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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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nicht.«
    »Es wird immer schlimmer mit ihr; die wird noch lang vor mir fort sein. Ich begreife nicht, woher sie diese Schwächlichkeit hat. In meiner Familie hat es nie derartige läppische Beschwerden gegeben, und auch nicht bei deinem Großvater. Und schau sie dir an, eine alte klapprige Pillenschachtel.«
    »Ich seh dich dann also morgen vormittag, Großmutter.« Lizzie wandte sich zur Tür.
    »Hast du die Geschenke schon gebracht?«
    »Ja.« Lizzie kehrte nicht ans Bett zurück. »Und ich habe die von dir. Ich habe drei Monate an einem Paar Bettsocken für dich gestrickt. Ich hoffe, sie gefallen dir.«
    Bettsocken! Nie würde sie so etwas gewagt haben.
    Peggy zog die Tür hinter ihnen zu, doch Lizzie sagte nichts, bis sie etwas weiter unten im Gang waren. »Es wird immer schlimmer mit ihr … sie ist durch und durch selbstsüchtig.« Und Peggy antwortete mit leisem Vorwurf: »Nun, du bist ihr ja entkommen, Mam, aber mich hast du mit dem allem alleingelassen.«
    »Ach nein, Kind, das ist nicht wahr. Das war deine eigene Entscheidung. Ich sagte dir damals ganz deutlich, du solltest ihr nicht nachgeben, dann hätte sie nämlich eine Haushalterin einstellen müssen.« Sie verzog das Gesicht. »Aber natürlich hatte ich damals deinen Mann nicht berücksichtigt, was? Seinen Charme und seine Gerissenheit. Aber reden wir nicht mehr darüber, ja? Ich schau heute abend nicht mehr bei Mutter rein … ein Vortrag über ihre sämtlichen Krankheiten würde mir jetzt den Rest geben. Ich geh nur der Kleinen Gute Nacht sagen, dann fahren wir los.«
    Eines der großen Schlafzimmer war zu einem Kinderzimmer umfunktioniert worden, und es schien da so ziemlich jedes Spielzeug zu geben, das ein Kind nur haben konnte. Puppen von jeglicher Art und Größe waren auf Regalen arrangiert; in einer Ecke stand ein überdimensionales Puppenhaus, in einer anderen eine Miniaturschaukel. Und Teddybären und Pandas machten sich offensichtlich den Platz in einem Lehnstuhl streitig. Es gab einen kleinen Schaukelstuhl, und an der gegenüberliegenden Wand ein Bettchen mit einem Miniaturhimmel darüber. Darin saß das Kind in einem rüschenbesetzten Nachthemdchen, und daneben saß der Vater, inzwischen wenigstens mit einer Hose bekleidet, und kämmte ihr die dichten schwarzen Locken.
    »Omiiee! Heute nacht kommt Santa Claus. Und weißt du, was er mir bringt?«
    »Nein, woher soll ich das wissen?«
    Die Kleine beugte sich vor und rezitierte strahlend:
     
    »Bread and cheese
    And a bottle of pop,
    Two boiled eggs
    And a mutton chop,
    Plain cold water in a glass.
    That’s only if you’re good,
    said Father Christmas. «
     
    »Meine Güte, das ist aber was ganz Neues. Wo hast du denn das gelernt?«
    »Mammy liest es mir immer vor. Es steht in dem neuen Liederbuch. Und das kann ich schon lesen.«
    Lizzie sagte beiseite zu Peggy: »Die verdienen sich ihr Geld ziemlich leicht, die Leute, die so ein Zeug verfassen.«
    »Liest du mir heut wieder eine Geschichte vor, Mammy?«
    »Ja, Liebes, ja. Aber jetzt leg dich brav hin, denn du weißt ja, wenn du nicht schläfst, kommt der Santa Claus nicht zu dir.«
    »Ich will ihn aber sehen. Kannst du ihn nicht bitten, bei uns zu bleiben? Er könnte doch drüben schlafen, da ist doch sonst keiner.«
    »Und was ist mit all den anderen Kindern, zu denen er kommen muß? Du bist nicht das einzige kleine Mädchen, weißt du!«
    »Aber das ist sie. Nicht? Bist du nicht mein einziges kleines Mädchen, meine Süße?« Andrew fuhr dem Kind wieder mit den Fingern durchs Haar und strich zärtlich jede einzelne Locke.
    Das Kind schaute lächelnd zu ihm auf und kuschelte sich zurück ins Bett. Und während er ihr die Decke bis unters Kinn hochzog, ging Peggy schon zur Tür, und Lizzie rief der Kleinen noch zu: »Wir sehen uns dann morgen früh, meine Süße.«
    »Ja, Omi, morgen früh, weil dann ist ja Weihnachten.«
    »Ja, dann ist Weihnachten da.«
    Erst auf der Treppe sprach Lizzie wieder. »Er schadet ihr, wenn du nicht aufpaßt. Du solltest endlich mal energisch eingreifen. Er ist dermaßen krankhaft eifersüchtig, da stimmt was nicht. Ich sag dir, du mußt endlich was unternehmen.«
    »Mam!« Peggy sagte es zähneknirschend. »Er liebt das Kind … das darf ich doch nicht abblocken?«
    »Es gibt eine solche und eine solche Liebe, mein Mädchen. Aber seine Gefühle übersteigen das bei weitem. Das ist krankhafte Affenliebe, klar und eindeutig. Du bräuchtest überhaupt nicht zu existieren, so wie mir das vorkommt. Du hast

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