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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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er beinahe mit der Hand auf den Tisch schlug, aber einige Zentimeter oberhalb der Holzplatte innehielt. Vermutlich, weil sie in einer Bibliothek waren, dachte Hinde. Eigentlich gab es keinen Grund, warum der Wärter nicht einen leichten Schlag aus ihrer Richtung hören sollte.
    «Das halte ich für keine gute Idee», wiederholte Hinde ruhig.
    «Dann dürfen Sie sie nicht treffen.»
    Edwards Blick verfinsterte sich, aber Haraldsson war darauf vorbereitet und hatte sein Argument parat.
    «Ich habe Ihnen nie versprochen, dass Sie sie treffen dürfen», sagte er zufrieden. «Anrufen ja, aber von Treffen war keine Rede. Das kostet Sie eine Antwort.»
    Hinde stellte sich vor, wie er vorschnellte, Haraldssons Kopf packte und ihn brutal auf die Tischplatte schlug. Wie er, ehe der Gefängnisleiter überhaupt reagieren konnte, um den Tisch herumging, die Handflächen an Haraldssons Schläfen legte und seinen Kopf herumdrehte. Er konnte das Knacken des brechenden Genicks förmlich hören.
    So verlockend es auch schien, er würde es nicht tun. Trotzdem war es an der Zeit, ihm zu beweisen, wer hier bestimmte.
    «Sie scheinen ein ehrgeiziger Mann zu sein, Haraldsson», sagte er leise, aber dennoch mit einer Intensität, die jede Silbe deutlich hervorhob. «Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber dieser Job ist doch wichtig für Sie?»
    Haraldsson nickte. Er fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, welche Richtung dieses Gespräch gerade nahm.
    «Ich habe Ihre … Geschenke in meiner Zelle», fuhr Hinde fort. «Wie wollen Sie Ihren Vorgesetzten erklären, dass Sie etwas für mich eingeschmuggelt haben?»
    «Ich werde es abstreiten.»
    «Und das wird man Ihnen glauben?»
    «Jedenfalls wird man mir eher glauben als Ihnen.»
    Edward saß unbeweglich vor ihm, er hob nur die eine Augenbraue in einer fragenden Geste.
    «Ach wirklich?»
    «Ja.»
    Haraldsson blickte in diese finsteren, forschenden Augen und wünschte, er wäre sich tatsächlich genauso sicher, wie er hoffentlich klang.
    «Das heißt also, wenn ich von unserer kleine Abmachung berichte … Sie wissen schon. Wenn ich alles erzähle, was ich weiß, im Austausch gegen das, was ich haben will … dann wird man Ihnen glauben und nicht mir.»
    «Ja.»
    Haraldsson hörte selbst, dass sein Wunsch nicht den Tatsachen entsprach.
    «Und wie wollen Sie erklären, dass ich diese Sachen habe?», fragte Hinde in einem alltäglichen Ton, der in einem krassen Kontrast zu seinem eindringlichen Blick stand.
    «Jemand anders hat sie Ihnen gegeben.»
    «Und für diese Lüge würden Sie Ihre ganze Karriere aufs Spiel setzen?»
    Haraldsson saß schweigend da. Er fühlte sich wie ein Schachspieler, der nur noch den König übrig hatte, während sein Gegner sich gerade eine zweite Dame zugelegt hatte.
    «Wenn sie Ihnen nicht glauben, verlieren Sie nicht nur Ihren Job. Dann sitzen Sie vielleicht sogar hinter Gittern, wenn das Baby kommt.»
    Haraldsson sprang heftig auf und rannte ohne ein Wort des Abschieds die Treppen hinab. Edward konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sein Plan schritt voran.

H araldsson eilte aufgebracht zu seinem Büro zurück. Die Sache war überhaupt nicht nach Plan verlaufen. Jetzt wäre er gezwungen, diese Besuchserlaubnis zu erteilen. Hinde würde Vanja Lithner ohne sein Beisein treffen. Aber Haraldsson würde dafür sorgen, dass sie danach gleich zu ihm käme. Er würde sie zwingen zu erzählen, was bei dem Treffen herausgekommen war. Das konnte er tun.
    Immerhin war es seine Justizvollzugsanstalt.
    In der seine Regeln galten.
    Für einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, sich in Hindes Zelle zu begeben und das Foto von Jenny, die Flasche und das Glas zu suchen. Aber wie sollte er das begründen, wenn ihn jemand in der leeren Zelle ertappte? Unangekündigte Durchsuchung. Nein, die würde er nie selbst durchführen. Das gehörte nicht zu seinen Aufgaben und würde nur verdächtig erscheinen. Und was wäre, wenn er die Sachen nicht einmal fände? Nein, es war wohl am besten, Hinde sein Treffen mit Vanja zu gestatten und sie anschließend auszufragen. Informationen aus zweiter Hand. Nicht gerade der Idealzustand, aber schließlich würde erst das, was er aus den Informationen machte, den Ausschlag geben. Vanja würde sie an Torkel weitergeben. Er konnte direkt zur höchsten Ebene gehen. Die Angelegenheit war noch zu retten.
    Es konnte noch immer ein ganz perfekter Tag werden.

S ie wurde bereits erwartet.
    Der Wachmann öffnete das Tor,

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