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Die Frau des Praesidenten - Roman

Die Frau des Praesidenten - Roman

Titel: Die Frau des Praesidenten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Curtis Sittenfeld
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unvergleichlich weiche Haut, die nur Babys haben.
    Yvonne klang amüsiert: »Alice, Sie dürfen ihn gern mal halten.«
    »Vorsicht mit dem Kopf«, brummte Miss Ruby, als Yvonne ihn mir reichte.
    Antoine fühlte sich unglaublich leicht an – mit seinen zwei Monaten wog er vielleicht fünf oder sechs Kilo –, und ich ertappte mich dabei, alle möglichen unkontrollierten Gurrlaute und Jauchzer von mir zu geben und Gesichter zu schneiden, sobald ich ihn im Arm hielt, als sei für sein winziges Lächeln kein Preis zu hoch.
    »Vielleicht sollten Sie noch eins bekommen, schon mal darüber nachgedacht?«, fragte Yvonne.
    Ich lachte. »Dafür bin ich zu alt.«
    Sie machte ein skeptisches Gesicht. »Oh, ich wette, Sie und Charlie B. stehen noch gut im Saft.«
    »Pass auf dein loses Mundwerk auf, Yvonne Patrice«, sagte Miss Ruby streng, und Yvonne und ich mussten beide lachen. Miss Ruby trug eine türkisfarbene Leinenhose, einen kurzärmeligen Pullover in derselben Farbe und flache Sandalen mit türkisfarbenen Riemen, und Yvonne hatte zu einem mit Blumen bedruckten T-Shirt einen langen Jeansrock angezogen. Sie war nicht hager wie Miss Ruby, sondern hatte breite Hüften und kräftige Oberarme, große Zähne und volle Lippen, kurze, vom Kopf abstehende Haare und, wie mir jetzt auffiel, volle Brüste vom Stillen.
    »Es tut mir leid, dass Charlie nicht hier sein kann«, sagte ich. »Wir haben einander missverstanden, und dann hat er für heute einen Geschäftstermin angesetzt.«
    Yvonne winkte ab. »Clyde arbeitet im Krankenhaus, also kenne ich das nur zu gut. Die Ärzte und Schwestern wollen auch am Memorial Day was essen.«
    »Sie und Clyde haben letzten Sommer geheiratet?«, fragte ich.
    »Er ist ein guter Kerl.« Yvonne beugte sich zu Antoine hinüber, den ich noch immer im Schoß hielt. »Nicht wahr, Baby A?«, gurrte sie. »Dein Papa ist ein Guter.« Dann wandte sie sich wieder mir zu: »Antoine sieht genauso aus wie sein Vater, so viel steht fest.«
    »Das tun sie in dem Alter immer«, sagte Miss Ruby.
    Ein paar Minuten später kamen Ella und Jessica zurück, und ich holte den kalten Nudelsalat mit Spargel und Huhn, den ich vorbereitet hatte. Mit vollem Mund sagte Ella zu uns allen: »Wollt ihr mal hören, was Jessica mir gezeigt hat?«
    »Kau bitte erst zu Ende, Schatz«, sagte ich.
    Ella hatte sich auf dem gusseisernen Gartenstuhl auf ihr untergeschlagenes Bein gesetzt. Jetzt stand sie auf, mit der Gabel in der Hand, schwang ihre Arme in die Luft und wackelte mit den Hüften:
    »Cheerleader, steigt in den Ring,
    Basketball ist unser Ding!
    Eins – zwei – drei und vier,
    Noch ein Korb, dann siegen wir!«
    »Beeindruckend!« Ich klatschte kurz, und Yvonne und Jessica auch, nur nicht Miss Ruby. Ich wandte mich an Jessica: »Bist du Cheerleader?«
    »Nein, ich kenne das einfach so. Vielleicht fange ich in der Junior High damit an.«
    »Deine Großmutter sagte mir, du seist ziemlich gut in Englisch. Welche Bücher habt ihr dieses Jahr gelesen?«
    Jessica schüttelte lächelnd den Kopf. »Grandma prahlt nur gern mit mir. Also, na ja, wir haben gar nicht so viele Büchergelesen, nur Schulbücher. Das einzige richtige war
Ruf der Wildnis
– kennen Sie das?«
    Ich nickte. »Natürlich, die Geschichte, in der Buck in den Yukon verkauft wird.« Zu Ella sagte ich: »Das Buch handelt von einem Hund, der von Goldsuchern als Schlittenhund benutzt wird.«
    Plötzlich fing Antoine an zu weinen. In einem Singsang sagte Yvonne zu ihm: »Niemand verkauft
dich
in den Yukon, o nein. Wer wird denn da weinen, Baby A?«
    »Gib ihn mal rüber«, sagte Miss Ruby. Yvonne verdrehte die Augen, tat aber, was ihre Mutter sagte, und Miss Ruby ging mit ihm auf der Terrasse auf und ab und streichelte ihm sanft den Rücken. Innerhalb kurzer Zeit hatte er sich beruhigt.
    »Das meiste, was ich lese, ist nicht für die Schule, sondern nur, weil ich es mag«, sagte Jessica. »Am liebsten mag ich Agatha Christie, lesen Sie die auch manchmal?«
    »Oh, natürlich, Miss Marple und Hercule Poirot. Ist schon lange her, aber ich habe sie geliebt, als ich ein bisschen älter war, als du es jetzt bist.«
    »
Mord im Orientexpress
habe ich gerade zu Ende gelesen. Oh, das fand ich großartig! Kennen Sie V. C. Andrews?«
    »Oh, Jessica!« Ich konnte nicht anders, als meine Missbilligung durchklingen zu lassen, musste aber zugleich auch lachen. »V. C. Andrews ist doch so gruselig!«
    »Das stimmt, aber ich kann sie einfach nicht weglegen«, sagte Jessica. »Grandma,

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