Die Foundation Trilogie

birgst, während ich dein von statischer Elektrizität knisterndes Haar streichle. Du wolltest irgendwelches Gefasel hören, nicht wahr? Du hast erwartet, dass ich sage: ›Ich würde mit dir überall glücklich sein, Toran!‹, oder ›Die Abgründe zwischen den Sternen wären mir ein Zuhause, mein Süßer, solange du nur bei mir bist!‹ Gib es schon zu!«
    Sie zeigte mit dem Finger und riss ihn weg, gerade als sich seine Zähne um ihn schließen wollten.
    Â»Wenn ich zugebe, dass du Recht hast«, sagte Toran, »machst du dann das Dinner?«
    Sie nickte zufrieden, und er lächelte und sah sie einfach nur an.
    Bayta war keine ausgesprochene Schönheit, zumindest nicht im üblichen Sinn, auch wenn sich die Männer immer wieder nach ihr umdrehten. Sie hatte dunkles, glänzendes Haar, das glatt herunter fiel, und einen etwas zu breiten Mund, aber unter ihrer makellosen Stirn glänzten mahagonifarben die wundervollsten Augen, die Toran je gesehen hatte. Und hinter der robusten und störrisch verteidigten Fassade einer praktischen, unromantischen Einstellung zum Leben verbarg sich jener weiche, liebevolle Kern, den man nur fand, wenn man es sich nicht anmerken ließ, dass man nach ihm suchte.
    Toran nahm einige kleinere Einstellungen am Kontrollpult vor und entspannte sich dann. Sie waren gerade gesprungen, also konnte er nichts weiter tun, bevor das Schiff nicht etliche Millimikroparseks im Normalraum zurückgelegt hatte. Er lehnte sich zurück und sah in den Vorratsraum, wo Bayta mit den Essensbehältern jonglierte.

    Sein Verhältnis zu ihr war von jenem Gefühl der Zufriedenheit gekennzeichnet, das den Triumph eines Mannes begleitet, der drei Jahre lang am Rande eines Minderwertigkeitskomplexes gewandelt war. Schließlich kam er aus der Provinz – und war dazu auch noch der Sohn eines abtrünnigen Händlers. Bayta dagegen stammte aus der Foundation – ja, sie konnte sogar in direkter Linie den berümten Hober Mallow zu ihren Vorfahren zählen.
    Und nun wollte er sie mit nach Haven nehmen, einer Welt voller Felsen und Höhlenstädten. Und sie der Feindseligkeit aussetzen, die die Händler den Bewohnern der Foundation traditionell entgegenbrachten.
    Trotzdem – nach dem Essen leitete er den letzten Sprung ein.
    Haven war ein kleiner, blutroter Feuerball, und der zweite Planet, dessen Rand von der Atmosphäre verzerrt wurde und der zur Hälfte im Dunkeln lag, hob sich nur schwach von der Schwärze des Alls ab. Bayta beugte sich über den großen Bildschirm, der von einem Spinnennetz aus kreuz und quer laufenden Linien bedeckt war und in dessen Mitte Haven II lag.
    Â»Ich wünschte, ich hätte deinen Vater früher kennengelernt«, sagte sie. »Wenn er mich nun nicht mag …«
    Â»â€¦ dann wärst du das erste hübsche Mädchen, das er nicht leiden kann«, fiel ihr Toran ins Wort. »Bevor er seinen Arm verloren hat und sein Händlerleben aufgeben musste, hat er … nun, wenn du ihn danach fragst, dann wird er dir Geschichten erzählen, bis dir der Kopf schwirrt. Ich glaube, er dichtet gerne etwas dazu, denn ich habe ihn nie zweimal dieselbe Geschichte erzählen hören.«
    Sie näherten sich jetzt schnell Haven II, konnten durch die Wolkendecke bereits hier und da das graue Binnenmeer erkennen. An den Küsten ragten zerklüftete Felsgebirge auf. Je näher sie kamen, desto deutlicher sahen sie die Wellen des
Ozeans, und irgendwo am Horizont tauchte für einen flüchtigen Augenblick das glitzernde Weiß der Gletscher auf.
    Â»Ist dein Anzug geschlossen?«, fragte Toran unter dem Druck des Bremsmanövers.
    Bayta nickte in ihrem schaumstoffgefütterten Druckanzug, der eng an der Haut anlag und von innen beheizt wurde.
    Dann senkte sich das Schiff langsam auf die Landefläche und setzte behutsam auf.
    Bayta und Toran traten steifbeinig hinaus in die Schwärze einer außergalaktischen Nacht, und Bayta schnappte unwillkürlich nach Luft, als sie die plötzliche Kälte und der eisige Wind trafen. Toran fasste sie am Ellenbogen und führte sie über den glatten, von Schnee und Eis bedeckten Boden auf das helle Licht zu, das in der Ferne erstrahlte.
    Die Wachposten kamen ihnen auf halbem Weg entgegen, und nachdem Toran ein paar Worte mit ihnen gewechselt hatte, wurden er und Bayta weiterbegleitet. Vor ihnen öffnete sich lautlos ein