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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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– und gegen sie. So musste es ihr vorkommen. Aber so war es ja nicht. Schon möglich, dass er My ihr vorzog, aber das wollte er auch nicht sagen.
    «Ja, das steht schon so lange fest …» Er hatte die Karten erst vor einer Stunde bestellt, aber jetzt war es an der Zeit, den Weg der Wahrheit zu verlassen und zu retten, was zu retten war.
    «Okay. Dann ein anderes Mal.»
    «Ja.»
    «Viel Spaß. Und schöne Grüße.»
    «Ja. Ich möchte wirklich, dass wir …» Aber sie hatte schon aufgelegt. Billy blieb sitzen und überlegte kurz, ob er sie zurückrufen und den Satz vollenden sollte. Er entschied sich dagegen, nahm sich aber vor, die Sache morgen im Büro in Angriff zu nehmen. Oder sie anzurufen, falls sie nicht da war. Manchmal kam sie an dem Tag nach der Verhaftung nicht ins Präsidium.
    Billy stand auf und ging wieder in die Küche.
    «Wer war es denn?», fragte My und begann sich Essen aufzutun. Sie hatte tatsächlich auf ihn gewartet.
    «Vanja.»
    «Was wollte sie?»
    «Ach, nichts.»
    Er setzte sich und griff nach seinem Weinglas. Das stimmte gar nicht. Es war nicht das gewesen, was Vanja gewollt hatte, sondern das, was sie bekommen hatte.

S o hatte er sich ihren gemeinsamen Hochzeitstag nicht vorgestellt. Ganz und gar nicht.
    Nach Edward Hindes Anruf war Haraldsson zu seinem Auto gerannt und hatte die genannten Koordinaten ins Navi eingegeben. Die Karte baute sich schnell vor ihm auf. An Surahammar und Ramnäs vorbei, nach links, in den Wald hinein, bis zum Öje-See. Er hatte gefragt, ob Jenny noch am Leben war, aber darauf keine Antwort mehr erhalten. Das sei eine neue Frage, und Haraldsson habe nur eine frei, hatte Hinde gesagt und aufgelegt.
    Den ganzen Weg über hatte Haraldsson sich einzureden versucht, dass Hinde nicht erzählt hätte, wo Jenny war, wenn er sie nicht würde retten können. Es wäre viel logischer, sie freizulassen, nachdem sie ihre Rolle als Druckmittel erfüllt hatte. Es gab keinerlei Grund, ihr Schaden zuzufügen. Aber sosehr er auch versuchte, sich selbst zu überzeugen, so sehr wusste er in seinem tiefsten Inneren auch, dass Hinde nicht unbedingt logisch handelte oder gute Gründe brauchte. Er hatte nicht umsonst vierzehn Jahre lang in Lövhaga gesessen.
    Er war ein Psychopath. Gefährlich und mörderisch.
    Haraldsson folgte den Anweisungen des GPS. Die Straßen wurden immer schmäler, der Wald immer dichter. Dann sah er zwischen den Bäumen eine Wasseroberfläche hindurchblitzen, und kurz darauf endete der Weg. Er parkte neben einem riesigen Rhododendron und stieg aus. Ein Sommerhaus. Ganz unten an dem Hang, der zum See abfiel. Vermutlich schon vor vielen Jahren errichtet, heute bekam man so nahe am Ufer nämlich keine Baugenehmigungen mehr. Haraldsson ging zu dem Haus und drückte die Klinke herunter. Zugeschlossen. Er spähte in das nächste Fenster. Es war die Küche. Anscheinend gab es weder Strom noch fließend Wasser. Ein alter Holzfeuerherd und eine umgedrehte Plastikwanne auf der kleinen Arbeitsfläche. Daneben kein Wasserhahn, sondern ein großer Metalleimer mit einer Schöpfkelle auf einem Hocker. Pittoresk, aber leer.
    «Jenny!», rief er. Keine Antwort.
    Haraldsson ging weiter um das Haus herum und sah in alle Fenster herein, an die er heranreichte. Nichts. Er blieb stehen und studierte die Umgebung. Das Grundstück war nicht sehr groß, aber schön gelegen. Rasenflächen auf drei Seiten. Ein Badminton-Netz auf der Wiese, die sich bis zum See erstreckte. Auf der anderen Seite Gartenmöbel und eine Fahnenstange. Jemand hatte es sich hier schön gemacht.
    «Jenny!»
    Irgendwo draußen auf dem See antwortete ein Wasservogel. Haraldsson spürte Panik in sich aufsteigen. Ein Stück entfernt am Waldrand stand ein Klohäuschen. Er ging hin, doch es war ebenfalls leer. Bis auf einen summenden Fliegenschwarm. Er schloss die Tür wieder und hatte gerade entschieden, in das Haus einzubrechen, als er hinter der Fahnenstange einen unnatürlich runden Hügel sah. Zwischen dem Gras und dem Torf an der Seite ragten große Steine hervor. Ein Erdkeller. Haraldsson stürzte darauf zu. Als er näher kam, hörte er ein schwaches Pochen. Er hielt inne. War es wirklich so, oder bildete er sich das nur ein? Nein, da klopfte definitiv jemand. Im Keller. Leise, aber dennoch hörbar. Innerhalb weniger Sekunden war Haraldsson dort. Das Geräusch wurde lauter, und seine Hoffnung wuchs.
    «Jenny!»
    Er rannte um den kleinen Hügel herum und gelangte zu einer großen dunklen Holztür. Er schob den

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