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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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romantische Phase. Ich werde zu ihm gehen und mit ihm reden müssen …? Und als hätte Emma ihre Gedanken gehört, wandte sie sich ihr wieder zu und sagte: »Du kannst gar nichts tun, Mutter, also versuch es erst gar nicht. Wenn doch, dann gehe ich einfach weg … mit ihm.«
    »Hast du daran gedacht, was er tun könnte? Dein Vater?«
    »Ja, das habe ich. Aber wenn er etwas gegen Richard unternimmt, wird er erfahren, daß man ihn vor Gericht bringen könnte, weil er mich seit Jahren belästigt hat. Ich mußte ihn immer wieder abwehren. Hast du das gewußt, daß ich mich gegen ihn zur Wehr setzen mußte? Warum hast du nicht schon vor Jahren etwas getan, Mutter? Ihn verlassen? Du hast doch gewußt, was für einer er ist. Du hast du Urgroßmutter selbstsüchtig geschimpft, aber was ist mit dir selber? Du wolltest nicht aus diesem Haus hier weg, weil das bedeutet hätte, daß du Onkel Charlie zurücklassen mußt. Ist es nicht so?«
    »Was redest du da, Kind!«
    »Ausnahmsweise einmal die Wahrheit. Ich decke sie auf, die Wahrheit. Denkst du, ich bin blind? Oder blöd? Jeder weiß das doch, zumindest hier in der Familie.«
    Peggy ließ den Kopf sinken. Henry sah Emma an und sagte: »Nun, das ist ja wohl die Angelegenheit deiner Mutter, nicht wahr? Und wer könnte es ihr übernehmen, nachdem sie es jahrelang mit den beiden aufnehmen mußte?« Er machte eine Kopfbewegung zur Decke hinauf und fuhr dann fort: »Aber wie ich die Sache sehe, wird es da einen Bruch geben, und zwar bald.« Er streckte Peggy die Hand entgegen. »Ich bin jetzt soweit, Peggy, ich hab ihn da, wo ich ihn haben wollte, wo wir alle ihn haben wollen. Ich brauche bloß noch ein kleines Detail als Beweis, und das müßte in der verschlossenen Schublade seines Schreibtisches liegen, denn ich erinnere mich, daß du mir gesagt hast, er ist darin genau wie dein Vater, der auch immer irgendwas im Schreibtisch verschlossen hatte.« Er beugte sich zu Peggy nieder. »Glaubst du, wir könnten an den Schlüssel kommen?«
    Sie blickte ihn an, als wäre sie einverstanden. Aber sie brachte keine Antwort über die Lippen, zuviele Dinge wirbelten ihr im Kopf herum: Dieser Doktor und ihre Emma … Gütiger Himmel! Und wenn er nicht die Hand dazwischen gehalten hätte, sie würde ihm diesmal tatsächlich den Schädel eingeschlagen haben … und dann, wo wäre sie dann? Und alle wußte über sie und Charlie Bescheid. Gedacht hatte sie sich das ja schon, also warum störte es sie dann so? Es war, weil Emma sie beschuldigte, nichts dagegen unternommen zu haben, daß er das Kind sexuell belästigte. Und Emma war bedrängt und belästigt worden … oh, ja, es war sexueller Mißbrauch gewesen, wenn auch nicht bis zum letzten. Aber heute abend, heute abend war er weiter gegangen. Oh, ja, ja … Was hatte Henry gesagt? Daß Andrew seit Jahren irgendwie nebenbei Geld verdient hatte? Sie blinzelte und schüttelte heftig den Kopf. »Was hast du gerade gesagt, Henry?«
    »Ich sagte, es kommt von den Krachkisten auf dem hinteren Parkplatz. Ich hatte ihm die übliche Preisliste gegeben, weißt du, und wir haben kurz abgesprochen, für wieviel wir sie weggeben sollen. Und ich erinnere mich an einen Wagen, für den wir vierhundert angesetzt hatten. Es war gar kein übler kleiner Schlitten; ein bißchen Rost am Boden, aber nicht so schlimm, daß man es nicht hätte überspritzen können. Natürlich ist es üblich, zunächst mal etwas mehr zu verlangen als den wirklichen Preis. Meistens werden solche Wagen von zufällig vorbeikommenden Leuten gekauft, und die handeln gern und sind glücklich, wenn sie uns ein bißchen runtergedrückt haben. Also, und dann wollte es der Zufall, daß ich bei Gibson’s vorbeischaute, um einen Anzug abzuholen – eine Änderung an den Hosen – und wie ich gehen will, hält mir einer der Angestellten die Tür auf und sagt: ›Er fährt wie ’ne Bombe, Mr. Brooker. Ich bin sehr zufrieden damit.‹ Und ich bleibe stehen und sage: ›Auch, wirklich? Was war es denn für einer?‹ ›Ein Ford‹, sagt er. ›Aha, der Ford‹, sage ich und nicke. ›Also Sie haben den Ford erworben?‹ – als ob es sich um einen Rolls handeln würde, weil ich merke, wie stolz er auf seinen guten Kauf war. Und dann sage ich: ›Na, ich hoffe, Sie haben das Gefühl, ein gutes Geschäft gemacht zu haben.‹ Und er sagt: ›Oh, das habe ich, Mr. Brooker, für vierhundertfünfundsiebzig war es ein echt guter Kauf.‹ Und wir nickten einander zu, und ich ging weg und überlegte mir in

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