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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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Briefbeschwerer in Form einer nackten Frau mit steinernem Fuß von Fuchs’ Schreibtisch. Als ihr Angreifer seine Rechte in Richtung ihres Kopfes abfeuerte, tauchte sie unter seinem Arm weg und rammte ihm den Ellenbogen in die Magengrube. Er klappte nach vorne zusammen. Mit Schwung donnerte sie ihm die Figur auf den Schädel. Er grunzte auf, schlug noch einmal kraftlos in ihre Richtung und sank zu Boden.
    Sie warf die Figur auf ihn, sprang über ihn hinweg und riss die Tür auf. Sie blickte nach links.
    Fuchs stand da im Pyjama mit verkniffenen Augen. „Halt!“, rief er und lief auf sie zu.
    Sie wandte sich ab und sauste ins Bad. Sie verriegelte die Tür und stürmte ans Fenster. In Windeseile ließ sie sich an dem Seil herabgleiten. Das Seil durchschnitt die Lederhandschuhe und ihre Haut. Mit einem leisen Schrei löste sie den Griff und landete unsanft zwischen den Büschen. Sie sprang auf und rannte über die Wiese zum Zaun. Schüsse krachten durch die Nacht. Grasbüschel spritzten um sie herum auf. Hinter sich hörte sie die Schritte mehrerer Paar Stiefel auf der Holzterrasse. Flutlichter flammten auf und tauchten den Garten in gleißendes Licht.
    Endlich erreichte sie den Zaun. Sie zog sich am Ast eines Baumes hoch und schwang sich darüber.
    Lukes Dukati jaulte auf. Sie sprang hinter Luke auf die Maschine und schon rasten sie los. Sie blickte zurück und sah das ganze Haus hell erleuchtet. Auch der Garten war in das gelbliche Licht der Außenscheinwerfer getaucht. Einige Gestalten irrten im Garten herum. Ihr Herz hämmerte wie wild. Der kühle Fahrtwind beruhigte sie langsam. Ihre Hände schmerzten höllisch, wo das Seil in ihr Fleisch geschnitten hatte. Auch schien sie bei ihrem Kampf doch etwas abbekommen zu haben. Ihre linke Wange schmerzte. Sie fuhr darüber. Spürte Blut.
     
    Rick und Peter erwarteten sie schon im LKW. Peter saß vorgebeugt vor seinem Monitor und bastelte noch an den Bildern herum, Rick hatte sich in seinem Chefsessel zurückgelehnt und trommelte mit einem Bleistift in seine Handfläche.
    Sara ließ sich auf die Couch fallen.
    Luke setzte sich neben sie. „Wie geht’s dir? Du siehst ja etwas ramponiert aus.“ Sie zeigte ihm ihre Hände, die immer noch in den zerschnittenen Handschuhen steckten. Das Blut war teilweise getrocknet und hatte die Handschuhe festgeklebt.
    „Oje, das sieht übel aus.“ Er schnitt mit einer Schere die Handschuhe der Länge nach auf und zog sie ihr vorsichtig aus. Aus den Schnitten quoll wieder Blut. Luke holte den Verbandskasten. Er desinfizierte ihre Hände und verband sie fachmännisch. Dann reinigte er die Platzwunde an ihrer Wange und klebte ein Pflaster auf.
    Peter hatte inzwischen die Fotos mit einer Bildbearbeitungssoftware überarbeitet und die Qualität optimiert. „Klasse Bilder. Es ist alles drauf. Ich drucke es aus.“ Er fertigte drei Ausdrucke und verteilte sie an Rick, Luke und Sara.
    Alle lasen den Brief an Luke.
     
    Lieber Lukas,
    sollte mich der Tod ereilen, bitte ich Dich, die beigefügte Formel gut zu verwahren. Prüfe sie und Du wirst erkennen, sie ist der erste Schritt auf dem Weg zu etwas ganz Großen. Du wirst sehen, es läuft alles rund.
    Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute, Heinrich
     
    Rick lehnte sich zurück und räusperte sich. „Seltsam der Brief. Aber diese sogenannte Formel hat sich ja nun als Fake rausgestellt. Also Leute, was will uns dieses Gekritzel nun sagen?“ Alle musterten die geheimnisvollen Notizen des Professors.
     
     
    Rick wandte sich an Luke. „Dein Großvater schreibt, du sollst es prüfen, was meint er damit?“
    Luke schüttelte hilflos den Kopf. „Keine Ahnung. Und was schreibt er da: ‚Du wirst sehen, es läuft alles rund.’ Das passt gar nicht zu seiner Ausdrucksweise.“
    Schweigen breitete sich aus.
    Sara legte sich seitlich auf die Couch, bettete ihren Kopf auf die Armlehne und hielt das Blatt vor sich. Ihr Arm sank zu Boden, ihre Lider wurden schwer. Nur ganz kurz die Augen zumachen. Dann bin ich wieder fit, dachte sie.
     

26
    Reinhard Fuchs schäumte vor Wut. Er stampfte im Pyjama durch sein hell erleuchtetes Arbeitszimmer. Kurt Höllwinkel, sein menschlicher Wachhund, stand bekümmert an die Tür gelehnt und betastete seinen Hinterkopf.
    „Wie konnte das passieren? Dieses verdammte Miststück! Tanzt mir auf der Nase rum! Weiber!“, tobte Fuchs.
    Er ging auf Kurt zu. Sein rechter Zeigefinger schien sich in dessen rechtes Auge bohren zu wollen. „Du! Wofür bezahle ich dich? Wirst

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