Die Frau des Highlanders
bequemer als auf den Stühlen. Sie hatte sich sein Nachtlager angesehen, als er draußen beim Schwertkampftraining war, und es hatte sie einigermaßen beruhigt, denn die erste Nacht war offensichtlich quälend für ihn gewesen, so unruhig, wie er geschlafen hatte, als sie bei ihm war.
Cate nahm den Kessel vom Feuer, gab Kamille, Minze und Honig in die Kanne, goss Wasser auf und setzte den Deckel wieder drauf. Dann lehnte sie sich zurück, streckte die Beine zum Feuer hin und begutachtete ihr Werk. Keine schlechte Leistung für das erste Mal mit diesem altmodischen Gerät, aber sie würde bestimmt nie wieder über einen modernen Sicherheitsrasierer schimpfen.
Obwohl man ihre Sachen aus Dun Ard hatte kommen lassen, trug sie nachts nach wie vor Connors Hemd.
Es gab ihr das Gefühl, ihm nahe zu sein.
In den letzten Tagen hatten sie einander häufig gesehen. Oft stand er plötzlich hinter ihr und freute sich wie ein Kind, wenn sie erschrak. Seine Augen blitzten, wenn er lächelte, und er lächelte neuerdings viel.
Wenn Cate ihn über den Burghof gehen sah, machte ihr Herz Luftsprünge. Wenn er ihr die Hand auf die Schulter legte, blieb es stehen. Wenn sie sich vornahm, ihn einen Tag lang zu meiden, suchte sie ihn kurz darauf überall im Castle, nur um einen Blick auf ihn zu erhaschen oder seine Stimme zu hören.
Es war eine völlig neue Erfahrung für sie.
Er
war eine völlig neue Erfahrung für sie.
Und in ein paar Tagen wäre es vorbei.
Sie würde ihn nie wiedersehen.
Das war der schrecklichste all der Gedanken, die sie sich machte, wenn sie allein war. Könnte sie es ertragen, Connor nie wiederzusehen? Was empfand sie wirklich für ihn? Fühlte sie sich nur erotisch zu ihm hingezogen, oder war es mehr?
Sie warf sich ihren Umhang über, griff sich die Teekanne und das Rasiermesser, stieg vorsichtig über den vor ihrer Tür schnarchenden Wolf und ging langsam die Treppe hinunter, um nichts zu verschütten.
Die Abstände zwischen den Fackeln entlang des Aufgangs waren so groß, dass ihr Licht nur für eine schwache Beleuchtung sorgte.
Vor Connors Tür angelangt, war Cate versucht, kehrtzumachen und in ihr Zimmer zurückzugehen. Aber wenn sie das täte, dann müsste sie sich den Rest ihres Lebens mit Fragen herumschlagen, auf die sie nie eine Antwort bekäme.
Also atmete sie tief ein und klopfte zaghaft. Keine Reaktion. Sie versuchte es noch einmal etwas energischer. Als sie sich gerade zum Gehen wenden wollte, wurde die Tür geöffnet.
Connor stand vor ihr, nur mit seinem Plaid bekleidet, ohne Hemd. »Cate? Ist etwas geschehen?«
»Nein. Es tut mir leid. Habe ich Euch geweckt?« Er sah nicht verschlafen aus.
»Nein. Ich scheine heute Nacht keinen Schlaf zu finden. Aber Euer Klopfen war so leise, dass ich nicht sicher war, ob ich es mir vielleicht nur eingebildet hatte.«
Sie schauten einander an. Schließlich brach Cate das Schweigen.
»Ich kann auch nicht schlafen, und da dachte ich, ich bringe Euch das Rasiermesser zurück.« Sie reichte es ihm.
Er lachte leise und rieb sich die Stoppeln. »Danke. Ich werde es brauchen.«
Noch nie war ihr ein unrasiertes Gesicht so sexy erschienen.
»Was habt Ihr denn in der Kanne?«, erkundigte er sich.
»Meinen Spezialkräutertee. Ich hatte gehofft, Ihr würdet mich hereinbitten und wir könnten zusammen einen Becher trinken. Wisst Ihr, was eine Junggesellenabschiedsparty ist?«
»Davon habe ich noch nie gehört.« Er stand noch immer mitten in der Tür. »Ich kann nicht zulassen, dass Ihr Euren guten Ruf zerstört, indem Ihr nachts in mein Gemach kommt, Caty.« Sein Blick strafte seine Worte Lügen.
»Die paar Stunden, bis ich Eure Frau werde, kann ich auch mit einem schlechten Ruf leben«, gab sie zurück.
Mit einer einladenden Geste trat er beiseite.
»Habt Ihr einen Becher? Ich hatte beide Hände voll und konnte meinen nicht mitbringen.« Cate ging geradewegs zu seinem vor dem Kamin bereiteten Nachtlager und ließ sich darauf nieder.
Connor nahm im Vorbeigehen einen Krug vom Tisch und leerte ihn in einem Zug. Dann hielt er ihn ihr hin. »Etwas anderes habe ich hier nicht.«
»Setzt Euch zu mir und kostet meinen Tee. Wir werden den Junggesellenabschied nicht, wie sonst üblich, getrennt feiern, sondern zusammen.«
Nach kurzem Zögern gesellte Connor sich zu ihr, und sie goss Tee in seinen Krug.
»Ich hoffe, was da drin war, verdirbt nicht den Geschmack der Kräutermischung.«
Vorsichtig nippte er an dem Tee. »Gar nicht so übel«, stellte er
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