Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
dem Planeten Zero. »Kann ich mitmachen?«
»Ich auch! Ich auch!« Jenny kletterte Nathaniel auf den Rücken, in der unverbrüchlichen Überzeugung, jederzeit willkommen zu sein.
»Sieht aus, als hätte ich jetzt eine vollzählige Crew.« Nathaniel mutmaßte, dass die Arbeitszeit sich mit den zusätzlichen Helfern soeben verdoppelt hatte.
Eine Stunde später stoppte Megan ihren Wagen neben dem klassischen T-Bird und starrte überrascht auf das Haus. Das zweistöckige Cottage mit den blauen Fensterläden und den Blumenkästen voll üppig blühender Stiefmütterchen bot ein entzückendes Bild. Dennoch hätte sie einen solchen Anblick nicht einmal im Traum mit Nathaniel Fury in Verbindung gebracht. Auch nicht den gepflegten grünen Rasen, die sorgfältig gestutzte Hecke oder den fröhlich bellenden Hund.
Nathaniel jedoch war es, der sie am meisten überraschte. Um ehrlich zu sein, so viel goldene Haut und freie Sicht auf spielende Muskeln war schwer zu verkraften. Schließlich war sie auch nur ein Mensch! Noch mehr allerdings fesselte sie, was er gerade tat.
Kopf an Kopf, beugte er sich über ihren Sohn und führte mit seinen großen Händen Kevins kleine. Jenny saß daneben und schaute konzentriert zu, während Alex auf einem Balken balancierte.
»Hi, Megan. Sieh her, ich bin der todesmutige Alex und arbeite ohne Netz!« Vor lauter Aufregung hätte er fast das Gleichgewicht verloren und begann mit den Armen zu rudern, um den Sturz in die unendliche Tiefe von beängstigenden dreißig Zentimetern zu verhindern.
»Das war knapp«, meinte sie lachend.
»Wir bauen eine Veranda, Mom.« Die Zunge zwischen die Lippen geklemmt, hämmerte Kevin auf den Nagel ein.
»Ich sehe es.« Megan nahm den Aktenkoffer in die andere Hand und streichelte den Welpen, der sich begeistert auf den Rücken fallen ließ.
»Ich bin als Nächste dran.« Jenny sah Nathaniel unnachgiebig an. »Das bin ich doch, oder?«
»Stimmt, Herzchen. Also dann, Captain, bringen wir ihn sicher in den Hafen.«
Mit einem angestrengten Ächzen trieb Kevin den Nagel ins Holz. »Geschafft! Ich hab das ganze Brett angenagelt!« Stolz sah er zu seiner Mutter. »Wir wechseln uns ab. Jeder darf mal ein Brett annageln. Ich habe schon drei!«
»Das sieht doch recht gut aus.« Sie lächelte Nathaniel an. »Nicht jeder kann so etwas.«
»Dazu braucht man nur einen sicheren Blick und eine ruhige Hand. He, Matrosen, wo bleibt mein Holz?«
»Holen wir!« Alex und Kevin rappelten sich auf, um die nächste Planke heranzuschleppen.
Megan sah zu, wie Nathaniel das Brett nahm, es auf seinen Platz legte, mit einem Stück Holz den Abstand richtete und, nachdem er zufrieden war, Jenny auf seinen Schoß zog.
Mit beiden kleinen Händen umklammerte sie den Hammer und hob ihn hoch in die Luft, während Nathaniel den Nagel in Position hielt. Ein wahrhaft tapferer Mann, war alles, was Megan denken konnte.
»Aber genau zielen«, warnte er Jenny und wartete geduldig, bis der Nagel gerade im Holz stand, bevor er ihre Hand fasste und führte, um den Metallstift zu versenken.
»Die Arbeit macht durstig, was, Leute?«, bemerkte er lässig.
»Aye, aye.« Alex fasst sich ächzend an die Gurgel.
Nathaniel nahm den nächsten Nagel. »In der Küche ist Limonade. Wenn jemand die Karaffe und Gläser holt …«
Vier Augenpaare richteten sich gleichzeitig auf Megan. Wenn sie sich schon nicht an den Schreinerarbeiten beteiligte, konnte sie wenigstens den Handlanger spielen.
»Na schön.« Sie stellte den Aktenkoffer ab und ging über den fertigen Verandateil zur Haustür.
Sekunden später ertönte ein schrilles Pfeifen aus dem Haus, gefolgt von einem erstickten Schrei. Draußen auf der Veranda begann Nathaniel breit zu grinsen, und drinnen im Haus ertönte auch schon Vogels großspurige Einladung.
»Komm, Süße, ich spendier dir einen Drink. Schau mir in die Augen, Kleines.« Als Vogel dann auch noch krächzend »There is nothing like a Dame« aus »South Pacific« anstimmte, brachen die vier draußen in schallendes Gelächter aus.
Wenig später trat Megan mit einem Tablett mit Gläsern und Karaffe aus dem Haus. »Bogart und Musicals. Das ist schon ein besonderer Vogel.«
»Er hat nun mal eine Schwäche für schöne Frauen.« Nathaniel nahm ein Glas Limonade und leerte es in einem Zug. »Kann ich ihm nicht verübeln.«
»Tante Coco sagt immer, Nate braucht eine Frau.« Alex setzte sein Glas ab. »Ich weiß auch nicht, warum.«
»Damit sie zusammen schlafen können«, kam es
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