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Die Frau vom Leuchtturm - Roman

Titel: Die Frau vom Leuchtturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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etwas nennt man bei der Mafia wohl ein ›Angebot, das man nicht ablehnen kann‹«, meinte er, während er den Wagen zurück auf die Straße lenkte.
    »Ich habe gehört, Sie seien ein sehr kluger Mann«, knurrte ich und versuchte zu klingen wie Marlon Brando.
    »Also zu dir.« Dans Grinsen wurde breiter.
    »Da du mir diesen kleinen Gefallen tust, stehe ich in deiner Schuld«, flüsterte ich und drückte mit meiner vorwitzigen Hand ganz zart zu.
    »Ich werde sie bald einfordern«, schmunzelte Dan. Dann nahm er die verirrte Hand von ihrem gemütlichen Plätzchen und legte sie wieder in meinen Schoß. »Unterdessen sollte ich mich besser aufs Fahren konzentrieren, sonst landen wir noch im Graben.«
    »Na schön«, lächelte ich. »Aber ich finde, wir sollten nicht allzu lange warten.«
    Ich fasse es ja nicht! , hörte ich die Stimme von Miss Romantisch, die mich anfeuerte. Oh Sue, ich bin ja so glücklich! Ich hätte nie gedacht, dass du in der Lage wärest, ihn zu verführen, um zu kriegen, was du willst.
    Mit einem bösartigen Auflachen fiel auch Miss Praktisch ein. Wenn sie so weitermacht, kriegt sie sogar mehr, als sie wollte, bemerkte sie sarkastisch.
    »Ruhe, alle beide!«, befahl ich.

30. Kapitel
    Manchmal erweisen sich die besten Ideen im Rückblick als weniger gut.
    Noch so eine hausgemachte philosophische Weisheit von mir.
    Als ich auf dem Parkplatz des Supermarkts im kalten, böigen Wind stand, war mir die Aussicht auf ein langes, genießerisches Bad in der grünen Whirlpool-Wanne unwiderstehlich vorgekommen.
    Doch in dem Moment, als ich in das verführerisch duftende Wasser glitt, wurde mir klar, dass ich einen großen Fehler begangen hatte. Denn in meinem erschöpften Zustand traf mich die Kombination aus heißem Wasser, beruhigenden Wasserdüsen und Lavendel wie eine samtene Faust, die mich niederstreckte. Mir fiel wieder ein, dass ich von den letzten vierundzwanzig Stunden nur drei geschlafen hatte.
    Schwach wie ein ertrinkendes Kätzchen kroch ich aus der Wanne und brachte es gerade noch fertig, mir einen Bademantel überzuziehen und mit einem Kamm durch mein feuchtes Haar zu fahren, als meine Knie unter mir nachgaben. Der Raum begann sich um mich zu drehen, und ich rief nach Dan.
    Ich kann mich erst wieder daran erinnern, wie er mich mühelos vom Boden des Bads aufhob und auf seinen starken Armen trug.

    »Tut mir leid«, murmelte ich benommen. »In einer Minute bin ich wieder in Ordnung.«
    »Das bezweifle ich stark«, meinte er lächelnd. »Ich bringe dich nach oben in dein Bett, damit du dich ausschlafen kannst.«
    »Wage das bloß nicht!« Wie betrunken schüttelte ich den Kopf. »Ich will langsamen, tiefen Sex mit dir.«
    Dan senkte den Kopf und drückte sanft die Lippen auf meinen Mund. »Sollst du auch bekommen, meine Liebste«, flüsterte er. »Aber erst, nachdem du dich ausgeruht hast.«
    »Okay«, erklärte ich und schob mein Kinn in seine warme Halsbeuge. »Aber ich möchte unten am Feuer bleiben, bei dir. Und vergiss nicht, was du mir gerade versprochen hast.«
    »Nein«, sagte er und trug mich aus dem dampferfüllten Bad. »Ich vergesse es nicht.«
    Unter einer warmen Decke, die ich als Teenager einmal für Tante Ellen gehäkelt hatte, döste ich bis zum späten Nachmittag gemütlich auf dem Sofa im Salon. Ab und zu öffnete ich die Augen, um in das knisternde Feuer zu sehen und darüber zu staunen, mit welch ungebremster Macht der frisch herangezogene Sturm das Haus durchschüttelte.
    Als ich das erste Mal erwachte, telefonierte Dan und musste sich offenbar große Mühe geben, sein Gegenüber trotz der schlechten Verbindung zu verstehen. »Ich bin endlich ins Bostoner Krankenhaus durchgekommen«, erklärte er. »Damons Zustand ist praktisch unverändert, aber Alice hat versprochen, dass sie anruft, wenn es neue Entwicklungen gibt.«
    Er sah die Panik in meinen Augen und strich mir
sanft übers Haar. »Er kommt wieder in Ordnung, Sue. Alice ist sich ganz sicher.«
    Ich schloss die Augen und schlief weiter.
    Als ich das nächste Mal wach wurde, saß Dan mir gegenüber auf einem Stuhl. Er hatte die nackten Füße auf die Ottomane hochgelegt, trank aus einer Bierdose und schaute auf CNN mit leisem Ton einen Wetterbericht. Ich schenkte ihm ein törichtes Lächeln und sackte erneut weg.
    Als ich schließlich ausgeschlafen hatte, schlug ich die Augen auf und stellte fest, dass der Raum von hellem Kerzenlicht erleuchtet und der Fernsehbildschirm dunkel war. Mit einer Taschenlampe bewaffnet trat

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