Die Frau des Polizisten
und Pornos abschweifen ließ, aber bei objektiver Betrachtung war dies Kunst.
Erika reagierte zuerst instinktiv; ihre Nackenhaare stellten sich auf. Gleich darauf erklang ein Geräusch. Jemand stand vor der Wohnungstür. Verflixt! Sie hatte sich ablenken lassen … verdammt! Ihr Blick ging hektisch durchs Zimmer, bevor sie mit schnellen leisen Schritten ins Schlafzimmer ging. Die Schwerter! Sie zog an einem und schlich still an der Wand entlang in den Flur, während sie krampfhaft dasSchwert umklammert hielt. Sie spähte aus der Dunkelheit durch die Milchglasscheibe der Wohnungstür in das Licht im Treppenhaus. Ein Schatten näherte sich dem Glas und drückte prüfend die Türklinke herunter. Gleich darauf wurde ein Arm hochgehoben, als ob die Person die Augen abschirmte, um besser hineinsehen zu können.
Erika starrte die dunkle Gestalt an, ihr Mund war trocken. Sie fasste das Schwert fester und erkannte, dass sie für eine Rechtshänderin auf der falschen Seite stand. Schnell und lautlos huschte sie zur anderen Seite des Flurs, positionierte sich vor dem Badezimmer und wartete.
Der Schatten vor der Tür verschwand plötzlich. Erika reckte den Hals und versuchte zu begreifen, was ihr gerade entgangen war. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorn und horchte, machte noch einen Schritt … Da erhob sich der Schatten, füllte die Scheibe gänzlich aus und schluckte das Licht. Im Schloss rasselte es.
Erika schob sich rückwärts, in den Türrahmen, ihr Puls raste wie wild. Sollte das das Ende sein? Sie sah auf den graphisch gemusterten Läufer hinab. Der abstruse Gedanke kam ihr, dass es ein Jammer wäre, Pers Teppich mit Blut zu besudeln. Die Tür wurde aufgedrückt, und ein dumpfes Geräusch war zu hören, irgendetwas landete auf dem Fußboden. Das Deckenlicht wurde angeknipst, und für einen Moment war alles nur noch blendend weiß.
»Was zum Henker …?! Ha, ha, ha … hast du nächtelang Kill Bill geguckt, oder was?«
Pers Körper bebte vor Lachen, als er seine Jacke ablegte. Er blieb kurz stehen und musterte die zitternde blasse Erscheinung, die das Schwert fest umklammert hielt. Seine Heiterkeit verschwand. Vorsichtig löste er ihre Finger vom Griff und legte das Schwert behutsam auf den Fußboden.
»Verzeih mir, Erika. Ich hätte dich vorher anrufen sollen, aber ich habe nicht nachgedacht. Ich bin den halben Tag in einem absoluten Mistwetter gefahren und wollte einfach nur noch nach Hause.«
Per sah in Erikas große dunkelblaue Augen, die vor Wut sprühten, in denen aber auch Angst, Scham und Erschöpfung standen. Er wich ein paar Schritte zurück, hob mit einer entwaffnenden Geste die Hände und lächelte müde.
»Was hältst du davon, wenn ich uns etwas zu essen mache? Ich bin ganz ausgehungert. Und du?«
Erika legte einen Augenblick die Stirn gegen den Türpfosten und schaute Per lange an. Er wirkte müde und traurig. Sie selbst zitterte innerlich. Ihre Nerven lagen blank. Sie kam sich dumm und vollkommen hysterisch vor und fühlte sich ertappt. Sie folgte ihm in die Küche.
Auf magische Weise verwandelte Per ein Paket Nudeln, einige schlaffe Mohrrüben, ein paar traurige rote Zwiebeln und ein Paket tiefgefrorenes Minutensteak zusammen mit Pilzen zu einem duftenden Wokgericht. Sie murmelte entschuldigend, dass sie eigentlich schon gegessen hätte, probierte aber trotzdem. Nach dem Essen schälte und filetierte Per ein paar Orangen und setzte Kaffee auf. Er servierte die Orangenscheiben mit flüssigem Honig und einer Spur Olivenöl. Erika konnte nicht widerstehen und naschte. Genießerisch schloss sie die Augen und spürte die wohltuende Wärme des Kaffees.
»Ich habe ein Haus für mich gefunden«, sagte Erika. Die darauffolgende Stille bereitete ihr Unbehagen.
»Und ich kann schon am Wochenende einziehen.«
»Ist es Eskos Sommerhaus?«
»Nein, das ist es nicht. Aber Esko hat versprochen, sich das Haus anzusehen. Wir wollen schauen, ob man es umbauenoder etwas modernisieren könnte. Es ist aus den frühen 70ern …«
Sie errötete plötzlich, doch als sie zu Per hochsah und sein breites amüsiertes Lächeln sah, konnte sie nicht anders, als es ihm nachzutun – schöne schreckliche 70er Jahre. Fotos von Partykellern, durchgesessene unbequeme Sofas aus Cord und noppigen Wollstoffen in Orange, Braun und Grün.
»Es liegt draußen auf Näset …«, fügte sie hinzu. Sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Was sie sagte, klang so verrückt. Per sah vollkommen verblüfft
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