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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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meinem Kopf: 475 Pfund? Der einzige andere Ford, den wir an dem Tag verkauft hatten, war ein fast neuer vorn im Salon. Ich wiederholte mir in Gedanken immer wieder die Summe. Und dann ging ich ins Geschäft zurück und schaute mir im Büro die Bücher an, und da stand es – vierhundert Pfund und daneben seine Signatur. Er hat mit einem Verkauf fünfundsiebzig Pfund abgestaubt. Wie ich dir ja schon sagte, Peggy, die meisten von den Wagen auf dem rückwärtigen Platz gehen an Laufkundschaft weg, also triffst du die Käufer nie wieder, außer es stellt sich heraus, daß der Wagen gestohlen war, was schon mal vorkommt … Du meine Güte!«
    Er schlug sich mit der Hand auf die Stirn.
    »Wenn ich mir überlege, was er in diesen ganzen Jahren heimlich zusammengescharrt hat. Manchmal stehen hinten so zehn, zwölf Wagen zum Verkauf. Kein Wunder, daß er immer sonntags arbeiten wollte, und darauf so sehr bestanden hat. Nun, ich frage mich, wie die Alte das jetzt verkraften wird. Aber zuerst muß ich mal an diese verschlossene Schublade in seinem Schreibtisch kommen. Hast du einen Zweitschlüssel dafür?«
    »Nein.«
    »Nun, ich weiß, wie man da rankommt. Was meinst du, wo ist er jetzt hin?«
    »Ach, höchstwahrscheinlich rauf ins Allerheiligste, um ihr vorzujammern, daß ich ihm fast den Schädel eingeschlagen habe, um ihr seine Seite zuerst hinzureiben, und natürlich wird sie ihm glauben.«
    »Ja, das wird sie wahrscheinlich. Sie wird alles glauben, außer daß er sie seit Jahren übers Ohr gehaun hat. Aber ich werde auch da sein und du auch, Peggy, und ich werde ihr dafür den Beweis liefern … Hast du irgendwo einen Schraubenzieher?«
    »Sicher, im Werkzeugkasten in der Abstellkammer müßten ein paar sein.«
    »Bring sie mir.«
    »Was hast du vor?«
    »Nun, es gibt noch andere Methoden, ein Schubfach zu öffnen, als von vorn, wenn du verstehst, was ich meine. Und du, Emma, du stellst dich draußen im Flur auf, und wenn du ihn oben kommen hörst, dann hältst du ihn auf.«
    »Wie meinst du das, Onkel Henry, ihn aufhalten?« Ihre Stimme bebte.
    »Bring ihn dazu, mit dir zu reden.«
    »Das kann ich nicht … ich kann nicht.«
    »Schon gut. Nur ruhig, reg dich nicht auf! Dann komm eben ins Arbeitszimmer gelaufen und warne uns, wenn er kommt.«
    Fünf Minuten später hatte Henry die rückwärtige Verschalung der drei seitlichen Schübe des Schreibtisches abgeschraubt und aus dem einzigen noch verschlossenen Fach die darin liegenden Papiere herausgenommen. Er breitete sie auf dem Schreibtisch auf. »Da, schau mal, zwei Bankbücher, eins davon auf den Namen Milburn in einer South-Shields-Zweigstelle und, sieh mal, zweihundertzwanzig Pfund darauf. Aber hier, ja, da schau doch mal!« Er hatte aus einem Umschlag einige Belege gezogen. »Das sind Quittungen für Termineinlagen, einer für ein monatliches und einer für ein dreimonatiges Depositenkonto. Die Bank zahlt dafür recht gute Zinsen. Aber schau dir das bloß an, Peggy! Du meine Güte! Eine Einlage über dreitausend, eine über tausend fünfhundert! Guter Gott! Eine über zweitausenddreihundert. Die laufen auf seinen Namen. Und hier …« Henry schlug ein schwarzes Buch auf und stammelte dann: »Abrechnungen. Mein Gott! Ich muß schon sagen, der verdammt clevere Windhund, für den er sich hält, ist ein verdammter Idiot. Der macht doch glatt eine Buchführung! Da, schau, bis zurück ins Jahr 1970 … genau, was er wöchentlich so nebenbei gemacht hat. Und der Gipfel der Unverschämtheit ist, daß er das direkt unter meiner blöden Nase getan hat!« Er richtete sich auf und schwenkte das Buch in der Faust. Er starrte Peggy an. »Weißt du was, ich könnte das Schwein erwürgen, allein wegen dem, was er da mit mir gemacht hat, ich könnte ihn erwürgen!« Er schüttelte den Kopf und biß sich auf die Lippe, dann zeigte er auf die Bankauszüge für die Sonderkonten: »Aber er kann doch nicht alles aus seinen sonntäglichen Diebereien zusammengekratzt haben. Oder doch?« Er hob ein anderes Buch auf. »Und das ist ein Quittungsbuch der Firma. Er war sehr schlau.« Er blätterte die Belegstreifen durch. »Er gibt ihnen eine ordentliche Quittung über die Summen, die er verlangt. Alles absolut korrekt. Aber dann muß er noch ein zweites Quittungsbuch haben, das er hier oder sonstwo aufbewahrt und das er mir vorlegt, und auch das ist scheinbar ebenfalls völlig sauber und korrekt.« Und wieder biß Henry sich auf die Lippen. Und nun sagte Peggy zum erstenmal etwas dazu: »Ganz

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