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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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ihrem Charakter paßte. »Ich glaube nicht, daß das schon damals angefangen hat«, sagte sie.
    »Oh? Aber es muß so gewesen sein, Tante May. Jedenfalls hat Dad es rausgekriegt und versucht, Mr. Brooker umzubringen. Und den hab ich immer für einen anständigen Mann gehalten.«
    »Was hast du da grad gesagt? Daß dein Vater versucht hat, ihn umzubringen? Er hat also Mr. Brooker überfallen?«
    Peggy nickte.
    »Ach Gott! Aber, na ja, ich kann nur sagen, es ist gut, daß dein Vater so gestorben ist, Kindchen. Denn wenn Mr. Brooker ihn vor Gericht gebracht hätte, dann hätte das erst recht einen Riesenärger für ihn gegeben. Ich kann’s einfach nicht glauben!«
    »Aber, du sagst es doch niemand sonst, ja, Tante May? Außer … außer Frank, ich meine, Mr ….«
    »Keine Angst. Natürlich rede ich nicht darüber. Je weniger über solche Sachen gesprochen wird, desto besser. Also wird deine Mutter ihn heiraten? Henry … Brooker?«
    »Ja. Und sie hat gesagt, so rasch wie möglich. Sobald er wieder auf ist. Und dann zieht sie aus.«
    May stand auf, trat an den Kamin und schob ein Scheit tiefer ins Feuer. Dann wandte sie sich blitzschnell um und sagte mit erhobenem Zeigefinger zu Peggy: »Und weißt du, was der nächste Schritt sein wird? Deine Urgroßmutter wird wünschen, daß du und dein Andrew rüber ins Haupthaus zieht. Aber, mach das nicht mit! Ich sag es dir hier und jetzt, Mädchen! Tu es nicht! Denn es würde bedeuten, daß du an die Stelle deiner Mutter treten und den ganzen Kram auf deine Schultern laden mußt. Ich kann Lizzie nicht verübeln, daß sie fort will. Nein, wahrhaftig nicht! Aber übelnehmen werde ich es ihr, wenn sie geht, obwohl sie weiß, daß dann du an ihre Stelle treten müßtest da drüben. Das sind zwei alte Weiber, deine Großmutter und deine Urgroßmutter, die wie Blutegel sind. Sicher, auf ihre Weise sind die beiden ganz nette alte Mädchen. Jedenfalls könnte ich das von deiner Großmutter sagen, wenn auch nicht unbedingt von der Urgroßmutter, denn die ist eigentlich nichts weiter als eine herrschsüchtige alte Hexe … Aber wenn du und dein Andrew die Absicht habt, auch nur einigermaßen euer eigenes Leben zu leben … dann bleibt stur und zieht nicht da hinüber. Die können sich durchaus eine Haushälterin leisten. Aber davon ganz abgesehen, sie versorgen sich doch jetzt auch recht gut, außer was die Mahlzeiten angeht. Im Grunde sind sie ihre eigenen Dienstboten. Deine Urgroßmutter ist zu geizig, ein paar Angestellte zu bezahlen, und es sind halt etliche Dienstboten nötig, da drüben.«
    Peggy war aufgestanden. »Oooh, das würden die doch nicht haben wollen. Außerdem, ich bin noch viel zu jung, als daß ich den Haushalt drüben schaffen könnte.«
    »Du bist eine verheiratete Frau. Bald bist du Mutter. Deine Mutter war nicht viel älter, als sie dich bekam. Aber denk dran, es kommt ein ziemlicher Einzelkampf auf dich zu, glaub ich, denn Andrew wird nichts dagegen haben, rüber ins Haupthaus zu ziehen und dort zu leben, oder?«
    Nein. Tante May hatte recht. Andrew würde keine Einwände gegen einen Umzug ins große Haus haben. Er hatte sich bei der Urgroßmutter schon sehr gut eingeschmeichelt. Und Peggy hatte ihn sogar schon beschuldigt, daß er ihr um den Bart gehe, und dann hatten sie letzte Woche einen richtigen Ehekrach gehabt. Denn die Urgroßmutter hatte Andrew Geld geboten, um eine neue Posterzeichnung zu machen.
    May hatte da so etwas angedeutet, daß die Urgroßmutter nur dann großzügig mit ihrem Geld umgehe, wenn es ihr so gefiel. Und Andrew gefiel ihr offensichtlich. Andrew war ein schlauer Hund. Nein. Aber nein, so etwas durfte sie nicht denken. Er versuchte doch bloß, nicht anzuecken …
    Impulsiv warf sie sich in Mays Arme und schluchzte ausgiebig und laut, bis May sagte: »Na, aber na, hör auf damit, du bringst ja das Baby durcheinander.«
    Aber Peggy vermochte in diesem Moment nicht an das Kind in ihrem Bauch und an sein Wohlbefinden denken. Sie dachte nur daran, daß dieses Wurm ihr die ganze Misere beschert hatte. Sie redete wieder unzusammenhängend vor sich hin: »Ich … ich hab doch gar nicht heiraten wollen. Ich hätte mich schon um das Kleine gekümmert, wenn nur die Urgroßmutter ein bißchen freundlicher gewesen wäre. Die hätte doch was für uns beide tun können, bis ich einen Job gefunden hätte. Und meine Mutter, die hat gesagt, keiner will mich heiraten! Aber Charlie, der hätte mich doch gewollt, nicht, Tante May? Charlie, der hätte

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