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Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frau, die niemand kannte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Pavone
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anzuregen.
    BILL Leerzeichen MACLEAN tippte sie.
    Auf der ersten Seite erschien eine Person dieses Namens, doch es war nicht der Mann, nach dem sie suchte. Sie scrollte sich durch die Seiten – sieben, acht, neun Seiten voller Links, doch bei keinem davon handelte es sich um einen Währungshändler Anfang vierzig, der kürzlich von Chicago nach Luxemburg gezogen war.
    Kein Facebook. Kein LinkedIn. Keine Listen ehemaliger Studenten oder Schüler, keine Fotos auf irgendwelchen Gesellschaftsseiten oder sonstige Hinweise.
    WILLIAM Leertaste MACLEAN.
    Die Ergebnisse unterschieden sich nur minimal. Auf irgendeiner unwichtigen Berufsnetzwerkseite tauchte ein William Maclean aus Chicago auf, der im Finanzbereich tätig war, sonst nichts. Kein Foto, keine Links, keine Vita, nichts Konkretes.
    Sie versuchte es mit anderen Schreibweisen – Mclean, McLean, Maclane, Maclaine –, doch auch hier ergaben die Ergebnisse nichts Neues. Keiner der Männer war Bill.
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    »Was ist mit Santibanez?«, hatte Evan gefragt.
    »Ich habe gehört, das war Leo«, hatte Kate geantwortet.
    »Ja, das haben alle gehört. Wissen Sie irgendwas Genaueres?«
    Inzwischen empfand Kate beinahe so etwas wie Erleichterung. Dieses Gespräch war überfällig gewesen. Sie konnte über all diese Fragen, Hinrichtungen und Mordfälle, die rein gar nichts mit ihr zu tun hatten, nur staunen.
    »Nein.«
    Evan blickte auf seinen Notizblock. »Er wurde in Veracruz getötet. Zwei Schüsse in die Brust, einer in den Kopf. Keine Entführung, keine Folter, kein großes Tamtam.« Genauso, wie man es ihr beigebracht hatte.
    Das war der Moment des Gesprächs – des Debriefings, des Verhörs –, in dem ihr endlich der Sinn dieser endlosen Litanei der Gewalt aufging: Sie erinnerten Kate daran, dass sie zwar seit fünf Jahren nicht mehr im aktiven Dienst stand, dass ihr aber trotzdem noch der Gestank all dieser schmutzigen Geheimoperationen anhaftete. Der auch niemals verfliegen würde.
    »Es sah also nicht so aus, als hätte es jemand aus der Betäubungsmittelbranche getan. Sondern jemand aus unseren Reihen.«
    Und sie würden es niemals vergessen.
    »Santibanez war doch eine Zeit lang mit Lorenzo Romero zugange, stimmt’s?«
    Romero war CIA-Informant gewesen, der seinen Auftraggeber mit falschen Geheimdienstinformationen gefüttert und dafür im Gegenzug eine gewaltige Summe von den sogenannten narcotraficantes kassiert hatte. Unglücklicherweise führte die Fehlinformation dazu, dass der Agent erschossen und ins Hafenbecken von Tampico geworfen wurde. Daraufhin schwor die Mexiko-Abteilung blutige Rache. Für Kate, die einzige Frau in der Abteilung, wäre es ein Kinderspiel gewesen, den notorischen Frauenhelden in einem Moment zu schnappen, in dem er sich sicher und unbeobachtet fühlte.
    »Wie ich schon sagte, ich weiß nichts über Santibanez.«
    »Okay.« Evan nickte und blickte auf seinen Notizblock. »Wie sieht es mit Eduardo Torres aus?«
    Kate holte Luft, weder zu tief noch zu flach. Jetzt war es so weit.
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    Am Tag, als ihre geliehenen Möbel abgeholt und die neuen gebracht werden sollten, war Dexter in London. Um acht Uhr morgens stand die Spedition mit einem kleinen Kran vor dem Haus, um alles – Betten, Sofas, Bettwäsche und Geschirr bis hin zum Staubsauger und zur Toilettenbürste – aus dem Fenster zu hieven. Um zehn Uhr morgens war alles verstaut, die Papiere unterschrieben und der Laster wieder auf dem Weg.
    Es war ein weiterer düsterer, verregneter Herbsttag. Das Fenster hatte den ganzen Morgen über offen gestanden, deshalb war es kalt im Apartment. Es fühlte sich leer und unwirtlich an. Kate war allein. Wieder einmal.
    Nun wartete sie darauf, dass endlich der Container eintraf, der drei Wochen beim Zoll festgesteckt hatte; derselbe orangefarbene Container, der zwei Monate zuvor am Straßenrand vor ihrem Haus in Washington gestanden hatte, während sie allein eine letzte Runde durch ihr altes, großes, leeres Haus drehte. Jetzt bog ein weißes Ungetüm um die Ecke und hielt vor ihrem leeren Apartment. Ihr Mann war bei der Arbeit, machte denselben Job, nur auf einem anderen Kontinent, die Kinder waren in der Schule, wo sie genau dieselben Dinge lernten wie am anderen Ende der Welt. Auch ihre Sachen waren noch genau dieselben. Lediglich der Ort war ein anderer. Und sie selbst. Die neue Kate. Im Herzen Europas.
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    »Dexter scheint ein toller Ehemann zu sein. Hab ich recht?«
    Die Unterhaltungen mit Julia wurden häufig persönlicher, als

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