Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Titel: Die Frauen des Journalisten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerlind Schmidt
Vom Netzwerk:
Selbständigkeit hatte mit Sicherheit bestimmte Vorteile. Keiner der einem reinredet, freie Zeiteinteilung, selbstbestimmt arbeiten.
    In der kleinen Gaststätte war sogar der übliche Tisch, an dem sie immer saßen, frei. Galuba grüßte den Wirt wie einen alten Bekannten und setzte sich. Nur wenige Minuten später erschien Jürgen.
    „Na Klaus wie geht es dir?“
    „Wie immer, danke nochmal, dass du gekommen bist.“
    „Schon gut, brauchst du Geld?“
    „Nein, diesmal nicht, es ist etwas anderes. Ich komme gleich mal auf den Punkt. Es geht um Informationen. Angaben zu zwei Personen, zwei Frauen.“
    Jürgen staunte: „Wieso brauchst du Informationen, wozu?“
    „Das ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir ein anderes Mal. Jetzt nur was zu den Personen. Es geht um die Zeit vor 90.“ Galuba sah Jürgen fragend an.
    „Willst du einen alten Fall aufklären?“, Jürgen musste grinsen.
    „Ach was, kein Fall. Nichts was mit unserer früheren Arbeit zu tun hätte. Ich will jemand helfen und etwas dazu verdienen. Möglich, dass es zu diesen Personen etwas gibt – also machst du es?“
    „Ich werde sehen, was geht. Sag mal die Namen.“
    Jürgen nahm ein kleines Notizbuch aus seiner Jackentasche und notierte sich die Namen von Irene und Claudia.
    „Alles was du finden kannst. Die erste war verheiratet. Könntest du das vielleicht bis übermorgen erledigen? Es wäre sehr wichtig für mich.“
    „Na gut, du bist übermorgen zur gleichen Zeit wieder hier, dann kann ich dir hoffentlich einiges berichten. Ich versuche es auf jeden Fall.“
    Die Männer blieben noch eine gute halbe Stunde, dann ging Jürgen zuerst und Galuba verließ etwa 15 Minuten später die kleine Gaststätte.
     
    Währenddessen war Lienhardt längst in seinem Hotel angekommen. Er war sofort in sein Zimmer gegangen. Was er jetzt brauchte war Ruhe, um weiter planen zu können. Außerdem wollte er niemanden mehr sehen, gelegentlich gingen ihm fremde Menschen auf die Nerven.
    Galuba hatte wohl recht, ohne die Pflegeschwester kam er nicht weiter, dachte er, und -  schon seltsam, eine Frau, die keine Spuren hinterlässt. Geraume Zeit weiter sah er auf seine Armbanduhr, die kurz nach  18 Uhr zeigte.
    „Zeit für Abendessen.“, sagte er zu sich.
    Im Restaurant hatten sich bereits etliche Gäste eingefunden, aber sein Tisch am Fenster war noch frei. Er bestellte sich ein Bier und ein Gericht aus der Karte. Als er gerade nach einer Zeitung greifen wollte, kam die Dame von der Rezeption an seinen Tisch.
    „Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie störe, Herr Lienhardt, aber ein Herr wünscht Sie am Telefon zu sprechen.“
    Lienhardt folgte der jungen Frau und nahm das Gespräch gleich an der Rezeption an.
    „Lienhardt.“
    „Hallo, Paul, prima, dass ich dich erreiche. Ich möchte mich für morgen entschuldigen, mir ist etwas Wichtiges dazwischen gekommen. Wenn es geht, würde ich mich gern mit dir übermorgen 20 Uhr treffen. Bist du einverstanden?“
    „Sicher, Klaus, wenn es anders nicht geht. Ich mache dir einen Vorschlag, komm doch zu mir ins Hotel, um die Zeit können wir es uns hier gemütlich machen. Du kommst mit der Straßenbahn  und wenn wir fertig sind, bringe ich dich nach Hause. Einverstanden?“
    „Na klar, dann also bis übermorgen.“
    Lienhardt legte auf und ging zurück in das Restaurant, wo bereits sein Bier wartete.
                                                                                       
    Am übernächsten Tag war Galuba wie verabredet wieder in der kleinen Gaststätte und wartete auf seinen ehemaligen Kollegen. Diesmal verging einige Zeit. Aber Galuba hatte ja Zeit, er trank einen Kaffee am Tresen und unterhielt sich dabei mit dem Wirt. Dann kam Jürgen endlich. Die beiden Männer setzten sich wie beim letzten Mal an den gleichen Tisch. Schon am Gesicht von Jürgen hatte Galuba gesehen, dass er etwas herausgefunden hatte.
    „Na dann berichte mal.“
    „Dir kann man nichts vormachen; ich weiß.“
    Jürgen berichtete über Claudia Metzler das, was ihm schon Lienhardt erzählt hatte.
    „Aus der letzten Zeit gibt es absolut nichts über die Frau.“, schloss er diesen Teil ab.
    „Bei der anderen sind es auch nur alte Geschichten. Vielleicht ist das hier aber wichtig. Der Vater von dieser Frau Wortmann, Hermann Voigt, lebt vermutlich noch, nur weiß sie das sicher nicht. Er hat 1959 die Republik Richtung Westen verlassen, da war er

Weitere Kostenlose Bücher