Die Frauen des Journalisten (German Edition)
hinüber.
„Hoffen wir also darauf, dass du Recht behältst.“
Wortmanns Nachbarin hatte sich gelegentlich um die Pflanzen in seinem Garten gekümmert und den Briefkasten geleert. Sie hatte sich dazu bereit erklärt, nachdem Röder sie über Dominique aufgeklärt hatte. Mehr oder weniger hatte sie sich dazu selbst angeboten, schließlich waren Dominiques letzte Worte doch gewesen: „Wir sehen uns wieder.“
Als dann Dominique zusammen mit Galuba endlich auf dem Grundstück zu sehen war, kam sie bei jeder Gelegenheit an den Gartenzaun und drängte sich förmlich auf, die beiden in irgendein Gespräch zu verwickeln. Dabei erfuhr Dominique dann auch, dass Claudia mindestens zweimal am Haus gewesen war. Für sie stand es damit fest, dass sie nicht lange zu warten brauchten, bis Claudia kommen würde. Als sie am folgenden Abend mit Galuba draußen hinter dem Haus saß, hörte sie plötzlich die Nachbarin leise rufen:
„Hallo, Frau Enright.“
„Ja?“
„Draußen steht das kleine schwarze Auto von dieser blonden Frau, sie sitzt aber noch drin.“
„Danke, ich gehe gleich nachsehen.“
Sie warf Galuba einen vielsagenden Blick zu und erhob sich. Während Galuba die Nachbarin in ein Gespräch über Gartenpflanzen verwickelte, ging Dominique durch das Haus zur Straße. Rechts, halb verdeckt durch die Blaufichte, sah sie das Auto stehen. Mit schnellen Schritten trat sie an die Fahrertür heran und öffnete sie dann energisch.
„Da sind sie ja endlich. Warum bleiben Sie denn in Ihrem Auto, Sie wissen doch, dass ich auf Sie warte.“
Ihre Worte klangen munter, erfreut und trotzdem sah Claudia sie fast ängstlich an.
„Nun kommen Sie schon mit, drinnen ist doch nur Galuba und der erwartet Sie ebenso.“
Zögern, fast scheu stieg Claudia aus. Sie schloss das Auto ab und folgte Dominique ins Haus. Draußen im Garten bei Galuba macht sie immer noch einen verlegenen Eindruck, aber es war zu erkennen, dass sie einen Entschluss gefasst hatte.
„Ich möchte das bitte gleich zuerst loswerden.“
Freundlich lächelnd reichte Galuba ihr seine Hand.
„Setzen Sie sich doch erst einmal und dann geht es los.“
„Danke. Ich möchte sehr gern mit Ihnen beiden nach Leipzig fahren und meine Freundin wieder sehen. Würden Sie mir bitte schon jetzt von ihr erzählen, wie es ihr geht?“
Galuba tauschte mit Dominique einen bedeutungsvollen Blick, dann ergriff Dominique das Wort.
„Frau Metzler, wir möchten Ihnen nichts vormachen, deshalb sollen sie sich ja von allem selbst überzeugen. Wenn Sie können, fahren wir morgen zurück. Am frühen Nachmittag können Sie dann selbst mit Irene sprechen. Lässt sich das einrichten?“
„Ich habe wegen einer dringenden Angelegenheit drei Tage Urlaub bekommen. Wir können also morgen fahren.“
„Wunderbar, dann ist ja alles geregelt. Sie trinken doch noch Kaffee mit uns...?“
Ihre Frage blieb unfertig im Raum stehen, denn Claudia war bereits aufgestanden.
„Nein danke, ich muss noch einige Sachen fertig machen. Wann fahren Sie denn?“
„Wir holen Sie um neun Uhr zu Hause ab, in Ordnung?“
„Ja, dann bis morgen.“
Diesmal ging Galuba mit ihr bis zum Auto.
Kaum hatten die beiden das Haus verlassen, lief Dominique schon zum Telefon und rief Frau Marelli in Leipzig an. An der Hotelrezeption konnte sie allerdings nur eine Nachricht für Elena hinterlassen. Sie bat dringend um Rückruf und legte den Hörer dann enttäuscht zurück.
„Was machen wir nun?“, fragte sie Galuba, als der wieder kam
„Wieso?“
„Frau Marelli ist nicht im Hotel, wer weiß, wann sie zurück ruft.“
„Wir könnten ja die Nachbarin einladen.“, meinte er achselzuckend, als er an ihr vorbei in Richtung Garten ging.
„Untersteht dich!“ Sie tat aufgebracht.
„Na komm, wir fahren nach Berlin. Hier stundenlang zu warten bis der Abend vergeht, macht auch keinen Sinn. Du zeigst mir einfach ein Stück Westberlin, das kenne ich nur vom Fernsehen.“
Er stand mitten in der Tür und versuchte sie zu sich heranzuziehen.
„Lass, hier nicht.“, wehrte sie ihn ab. Trotzdem konnte er ihre beiden Hände fassen und drehte ihr die Arme so auf den Rücken, dass sie sich nicht mehr wehren konnte. Nun spürte er, wie sie nachgab. Von oben herab sah er sie mit kalten Augen an und schob sie dann von sich.
„Holst du jetzt das Auto?“, fragte er mit rauer Stimme.
Stunden später, sie hatten das Auto auf der Straße geparkt, kam Dominique als erste an die Haustür. Bereits auf dem Weg hörte
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