, du wirst sehen.“ Intuitiv hantierte sie mit Hook und Spanner im Türschloss, und siehe da, nach wenigen Sekunden klickte es.
Sie schlüpfte hinein und verschloss die Türe wieder. Näherkommende Stimmen erklangen auf dem Gang. Ihr Herzschlag setzte zwei Schläge aus. Sie öffnete einen Schrank, der hinter der Tür stand. Eine Garderobe. Sie quetschte sich zwischen Mäntel und Sakkos und zog die Schranktür von innen zu. Sie versuchte, leiser zu atmen. Ihr Herzschlag pochte, als ob ihre Adern aufplatzen müssten.
Keine zwei Sekunden später betraten zwei Männer den Raum. Die eine Stimme kannte sie inzwischen, Fuchs.
„Ich bin mir sicher, dass ich die Tür abgesperrt habe.“
Die andere Stimme war ihr fremd. „Sie waren wohl abgelenkt von der jungen Dame?“
Fuchs brummte nur.
Der Holzboden klapperte leise unter ihren Schuhsohlen, als sie sich offensichtlich in Richtung der Fensterfront bewegten.
Sie drückte die Schranktür einen Spalt weit auf und spähte hinüber zu den Männern. Fuchs stand am Fenster und sah hinaus. Der andere stand neben ihm. Er überragte Fuchs um beinahe Haupteslänge. Die blonden Haare waren im Nacken frisch gestutzt. Er trug einen lässig geschnittenen dunkelbraunen Anzug. Mehr konnte sie nicht erkennen.
Sie zog die Tür wieder zu und lauschte.
„Herr Fuchs, ich störe Sie nur ungern bei Ihrer Feier. Aber Sie wissen, wir haben eine Zusage von Ihnen. Sie haben den Liefertermin auf unbestimmte Zeit verschoben. Das können wir so nicht akzeptieren. Wenn sie uns mitteilen, welche Probleme Sie haben, können wir Ihnen vielleicht helfen.“
Fuchs Stimme klang wütend, als er antwortete. „Ich brauche Ihre Hilfe nicht. Sie werden Ihre Ware bekommen. Meine Zusage steht. Bei der Verzögerung kann es sich nur um wenige Wochen handeln.“
Er ging wieder in Richtung Tür. „Ich möchte nun zu meinen Gästen zurück. Wenn Sie jetzt bitte gehen würden?“ Seine Stimme triefte vor Verachtung.
Sie verließen den Raum, die Tür wurde von außen zugesperrt. Sara atmete tief durch. Langsam befreite sie sich von den Jacken, die um sie herumhingen und zwängte sich aus dem Garderobenschrank. Sie lauschte an der Tür. Nichts. Jetzt aber los. Sie lief zum Safe hinüber und öffnete ein kleines Fach an der Unterseite des Armbandes ihrer Uhr. Ein winziges metallisches Kästchen fiel in ihre Hand. Sie klebte es an die Unterseite des Regalbodens, der über dem Safe verlief.
„Kamera installiert und aktiviert“, hauchte sie in die Richtung ihres Kettenanhängers.
Sekunden später ertönte Ricks Stimme in ihrem Ohr. „Übertragung läuft.“
Erleichtert bewegte sie sich zur Tür.
„Komm jetzt da raus!“ mahnte Lukes Stimme.
„Was sonst?“ grummelte sie.
Sie öffnete vorsichtig das Türschloss und spähte durch einen schmalen Spalt. Niemand. Dann trat sie schnell auf den Flur und zog die Türe zu. Sie nahm sich noch die Zeit, die Türe wieder zuz usperren.
18
Einige seiner arschkriechenden Angestellten und Kunden hatten sich wieder um ihn versammelt.
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