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Die Frau des Polizisten

Die Frau des Polizisten

Titel: Die Frau des Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Elfberg
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fahren jetzt nach Hause, du und ich. Diese verfluchte Farce hat endlich ein Ende.«
    Erika schlug die Augen nieder, wich seinem scharfen durchdringenden Blick aus.
    »Geht es Boss gut?«, fragte sie seidenweich gegen seinen Hals.
    Göran kniff spöttisch die Augen zusammen und grinste.
    »Das hat gezogen, was? Der Köter. Du hattest immer schon eine gehörige Schwäche für diese Töle, oder?«
    »H-mm …«
    Göran schnalzte zufrieden, brummelte, dass es kalt geworden sei, und zog seinen Pulli zu sich heran. Sie nahm ihre tastende Wanderung über seinen breiten Brustkorb erneut auf. Göran entspannte sich und lächelte befriedigt. Erika musste sich bemühen, keinen Blick zum Badezimmer zu werfen, wo ihr Handy lag.
    »Ich hätte gedacht, dass du tougher wärst, mein Schatz. Du kannst beruhigt sein. Der Köter ist okay.«
    »Wie …?«, krächzte sie. Die Kälte und die Furcht ließen ihren Unterkiefer und alle Muskeln ihres Körpers zucken.
    »Ha, ha, ha … Wie? Ja, das würdest du nur allzu gern wissen, was?«
    Görans glühender Blick machte ihr Angst, aber sie verhielt sich still, atmete durch den Mund und versuchte, so klein und harmlos auf ihn zu wirken wie möglich.
    Göran richtete sich auf, streckte seine derben Muskeln und stöhnte. Er zog die Jeans hoch und schloss den Reißverschluss, während er interessiert nach draußen in die Dunkelheit starrte. Langsam drehte er sich um.
    »Dieser bekloppte Cousin von dir hat über die Zeit ein paar Vorstrafen gesammelt. Und er wollte keine weiteren, also … lass uns sagen, dass er dafür bezahlen musste. Und auch noch billig dabei wegkam! Aber gib zu, dass es ziemlich listig von mir war, eine Verbindung zu dir herzustellen.«
    Göran schnaubte verächtlich, ging zurück zu Erika, fasste sie grob am Oberarm und zog sie auf die Füße. Er hielt sie fest, lange und hart.
    »Und dann schadete es ja auch nicht, dass die sauberen Kollegen in Göteborg eine Zeitlang in Bedrängnis gerieten. Verflucht, was hätte ich dafür gegeben, ihre Gesichter zu sehen, als sie mit der Presse konfrontiert wurden – ohne einenvon den Strolchen weit und breit. Nichts, nur eine leergefegte Hütte. Tja, ein bisschen mehr Demut würde nicht schaden. Oder was hältst du von deinen werten Kollegen, he?«
    »Mein Cousin?« Erikas Stimme schwankte.
    »Genau! Dein bekloppter Cousin Karl. Du hattest mir ja von ihm erzählt, also habe ich ihn überprüft. ’Ne feine Verwandtschaft hast du da, Schätzchen. Kleinkriminelle. Also hab ich den Dummkopf dazu verleitet, die Razzia platzen zu lassen. Und Kontakt zu dir aufzunehmen. Die bösen Jungs sind ja noch nie besonders helle gewesen.«
    Göran grinste selbstzufrieden.
    »Mein Cousin ist ein Waschlappen«, flüsterte Erika rau.
    »Ja, das kannst du laut sagen. Es war nicht schwer, ihn zu überreden. Mensch, wie der geflennt hat und in Selbstmitleid versunken ist. Und jetzt spielt er bestimmt den Helden. Sitzt mit seinen Kumpels in der Kneipe und prahlt, wie er die Bullen reingelegt hat.«
    »Inger …« Erika verstummte, ihre Stimme trug nicht.
    »Sag nur, du warst doch ein kleines bisschen eifersüchtig?«
    Erika begegnete Görans eisblauem Blick. Sie spürte, wie Hass in ihr aufflammte. Ihre rechte Hand zitterte. Sein Gesicht war ihrem ganz nah. Sie musste nur die Hand ausstrecken, um ihn zu kratzen, in Stücke zu reißen, zu schlagen … Er hielt ihren Blick fest, nickte. Görans Lächeln wurde breiter. Der fiebrige Glanz kehrte in seine Augen zurück, während er sein Handy aus der Jacke nahm, die Bilddatei öffnete und sie ihr hinhielt.
    Sie musste hart schlucken, als sie die Fotos von Ingers Gesicht sah, den Tränen nahe und breiig geschwollen. Ein Streifen Blut rann aus einem Nasenloch. Dann erlosch Görans Lächeln jäh, und er ließ das Telefon zurück in die Jackentaschegleiten. Mit einer schnellen Bewegung umfasste er Erikas Kinn und grub die Finger in ihre Wangen.
    »Ich mag keine klammernden Frauenzimmer. Also hab ich ihr gezeigt, wer hier verdammt noch mal das Sagen hat, wer bumst und wann.«
    »Hast du sie geschlagen?« wisperte Erika rau. Görans Griff um ihren Kopf tat weh, als er sie hochzog, so dass sie auf Zehenspitzen stehen musste.
    »Ja, was glaubst du denn?«, lachte Göran. »Spielst du naiv, oder was?«
    »Sie hat mich doch angezeigt«, murmelte Erika mit belegter Stimme und spürte ihren Puls rasen. Aber Göran lachte nur amüsiert.
    »Ja, zum Henker, ich dachte, das Beschlagnahmen deiner Dienstwaffe sei ein

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