Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
Vom Netzwerk:
Sie brauchte erst den Beweis für ihren Verdacht.
    Vor der Tür empfingen sie Kälte und Nieselregen, und sie wünschte, sie hätte einen Umhang. Sie hatte zwar daran gedacht, eine Kerze mitzunehmen, aber nun wurde ihr bewusst, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie sie anzünden sollte. Jetzt hätte sie eine Taschenlampe brauchen können.Einen Moment lang war sie versucht umzukehren, doch dann entschied sie, sich an ihren Plan zu halten.
    Wenn ihr Verdacht richtig war, müsste ihr Pferd an der Hinterhand einen Bluterguss haben, wie sie ihn auf dem Rücken hatte. Sie erinnerte sich, ein dumpfes Geräusch gehört zu haben, bevor das Tier durchging. War es von einem Stein getroffen worden?
    Als sie durchnässt und frierend den Stall betrat, sah sie einen weichen Lichtschein aus einem angrenzenden Raum dringen. Wahrscheinlich schlief dort der Stallbursche. Hoffentlich war er nicht da. Zu ihrer Erleichterung war der kleine Raum leer – bis auf eine Pritsche, eine Truhe und eine in einer Laterne brennende Kerze.
    Cate zündete ihre Kerze daran an. Die Flamme mit der Hand schützend, machte sie sich auf die Suche nach dem Pferd, auf dem sie gestern geritten war. Es dauerte nicht lange, bis sie es entdeckte. Das Tier wirkte riesig im Kerzenlicht, aber Cate schluckte ihre Angst hinunter. Glücklicherweise stand das Pferd so, dass sie keine Mühe hatte zu finden, was sie vermutete. Den Beweis hatte sie jetzt – nun musste sie nur noch herauskriegen, wer hinter der Attacke steckte und warum.
     
    Connor stand im Nieselregen auf dem Wehrgang und bemühte sich, den Tumult in seinem Innern in den Griff zu bekommen.
    Diese Frau machte ihn völlig verrückt. Die letzten zwei Wochen hatte er sie so weit als möglich gemieden, sich auf dem Kampfplatz bis zur Erschöpfung verausgabt, alles, um genau das zu verhindern, wozu er es dann gestern Abend hatte kommen lassen. Was war er für ein Narr.
    Er hatte geschworen, sie zu beschützen, aber um das zu tun, musste er in ihrer Nähe sein, und wie es schien, konnte er nicht die Finger von ihr lassen, wenn er in ihrer Nähe war. Sie schaute ihn mit ihren smaragdgrünen Augen an, und seine Lenden erwachten zum Leben, und er konnte nicht mehr klar denken. Zum ersten Mal, seit er erwachsen war, wusste er nicht, was er tun sollte.
    Er fragte sich, ob Rosalyn ihn durchschaut und deshalb ihre Bemerkung über die Feen gemacht hatte. Wollte sie ihm damit sagen, dass das der Preis war, den er dafür zahlen musste, seine Feenvorfahren um Hilfe gebeten zu haben? In den vergangenen sieben Jahren hatte er gelernt, seine Gefühle in Schach zu halten, und er würde sich nicht gestatten, einer Frau wegen die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Er musste sich vor Augen halten, wer und was Cate war. Trotz des seltsamen Besitzwunsches, der ihn jedes Mal anwandelte, wenn er in ihre Nähe kam, wäre er gut beraten, sich zu erinnern, dass sie ihm nicht gehörte. Sie trug das Verlobungsgeschenk eines anderen, des Mannes, der sie, wenn sie heimkehrte, für sich beanspruchen würde.
    Richard.
    Sie hatte zwar gesagt, dass sie ihn nicht heiraten würde, dass für sie Liebe Vorrang vor Reichtum und Macht habe, aber sie war auch nur eine Frau wie jede andere, und wenn sie nach Hause zurückkehrte, würde sie sich für den Reichtum und die Macht entscheiden. Warum trug sie sonst den Ring?
    Er täte gut daran, sich, wenn er sie auf den Stufen der Kirche ehelichte, daran zu gemahnen, dass es ihr nichts bedeutete als die Erfüllung einer Aufgabe, damit sie heimkehren konnte. Und sie würde heimkehren. In weniger als vierzehn Tagen.
    Zu Richard.
    Es würde Richard sein, der in ihren grünen Augen ertrank und ihre weichen Lippen genoss. Connor hasste den Mann wegen seines teuren Karrens, aber vor allem, weil er einen Besitzanspruch besaß, den er siebenhundert Jahre in der Zukunft erheben würde.
    »Ich dachte mir, dass ich dich hier finde.« Connor schrak aus seinen Gedanken hoch, als Duncan neben ihn trat.
    »Es ist nicht klug, sich bei Nacht anzuschleichen, Duncan«, sagte er unfreundlich.
    »Ich bin nicht geschlichen, ich bin regelrecht getrampelt – du warst der Unachtsame. Und ich wäre dir dankbar, wenn du mich nicht anblaffen würdest. Ich bin es nicht, auf den du wütend bist.«
    »Verzeih mir, mein Freund. Du hast vollkommen recht.« Connor seufzte tief. »Ich kann mich selbst nicht leiden heute Nacht.«
    Nach all den Jahren, die sie gemeinsam durch dick und dünn gegangen waren, schuldete er Duncan

Weitere Kostenlose Bücher