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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zurück. Aber sie erwartet, dass die Kinder hier sind. Ich hatte nur nicht das Herz, es ihnen zu verbieten, mit Nate mitzugehen.«
    »Aber ich …«
    »Du weißt doch, wo Suzanna und Holt wohnen, nicht wahr? Nathaniel wohnt nur ein paar hundert Meter weiter die Straße hinunter. Ein wirkliches nettes Häuschen. Du kannst es gar nicht verfehlen.«
    Bevor Megan auch nur ein Wort erwidern konnte, schwebte Coco zur Tür hinaus, höchst zufrieden mit sich.
    Das ist ja bestens gelaufen, dachte sie und machte sich auf den Weg zur Küche.

5. K APITEL
    Kevin konnte sich einfach nicht entscheiden, was cooler war – der Feuer speiende Drache auf Nathaniels Schulter oder die gezackte Narbe vorn. Eigentlich müsste ja die Narbe das Rennen machen, schließlich stammte sie von einem echten Kampf mit echten Messern. Aber ein tätowierter Drache, noch dazu einer, der Flammen spuckte … das war wirklich schwer zu übertreffen.
    Nathaniel hatte noch eine andere Narbe. An der Hüfte. Als Alex danach gefragt hatte, erzählte Nathaniel ihnen die Geschichte, wie er im Südpazifik mit einer Muräne gerungen hatte. Kevin konnte sich genau vorstellen, wie Nathaniel, ein Messer zwischen die Zähne geklemmt, in die Tiefen des Meeres hinabtauchte, um sich dem Kampf mit einem Untier von der Größe des Monsters von Loch Ness zu stellen.
    Nathaniel hatte auch einen Papagei. Ein riesiger bunter Vogel, der auf einer Stange im Haus saß und sprechen konnte. Am liebsten hörte Kevin, wenn der Vogel lautstark: »Ab mit der Rübe!«, krächzte.
    Für Kevin war Nathaniel Fury eindeutig der tollste Mann, den er je getroffen hatte. Nate war auf den sieben Weltmeeren gesegelt wie Sindbad und wusste die spannendsten Geschichten zu erzählen. Und Nate liebte junge Hunde und sprechende Vögel.
    Er schien auch nichts dagegen zu haben, dass Kevin in seiner Nähe blieb, während Alex und Jenny auf dem Rasen herumrannten und sich mit imaginären Laserpistolen beschossen. Es machte Kevin einfach mehr Spaß, zuzusehen, wie Nathaniel Bretter annagelte.
    Immerhin lagen schon sechs Bretter fest, bevor Kevin sich zu fragen traute: »Warum willst du hier eine Veranda bauen?«
    »Damit ich draußen sitzen kann.«
    »Aber da ist doch schon eine hinterm Haus.«
    »Die bleibt ja auch.« Drei Hammerschläge, und der Nagel war ins Holz getrieben. Nathaniel setzte sich auf die Fersen zurück. Außer abgeschnittenen Jeans und einem Stirnband trug er nichts weiter. Seine Haut war von der Sonne gebräunt und schimmerte feucht vom Schweiß. »Sieht du den Rahmen?«
    Kevin folgte den soliden Holzbalken mit dem Blick, bis sie um die Hausecke verschwanden. »Mhm.«
    »Wir nageln so viele Bretter fest, bis wir auf die Veranda auf der anderen Seite treffen.«
    Kevin strahlte. »Dann geht es ums ganze Haus herum, wie ein Kreis.«
    »Richtig.« Nathaniel trieb drei Nägel ein, bevor er weiterrückte. »Wie gefällt es dir auf unserer Insel?«
    Die Frage klang so ernsthaft, wie man sie nur einem Erwachsenen stellen würde. Kevin sah sich erst suchend um, bevor er Nathaniel antwortete. »Ich finde es toll hier. Wir leben in einem Schloss, und ich kann mit Alex und Jenny spielen, wann immer ich will.«
    »In Oklahoma hast du doch sicher auch Freunde gehabt, oder?«
    »Klar. John Curtis Silverhorn ist mein bester Freund. Er ist zur Hälfte Komantsche. Mom hat gesagt, er kann uns besuchen kommen, und dass wir uns Briefe schreiben können. Ich habe ihm schon geschrieben und ihm von den Walen erzählt.« Kevin lächelte schüchtern. »Das hat mir am besten gefallen.«
    »Dann müssen wir wohl noch mal zusammen rausfahren, was?«
    »Ehrlich? Wann?«
    Nathaniel hörte auf zu hämmern und sah zu dem Jungen hoch. Er hätte sich daran erinnern müssen, dass Kinder, die in einer Atmosphäre von Liebe und Vertrauen aufwuchsen, so wie Alex und Jenny, eigentlich so ziemlich alles für bare Münze nahmen. »Wenn deine Mutter es erlaubt, kannst du mit mir rauskommen, wann du willst.«
    Die Antwort auf sein nachlässig dahingeworfenes Angebot war ein strahlendes Lächeln. »Darf ich dann noch mal das Ruder halten?«
    »Sicher.« Grinsend setzte Nathaniel Kevin die Baseballkappe rückwärts auf den Kopf. »Was ist? Hast du Lust, ein paar Planken anzunageln?«
    Kevin riss begeistert die Augen auf. »Klar!«
    »Pass auf.« Nathaniel hockte sich so hin, dass er Kevins Hände führen konnte. »Den Nagel musst du so halten, und dann schlägst du zu.«
    »He!« Alex erhob sich von den Toten des Massakers auf

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