Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah
kümmern. Komme bald zurück.«
Achselzuckend suchte sie im Radio nach einem Sender mit klassischer Musik und nahm eine lange, heiße Dusche.
Belebt und entspannt cremte sie sich mit trägen Bewegungen ein. Vielleicht fanden sie für das Abendessen ein kleines, gemütliches Restaurant mit dunklen Ecken und Musik. Sie konnten sich mit dem Essen viel Zeit lassen, während die Kerzen herunterbrannten, und kühlen, funkelnden Wein trinken.
Dann würden sie hierher zurückkommen und sich lieben …
Von Max träumend, trat sie in das Schlafzimmer ein.
Er wartete auf sie. Er schien sein ganzes Leben lang auf sie gewartet zu haben. Er hatte Kerzen angezündet, und Lilahs feuchtes Haar schimmerte in dem sanften Licht. Ihr Duft wehte durch den Raum, geheimnisvoll, verführerisch, vermischte sich mit dem Duft der Freesien, die er für sie gekauft hatte.
Genau wie sie hatte er sich eine perfekte Nacht ausgedacht und versucht, sie ihr zu bereiten.
Im Radio spielte leise ein romantisches Streichorchester. Auf dem Tisch vor den offenen Balkontüren flackerten zwei schlanke weiße Kerzen. Champagner prickelte in zwei beschlagenen Kelchgläsern. Am Horizont versank die Sonne, ein feuerroter Ball, der in tiefes Blau eintauchte.
»Ich dachte, wir essen hier.« Er streckte ihr die Hand entgegen.
»Max.« Emotionen schnürten ihr die Kehle zu. »Ich hatte recht.« Ihre Finger verschlangen sich mit den seinen. »Du bist ein Poet.«
»Ich wollte mit dir allein sein.« Er schob ihr eine der zarten Blüten ins Haar. »Ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
»Nein.« Sie atmete seufzend aus und presste ihre Lippen auf seine Handfläche. »Ich habe nichts dagegen.«
Er griff nach den Gläsern, reichte ihr eines. »Restaurants sind so überfüllt.«
»Und laut«, stimmte Lilah ihm zu und stieß mit ihm an.
»Und jemand könnte etwas dagegen haben, wenn ich an dir knabbere anstatt an den Appetithäppchen.«
Sie beobachtete ihn, während sie trank. »Ich hätte nichts dagegen.«
Er fuhr mit einem Finger an ihrem Hals hinauf und hob ihr Kinn an, bis ihre Lippen aufeinandertrafen. »Wir sollten es lieber mit dem Dinner versuchen«, murmelte er nach einer Weile.
Sie setzten sich dicht nebeneinander, beobachteten den Sonnenuntergang und fütterten einander mit kleinen Häppchen von Hummer mit süßer geschmolzener Butter. Lilah ließ den Champagner über ihre Zunge prickeln und wandte ihren Mund dann dem seinen zu, wo sie einen genauso berauschenden Geschmack fand.
Während ein Prélude von Chopin aus dem Radio schwebte, hauchte er einen leichten Kuss auf ihre Schulter und strich dann mit seinen Lippen zu ihrem Hals.
»Als ich dich das erste Mal sah«, sagte er, während er ein Stückchen Hummer zwischen ihre Lippen schob, »hielt ich dich für eine Meerjungfrau. Und ich träumte von dir in dieser ersten Nacht.« Er küsste sie sanft. »Seither habe ich jede Nacht von dir geträumt.«
»Wenn ich in dem Turm sitze, denke ich an dich, wie vermutlich Bianca einst an Christian dachte. Glaubst du, sie haben sich jemals geliebt?«
»Er konnte ihr sicher nicht widerstehen.«
Ihr warmer Atem streifte seine Wange. »Sie hätte nicht gewollt, dass er ihr widerstand.« Die Augen unverwandt auf Max gerichtet, begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen. »Sie muss sich vor Verlangen nach ihm verzehrt haben.« Seufzend strich sie mit den Händen über seine Brust. »Wenn sie zusammen waren, allein zusammen waren, konnte nichts anderes wichtig sein.«
»Er muss halb verrückt nach ihr gewesen sein.« Max zog die Vorhänge zu, sodass sie, allein mit Musik und Kerzenschein, von der Außenwelt abgeschlossen waren. »Ihr Gesicht …« Er strich mit seinen Fingern über Lilahs Wangen und über ihr Kinn zu ihrem Hals hinunter. »Sooft er die Augen schloss, sah er es vor sich. Ihr Geschmack …« Er presste seine Lippen auf die ihren. »Jedes Mal, wenn er Atem schöpfte, verspürte er ihn und wurde daran erinnert, wie es war, sie zu küssen.«
»Und sie lag in ihrem Bett, Nacht um Nacht, und sehnte sich nach seiner Berührung.« Ihr Herz jagte, als sie Max das Hemd von den Schultern schob, und sie erschauerte, als er nach dem Gürtel ihres Bademantels griff. »Sie erinnerte sich daran, wie er sie angesehen hatte, als er sie entkleidete.«
»Er kann sie nicht stärker begehrt haben, als ich dich begehre.« Ihr Bademantel glitt zu Boden. Seine Arme zogen sie näher an sich. »Lass es mich dir zeigen.«
Die Kerzen brannten herunter. Ein einzelner Mondstrahl
Weitere Kostenlose Bücher