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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Wild
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durchflutete. Seine Beine wurden weich.
    Sein Peiniger ließ seine Krawatte los und drosch ihm den Kolben der Maschinenpistole gegen die rechte Schläfe.
    Röchelnd flog der Professor in seinen Sessel, sein Atem ging stoßweise. Blut floss ihm ins Auge und die Wange hinunter, sickerte in seinen graumelierten Bart.
    Die Hände auf seine Brust gepresst stieß er mühsam hervor: „Ich habe sie versteckt, Sie werden sie nicht finden.“ Lukas. In Gedanken schickte er seinem Enkel eine Nachricht: Rette die Formel vor diesen Monstern.
    Dunkelheit umfing ihn und zog ihn in die Tiefe .
     
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz ging auf ihn zu, zog einen Handschuh aus und tastete nach seinem Puls am Hals. „Exitus. Diese verdammten alten Männer. Zerlegt die Bude. Wir haben fünf Stunden.“
     

4
    Es war bereits Halbzehn am Freitagabend, als Reinhard Fuchs die letzte Unterschriftsmappe schloss und auf den Stapel für seine Sekretärin legte. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, lehnte er sich in seinem ledernen Bürosessel zurück und blickte zu den bodenlangen Fenstern hinüber, die eine Wand seines Büros einnahmen. Hier, im siebten Stock von PharmaTec am Münchner Ostbahnhof konnte er bei schönem Wetter über die Dächer der Stadt hinweg die Berge sehen. Doch heute Abend verschwand die Welt dort draußen hinter einem dicken Regenschleier, verwaschen leuchteten die Lichter zu ihm herauf.
    Er stand auf und ging um den gläsernen Schreibtisch herum an die Fensterfront. Unruhig wanderte er in dem weitläufigen Büro auf und ab, den Blick unverwandt auf die Stadt da draußen gerichtet.
    In Gedanken war er einige Kilometer entfernt von hier. Immer wieder blickte er auf die Uhr. Schließlich gab er sich einen Ruck und schaltete die Schreibtischlampe aus. Erst Sekunden später hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte die schattenhaften Umrisse der Möbel erkennen. Kurz ließ er noch einmal seinen Blick durch den Raum schweifen, erfasste den gläsernen Schreibtisch, die eleganten Regale, die lederne Sitzgruppe am Fenster. Die Aquarelle von Lovis Corinth stachen dunkel von den weißen Wänden ab.
    Energisch machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Die anderen Büros waren schon lange verlassen, nur die Putzfrau grüßte ihn zurückhaltend, als er zum Aufzug ging.
    Er fuhr in die Tiefgarage hinunter und ging auf seinen silbernen SLK zu. Erschöpft warf er seinen Aktenkoffer auf den Beifahrersitz und hängte sein Sakko an den dafür vorgesehenen Bügel hinter dem Fahrersitz. Dann startete er den Wagen und machte sich auf ins Wochenende Richtung Starnberg.
    Der Radiosprecher leierte endlose Verkehrsmeldungen herunter. Genervt legte er Mozarts Sonate für Klavier und Violine in B-Dur ein und lehnte sich zurück. Die zarten Klänge erfüllten das Wageninnere. Langsam löste sich die Anspannung in seinen Schultern, die verkrampften Finger am Lenkrad entspannten sich.
    Gerade hatte er die Autobahn erreicht, da summte sein Handy. Er nahm das Gespräch über die Freisprechanlage an und lauschte kurz den Worten seines Gesprächspartners.
    „Sie mit ihren Holzhammer-Methoden!“, brüllte er nach wenigen Sekunden in die Freisprechanlage und schlug mit der Faust auf das Lenkrad. „Er sollte doch erst sterben, wenn Sie die Formel haben.“ Er presste Daumen und Zeigefinger auf die Augenwinkel. „Und es sollte verdammt nochmal wie ein natürlicher Tod aussehen!“
    Er fuhr sich mit einem Taschentuch über den Mund. „Bringen Sie mir alles, was Sie finden und was im Entferntesten wie eine chemische Formel aussieht nach Starnberg. Ende.“
    Fuchs unterbrach das Gespräch und streckte die Arme am Lenkrad durch, die Fingerknöchel traten weiß hervor.
    Konzentriert starrte er durch die Windschutzscheibe. Es nieselte und die A95 von München nach Starnberg war dicht. Im Schritt-Tempo reihte er sich in die endlose Schlange der roten Rücklichter ein. Wahrscheinlich wieder ein Unfall.
    Er lockerte seinen Krawattenknoten und öffnete den obersten Hemdknopf. Seine Haut juckte, wo die Bartstoppeln am Hemdkragen rieben. Er kratzte sich und spürte winzige Pusteln. Wütend riss er sich die Krawatte vom Hals.
    Er hatte sich darauf verlassen, dass Nick Steinberger mit seiner Truppe ohne größere Probleme diese Formel für ihn organisieren würde. Doch wie er den alten Dittmann kannte, würde er die Formel nicht irgendwo herumliegen haben. Und Dittmann war tot. Steinberger, dieser Idiot!
    Die Kiefer zusammengepresst

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