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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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wenn man die Augen zusammenkneift und den Kopf zur Seite neigt, sieht das Mal wie eine Blume aus. Da ich mich so nicht sehen kann, weiß ich nicht, ob er damit recht hat.«
    »Es ist jedenfalls ein ungewöhnlich dunkles Feenmal«, sagte Rosalyn.
    Cate lächelte sie über die Schulter an. »Ihr redet wie meine Großmutter. Als ich mich beschwerte, wie hässlich das Mal aussehe, nannte sie es meinen ›Feenkuss‹. Meine Großmutter und meine Mutter hatten das gleiche.«
    »Natürlich – von der Mutter an die Tochter weitergegeben«, murmelte Rosalyn.
    »Ja, es scheint so. Heute stört es mich nicht mehr – ich bin nur froh, dass es nicht im Gesicht sitzt.«
    »Ich habe noch nie ein so dunkles Mal gesehen.« Rosalyns Hand wanderte abwärts, und Cate zuckte, als Connors Tante die schmerzende Stelle berührte.
    »Autsch. Da ist es. Woher kann das kommen?«
    Sie lächelte. »Ich weiß es nicht – doch die Farbe passt zu Eurem Feenkuss.« Es sieht aus, als hätte jemand einen Stein nach Euch geworfen. Aber wer sollte das gewesen sein, noch dazu da draußen in der Einsamkeit?«
    Die Frage nagte an Cate, während sie sich anzog. Sie hatte das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben – wie manchmal zu Hause in ihrer Zeit, wenn sie unterwegs nicht mehr wusste, ob sie den Herd oder ihren Lockenstab ausgeschaltet hatte.
    Sie dachte darüber nach, während sie ihre Haare flocht und auch noch, als nach dem Essen Mairi den Kopf zur Tür hereinstreckte. Das Mädchen hüpfte durchs Zimmer, ließ sich auf dem Fell vor dem Kamin nieder und streckte wie immer die nackten Füße Richtung Feuer.
    »Rosalyn hat beim Abendessen erzählt, dass du dich schnell erholst. Anabella war nicht erfreut darüber.«
    Cate konnte sich lebhaft vorstellen, dass die Burgherrin ein paar ätzende Bemerkungen losgelassen hatte. »Das ist das Gute am Kranksein: Ich bekomme das Essen heraufgebracht und muss Anabellas Bosheiten nicht hören.«
    »Du siehst schon wieder ganz wohl aus – abgesehen von den hässlichen Schrammen im Gesicht, doch die verschwinden wieder. Aber ich bin gestern zehn Jahre gealtert. Dich ohnmächtig im Gras liegen zu sehen war viel schlimmer für mich als später Connors Vorhaltungen.«
    »Er hat dir Vorhaltungen gemacht? Weshalb? Hat er dich angeschrien?«
    »Er schreit mich nie an. Aber er war sehr zornig, weil ich mit dir reiten gegangen war, ohne ihm vorher Bescheid zu sagen. Als hätte ich dich in die Wildnis verschleppt!« Sie verdrehte die Augen. »Ich war sehr erleichtert, dass er das Abendessen nicht mit uns einnahm.«
    »Er ist nicht erschienen?« Cate war erstaunt. Connor hatte sie zwar in der ganzen Zeit nach Möglichkeit gemieden, die Mahlzeiten jedoch stets gemeinsam mit der Familie und ihr eingenommen.
    »Nein. Als er mir vor der Großen Halle all die Gefahren aufzählte, die ich nicht bedacht hatte, kam Rosalyn, die deine Verletzungen versorgt hatte, aus deinem Gemach herunter und ermahnte ihn, sich in Selbstbeherrschung zu üben, und dann sagte sie noch, er solle bedenken, dass die Feen einem zwar die Wünsche erfüllen, aber nach ihrem eigenen Gutdünken. Er bekam einen roten Kopf und stürmte wütend Richtung Ausgang. Rosalyn lachte nur.« Mairi lehnte sich auf den Unterarmen zurück und schüttelte den Kopf. »Männer sind merkwürdig. Immer müssen sie sich beweisen. Als Jungen werfen sie mit Steinen, später kämpfen sie mit Schwertern. Oder sie machen sich mit Worten wichtig.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung.« Cate ließ sich neben Mairi nieder, und eine Weile hingen sie beide ihren Gedanken nach.
    Cates ungutes Gefühl erwachte aufs Neue, und der Auslöser war das zuerst von Rosalyn und jetzt von Mairi erwähnte Stichwort »Stein«.
    »Mairi, ist dir gestern irgendetwas aufgefallen, bevor mein Pferd durchging?«
    »Was meinst du?«
    »Hast du vielleicht etwas gehört?«
    »Nein. Ich war doch am Bach, und dann kam auch noch Blane und redete irgendwelchen Unsinn auf mich ein.«
    Cate rappelte sich auf. »Sorgst du dafür, dass mich niemand sucht?«
    Mairi schaute sie erschrocken an. »Wohin willst du denn jetzt bei Nacht und Finsternis?«
    »Frag nicht. Wenn ich recht habe, erzähle ich dir nachher alles.« Als sie die Enttäuschung ihrer Freundin sah, setzte sie hinzu: »Ich erzähle es dir auch, wenn ich
nicht
recht habe. Einverstanden?«
    »Was bleibt mir anderes übrig?« Mairi begleitete ihre Freundin zur Tür.
     
    Cate überlegte, ob sie Connor einweihen sollte, verwarf den Gedanken jedoch.

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