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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Rückberufung Rioses zu tun gehabt.«
    Â»Ãœberhaupt nichts, Sir«, erwiderte Devers kurz. »Wir haben den Kaiser gar nicht zu sehen bekommen. Aus den Meldungen über die Gerichtsverhandlung, die wir auf dem Rückweg auffingen, ließ sich entnehmen, dass es der reinste Schauprozess war. Es wurde eine Menge dummes Zeug gefaselt, der General solle in Verbindung mit subversiven Elementen am Hof gestanden haben.«
    Â»Und er war unschuldig?«
    Â»Riose?«, warf Barr ein. »Ja! Bei der Galaxis, ja. Brodrig war allgemeinen Prinzipien nach ein Verräter, trotzdem war er spezifischer gegen ihn erhobener Anklagen nicht schuldig. Es war eine gerichtliche Farce, aber sie war notwendig, sie war vorhersehbar, sie war unvermeidlich.«
    Â»Aus psychohistorischer Notwendigkeit, nehme ich an.« Forell ging es mit dem leichten Humor langer Vertrautheit von der Zunge.
    Â»Genau.« Barr wurde ernst. »Es ist vorher nicht durchgesickert, aber als es vorbei war und ich … nun … die Lösungen der Aufgaben hinten im Buch nachsehen durfte, wurde das Problem einfach. Jetzt erkennen wir, dass der soziale Hintergrund des Imperiums ihm Eroberungskriege unmöglich macht. Unter schwachen Kaisern wird es von Generalen zerrissen,
die sich um einen wertlosen und ganz bestimmt todbringenden Thron streiten. Unter starken Kaisern verfällt das Imperium in einen Starrkrampf. Dann ist die Auflösung scheinbar zum Stillstand gekommen, aber nur um den Preis jedes möglichen Wachstums.«
    Forell brummte zwischen zwei kräftigen Zügen an seiner Zigarre: »Sie drücken sich unklar aus, Lord Barr.«
    Barr lächelte. »Hm, mag sein. Das ist das Problem, wenn man nicht in der Psychohistorik ausgebildet ist. Worte sind ein sehr schwammiger Ersatz für mathematische Gleichungen. Doch lassen Sie uns überlegen …«
    Barr versank in Gedanken, während Forell entspannt am Balkongeländer lehnte und Devers zu dem samtenen Himmel hinaufsah und sich von neuem über Trantor wunderte.
    Dann sagte Barr: »Sehen Sie, Sir, Sie und Devers und zweifellos auch alle anderen hatten die Vorstellung, das Imperium könne nur besiegt werden, wenn man zuerst den Kaiser und seinen General auseinanderbringe. Sie und Devers und alle anderen hatten Recht – die ganze Zeit Recht, insoweit es um das Prinzip einer inneren Spaltung ging. Sie hatten jedoch Unrecht, wenn Sie glaubten, diese innere Spaltung müsse durch Handlungen von Einzelpersonen, durch Augenblickseingebungen zustandegebracht werden. Sie versuchten es mit Bestechung und Lügen. Sie wandten sich an Ehrgeiz und Furcht. Aber all Ihre Mühen brachten Ihnen nichts ein. Tatsächlich sah es nach jedem Versuch schlechter aus als vorher. Und während mit wildem Dreinschlagen ein winziges Wellengekräusel erzeugt wurde, rollte die Seldon-Flutwelle vorwärts, langsam und ruhig – aber unwiderstehlich.« Barr wandte sich ab und blickte über das Balkongeländer auf die Lichter einer feiernden Stadt. »Eine tote Hand schob uns alle weiter, den mächtigen General und den großen Kaiser, meine Welt und Ihre Welt – die tote Hand Hari Seldons. Er
wusste, dass ein Mann wie Riose versagen musste, weil sein Erfolg seinen Fall bedeutete, und je größer der Erfolg, desto sicherer der Fall.«
    Forell stellte trocken fest: »Ich kann nicht sagen, dass Ihre Ausführungen klarer werden.«
    Â»Einen Augenblick«, fuhr Barr ernst fort. »Betrachten Sie die Situation. Ein schwacher General hätte keine Gefahr für uns dargestellt, ebenso wenig ein starker General in der Zeit eines schwachen Kaisers, denn der hätte seine Arme nach einem sehr viel lohnenderen Ziel ausgestreckt. Die Ereignisse zeigen, dass in den letzten zwei Jahrhunderten drei von vier Kaisern ehemalige Generale und Vizekönige waren, die rebelliert hatten. Also kann nur die Kombination von starkem Kaiser und starkem General der Foundation schaden, denn ein starker Kaiser ist nicht leicht zu entthronen, und ein starker General ist gezwungen, jenseits der Grenzen tätig zu werden. Aber was hält den Kaiser stark? Was hielt Cleon stark? Es ist offensichtlich: Er ist stark, weil er keine starken Untertanen zulässt. Ein Höfling, der zu reich, ein General, der zu beliebt wird, ist gefährlich. Die ganze jüngere Geschichte des Imperiums beweist das einem jeden Kaiser, der intelligent genug ist, um stark zu

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