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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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spürte seinen bebenden Ärger gegen den Mann, der das Geschenk, das er erhalten hatte, nicht geschätzt oder verstanden hatte. »Wenn er auf dich nicht stolz ist, so ist das sein Verlust, nicht deiner.«
    »Das ist ein hübscher Gedanke. Und hätte ich mich nicht all die Jahre mit Büchern beschäftigt, würde ich heute nicht hier mit dir stehen. Und das hier ist genau der Platz, an dem ich sein will.«
    »Das ist ein hübscher Gedanke.«
    »Wenn ich dir sage, dass du schön bist, wirst du mich dann schlagen?«
    »Diesmal nicht.«
    Er zog sie an sich. »Ich muss für zwei Tage nach Bangor fahren.«
    »Wozu?«
    »Ich habe eine Frau aufgetrieben, die als Hausmädchen in The Towers gearbeitet hat, als Bianca starb. Sie lebt in einem Altenheim in Bangor, und ich habe ein Treffen mit ihr vereinbart!« Er hob Lilahs Gesicht dem seinen entgegen. »Komm mit mir.«
    »Gib mir nur etwas Zeit, um mich darauf einzustellen.«
    Als die Kinder schliefen, eröffnete ich Nanny meine Pläne. Sie war schockiert, als ich davon sprach, meinen Ehemann zu verlassen. Ich versuchte, sie zu beschwichtigen. Wie konnte ich erklären, dass nicht der arme Fred meine Entscheidung ausgelöst hatte. Der Vorfall hatte mir lediglich klargemacht, wie sinnlos es ist, in einer unglücklichen und erstickenden Ehe zu verharren. Und was die Kinder betrifft, so sieht ihr Vater sie nicht als Kinder, die geliebt werden müssen, sondern als Druckmittel.
    Das darf ich nicht zulassen. Ich weiß, dass Fergus mir bald die Kontrolle über die Kinder entreißen würde. Sein Stolz würde das verlangen. Eine Gouvernante seiner Wahl würde seinen Instruktionen folgen und die meinen ignorieren. Die Kinder würden den Fehler büßen müssen, den ich begangen hatte.
    Was mich angeht, so zweifle ich nicht daran, dass Fergus mich bestrafen wird, weil ich vor den Kindern seine Autorität infrage gestellt hatte. Unzufriedenheit konnte ich vor den Kindern verbergen, aber nicht offene Feindseligkeit.
    Ich muss die Kinder nehmen und einen Ort finden, an den wir verschwinden können … Doch zuerst gehe ich zu Christian.
    Die Nacht war von Mondschein und Wind erfüllt. Ich zog meinen Mantel fest zusammen und behielt die Kapuze über meinem Haar. Der Welpe kuschelte sich an meine Brust. Ich ließ mich von der Kutsche ins Dorf bringen, dann wanderte ich durch die stillen Wege mit dem Geruch von Wasser und Blumen allüberall zu seinem Cottage. Mein Herzschlag dröhnte in den Ohren, als ich an seine Tür klopfte. Dies war der erste Schritt, und wenn ich ihn erst einmal getan hatte, konnte ich nicht mehr zurück.
    Doch es war nicht Angst, die in mir bebte, als er die Tür öffnete. Es war Erleichterung. In dem Moment, da ich ihn sah, wusste ich, dass meine Wahl bereits getroffen war.
    »Bianca«, sagte er erstaunt. »Was ist dir denn eingefallen?«
    »Ich muss mit dir sprechen.« Er zog mich bereits hinein. Ich bemerkte, dass er im Schein der Lampe gelesen hatte. Der warme Lichtschimmer und der Geruch seiner Farben beruhigten mich mehr als Worte. Ich setzte den Hund ab, und er begann sofort, alles zu erforschen, in den Ecken zu schnüffeln und sich häuslich einzurichten.
    Christian bot mir einen Platz an und brachte mir ein Glas Brandy, wohl weil er meine Nervosität fühlte. Während ich daran nippte, erzählte ich ihm die Szene mit Fergus. Obwohl ich mich um Ruhe bemühte, sah ich wieder die Gewalt in Fergus’ Gesicht, als er seine Hände um meinen Hals legte.
    »Mein Gott«, Christian kauerte sich neben meinen Sessel, und seine Finger strichen über meinen Hals. Ich hatte gar nicht gewusst, dass Fergus’ Daumen Male hinterlassen hatten.
    Christians Blick verdüsterte sich. Er umklammerte die Seitenlehne des Sessels, ehe er aufsprang. »Dafür werde ich ihn umbringen!«
    Ich sprang ebenfalls auf, um ihn daran zu hindern, aus dem Cottage zu stürmen. Ich weiß nicht mehr, was ich in meiner Angst sagte, aber ich weiß, dass ich ihm erklärte, Fergus wäre nach Boston abgereist, und ich könnte keine Gewalttätigkeit mehr ertragen. Letzten Endes stimmten meine Tränen ihn um. Er hielt mich wie ein Kind, wiegte und tröstete mich, während ich mein Herz ausschüttete.
    Vielleicht hätte ich mich dafür schämen sollen, dass ich ihn bat, mich und die Kinder wegzubringen, dass ich ihm diese Bürde und diese Verantwortung aufdrängte. Aber ich wusste auch, hätte er abgelehnt, so wäre ich allein fortgegangen und hätte meine drei Kinder in irgendein stilles Dorf in England oder Irland

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