Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
nicht mal mit dieser windigen Göre fertig. Lässt dich verprügeln wie ein Schuljunge. Geh mir aus den Augen. Pack deine Sachen!“
Höllwinkel verließ wortlos das Zimmer.
Fuchs knallte die Tür hinter ihm zu und griff zum Telefon. Er tippte eine Handynummer aus dem Gedächtnis ein und wartete. Es tutete und tutete, bis sich endlich eine verschlafene Stimme meldete.
„Was wollen Sie?“, raunzte es Fuchs entgegen.
Fuchs schrie in den Hörer. „Sie war hier! Hier in meinem A rbeitszimmer!“
Die Stimme am anderen Ende wurde munterer. „Wer war in ihrem Arbeitszimmer?“
Fuchs dröhnte: „Sara Lindmann! Sie war an meinem Safe. Es fehlt nichts, aber sie muss die Notizen vom Professor abfotografiert haben. Finden Sie endlich diese Bande! Bringen Sie sie mir. Lebend. Zumindest dieses Weib.“ Er knallte den Hörer auf und sank auf seinen Bürosessel. Mit zusammengebissenen Zähnen malte er sich aus, was er mit ihr machen würde, wenn er sie endlich in die Finger bekäme.
27
Als Sara wieder aufwachte, war sie allein im LKW. Sie sah auf die Uhr. Es war 11.00 Uhr vormittags. Mühsam rappelte sie sich auf. All ihre Glieder und ihre Hände schmerzten.
Die Ausdrucke von Brief und Formel lagen neben ihr am Boden. Sie hob die Blätter auf und legte sie neben sich auf die Couch. Mühsam rappelte sie sich auf und holte sich eine Cola aus dem Kühlschrank. Nach einem kräftigen Schluck betrachtete sie die sogenannte Formel.
Ihre Augen wollten sich noch nicht so richtig scharf stellen. Sie blinzelte.
Da sah sie ein Muster. Es trat ganz deutlich hervor. So ein Unsinn , da spielten ihr ihre Augen einen Streich.
Sie legte den Zettel beiseite und rieb sich die Augen. Kopfschüttelnd ging sie in das winzige Bad, das zwischen Arbeitsraum und Führerhaus eingebaut war. Es beherbergte neben einer Toilette eine schmale Dusche und ein Waschbecken. Sie sprang unter die Dusche und ließ das heiße Wasser über ihren Körper rinnen. Die Verbände an ihren Händen weichten auf. Sie riss sie ab. Das Shampoo brannte höllisch in ihren Handflächen, aber es blutete nicht mehr. Als sie sich endlich wach und warm fühlte, stieg sie aus der Dusche und wickelte sich in eins der bereitliegenden Duschhandtücher. Sie rubbelte ihre Haare, bis sie wie weißblonde Zotteln ab standen.
In das Handtuch gewickelt ging sie zum Kühlschrank und nahm sich eine Banane. Auf der Couch lümmelnd verzehrte sie sie und beobachtete gedankenverloren die Lämpchen, die an Ricks Kommandozentrale blinkten. Eine Überwachungskamera an der Außenseite des LKWs zeigte ihr, dass Peter und Rick gemeinsam ankamen. Sie zupfte ihr Handtuch zurecht.
„Na, unser Schlafmützchen ist wieder munter?“ begrüßte Peter sie mit einem schiefen Grinsen.
Rick grüßte sie mit einem Nicken und verzog sich hinter seinen Schreibtisch. „Also, ich habe die Notizen vom Prof noch eine Weile studiert. Nachdem die Chemiker ausschließen können, dass es sich hierbei um die Formel selbst handelt, muss es ein Code sein. Und den müssen wir knacken.“
Kurze Zeit später erschien Luke und reichte Sara eine Stofftasche mit Kleidung. „Hi. Hier was zum Anziehen. Geht’s heute wieder?“
Sara sah ihn finster an. „Sorry, dass ich gestern Nacht doch schon vor 5.00 Uhr morgens eingeschlafen bin!“ Sie schnappte sich die Tasche und verschwand Richtung Bad.
„Sind wir heute ein bisschen gereizt?“, rief Luke ihr hinterher.
Sie zeigte ihm den Stinkefinger und knallte die Badtür zu. Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, da die dünne Kunststofftür nur ein sanftes ‚Plopp!‘ von sich gab.
Sara warf das Handtuch in die Ecke und zog sich an. Luke hatte ihr eine Bluejeans und ein weißes T-Shirt nebst schwarzer Shirtjacke mitgebracht. Sie zauste ihre Haare vor dem Spiegel. Das Pflaster auf ihrer linken Wange leuchtete aus ihrem blassen Gesicht heraus. Bei diesem elendigen Job sah sie kaum noch Tageslicht. Sie schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse, schnaufte tief durch und ging wieder hinaus.
Die anderen diskutierten gerade heftig über die Bedeutung der Nachricht des Professors.
Sara schnappte sich wieder ihren Ausdruck der Formel und setzte sich an einen freien Schreibtisch. Sie kniff die Augen zusammen und markierte mit gelbem Leuchtstift die Buchstaben, die am Morgen vor ihren Augen ein Muster ergeben hatten. Dann konzentrierte sie sich auf die anderen.
Rick dozierte gerade. „Wir müssen alle gängigen Codeschlüssel drüberlaufen lassen. Ich habe dafür eine
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