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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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Jahre zu spät, aber besser spät als nie.
    Haraldsson eilte wieder ins Haus und stellte die kleine rote Schachtel auf das Tablett. Perfekt. Er griff das Tablett und ging die Treppe hinauf. Zu ihr. Er musste sich beherrschen, dabei nicht «Hoch soll sie leben» zu singen.
    Sie war schon wach, als er hereinkam, und lächelte ihn an.
    Mein Gott, wie sehr er sie liebte.
    «Herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag, mein Liebling», sagte er und stellte das Tablett auf dem Boden ab, ehe er sich vorbeugte und sie küsste. Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich ins Bett.
    «Selber herzlichen Glückwunsch!»
    «Ich habe Frühstück gemacht.»
    «Ich weiß. Ich habe dich gehört. Du bist der Beste.»
    Sie küsste ihn. Er stand vom Bett auf und holte das Tablett, während sie die Kissen gegen die Wand puffte. Dann saßen sie Seite an Seite und frühstückten. Er fütterte sie mit den Erdbeeren. Sie war von ihrem neuen Ring begeistert.
    Genau wie er es vorausgeahnt hatte, kam er zu spät zur Arbeit.
    Annika war natürlich bereits da, als er eintraf.
    «Tut mir leid, dass ich so spät dran bin», sagte Haraldsson, als er pfeifend das Vorzimmer betrat. «Aber heute ist mein Hochzeitstag.»
    Er musste sich vor Annika zwar keinesfalls rechtfertigen, aber auf diese Weise konnte er ihr mitteilen, dass er etwas zu feiern hatte. Etwas, das sie wissen sollte. Annika schien jedoch nur leidlich interessiert.
    «Aha. Na, herzlichen Glückwunsch.»
    «Danke.»
    «Victor hat vorhin angerufen», fuhr Annika fort, rasch das Thema wechselnd. «Er hat eine Mail geschickt, auf die er so schnell wie möglich eine Antwort braucht.»
    «Was stand denn drin?»
    «Sie können sie selbst lesen», antwortete seine Sekretärin mit einem Nicken in Richtung von Haraldssons Büro. «In Ihrem Computer», fügte sie vorsichtshalber hinzu.
    «Können Sie sie mir nicht ausdrucken? Das geht schneller, mein Computer ist immer noch ausgeschaltet, und Ihrer läuft schon, dann kann ich sie lesen, während mein PC hochfährt, und dann gleich antworten …»
    «Okay …»
    «Gut. Kommen Sie dann einfach damit herein?»
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, ging er in sein Büro, zog die Jacke aus und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Er schaltete seinen Computer ein und nahm «Lövhaga 2014, Visionen und Ziele» zur Hand. Kaum hatte er die Mappe aufgeschlagen, da klopfte Annika schon an der Tür, kam herein und reichte ihm seinen Ausdruck.
    «Danke.»
    Haraldsson legte die Mappe beiseite und las die Mail.

    Hallo, Herr Haraldsson,
    es geht um Edward Hindes Telefonat mit Vanja Lithner, das Sie gestern bewilligt haben. (Im Übrigen ist das etwas, worüber wir noch einmal sprechen müssen. Ich würde gerne vorab informiert werden, wenn Sie die Sicherheitsvorschriften gegenüber einzelnen Inhaftierten lockern.) Das Telefonat an diesem Morgen hat nun anscheinend dazu geführt, dass die Reichsmordkommission bereits heute hierherkommt. Aus meiner Sicht stellt das kein Problem dar, aber in diesem Fall müssen Sie natürlich wie üblich erst eine Besuchserlaubnis genehmigen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Victor Bäckman

    Thomas las die Mail noch einmal. Hinde hatte Vanja Lithner angerufen, und jetzt würde sie nach Lövhaga kommen. Heute.
    Er hatte kein gutes Gefühl dabei.
    Ganz und gar kein gutes Gefühl.
    Haraldsson stand auf und verließ mit schnellen Schritten sein Büro.

E dward Hinde saß auf seinem gewohnten Platz in der oberen Etage der Bibliothek und las, als er auf der Treppe Schritte hörte, die sich näherten. Eine Welle der Irritation erfasste ihn. War das schon wieder der Neuankömmling? In diesem Fall wäre er wohl gezwungen, umgehend mit Igor zu sprechen, damit der dem Greenhorn erklärte, dass es gewisse Regeln gab. Aber es war nicht der Neuling, sondern Haraldsson. Edward klappte das Buch über Napoleon zu und schob es zur Seite. Haraldsson nickte dem Aufseher zu, der ein Stück entfernt stand, nahm sich einen Stuhl und setzte sich Edward gegenüber.
    Eifrig lehnte er sich über den Tisch. «Ich möchte dabei sein», flüsterte er.
    Edward wusste nicht, ob er so leise sprach, weil er sich in einer Bibliothek befand, oder ob der Wärter ihn nicht hören sollte. Aber es spielte sowieso keine Rolle.
    «Bei was dabei sein?», fragte Hinde ehrlich ratlos.
    «Wenn Sie Vanja Lithner treffen.»
    «Das halte ich für keine gute Idee.»
    «Das steht aber nicht zur Verhandlung. Ich muss dabei sein.» Haraldsson unterstrich seine letzten Worte, indem

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