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Die Frauen von Clare Valley

Die Frauen von Clare Valley

Titel: Die Frauen von Clare Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McInerney
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ausgedientes, altes Haustier.
    Den Magneten bekam er vor seinen Töchtern zu fassen. Rosie sammelte sie; Freunde mussten ihr von allen Reisen die merkwürdigsten Fundstücke mitbringen oder schicken. Dieser Magnet stammte aus München, es war ein riesiger Bierkrug mit drei Würstchen und vermutlich Sauerkraut, es sah jedoch wie eine Schüssel Schnecken aus. Er heftete ihn wieder an den Kühlschrank. Dabei fiel sein Blick auf einen Zettel mit seinem Namen. Darunter standen zwei weitere Namen und zwei Telefonnummern. Lola. Luke.
    Lola?
    Er wandte sich an seine Tochter. »Rosie? Ist das deine Schrift? Hast du das hier notiert?«
    Sie schaute ihm über die Schulter und schlug sich die Hand vor den Mund. »Papa, tut mir leid. Das wollte ich dir die ganze Zeit erzählen. Ich habe diese Woche den Überblick verloren. Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Ehrlich, nächstes Jahr nehme ich mir früher frei. Ich kann nicht gleichzeitig arbeiten und das Weihnachtsessen vorbereiten.«
    »Mir geht es Weihnachten immer so, ob ich nun arbeite oder nicht«, lachte ihre Schwägerin. »Weißt du noch, letztes Jahr? Als ich vergessen hatte, den Truthahn aufzutauen und wir den Föhn nehmen mussten …«
    »Rosie, die Nachricht?«
    »Papa, tut mit leid. Letzte Woche hat jemand angerufen, der Enkel dieser Dame. Er hat dich gesucht. Anscheinend ist sie eine sehr alte Bekannte? Wie hieß sie noch, Lily, Lola?«
    »Lola«, sagte er. »Ihr Name war Lola. Du willst sagen, dass sie hier angerufen hat? Lola hat hier angerufen?«
    »Du weißt, wer das ist? Tut mir leid, ich habe dem Jungen gesagt, du hättest sie noch nie erwähnt.« Sie berichtete ihm rasch, dass Luke gesagt hätte, Lola sei in einem Pflegeheim und hoffe, mit Menschen von früher Kontakt aufzunehmen oder so etwas in der Art. Sie zwinkerte ihrer Schwägerin zu. »Eine alte Flamme, Papa?«
    Er gab keine Antwort. Er starrte auf den Zettel mit den beiden Nummern.
    Rosie goss ihm ein Glas Wasser ein. »Du kannst doch jetzt anrufen, oder? Du kannst ihr ja frohe Weihnachten wünschen. Nimm das Telefon im Flur. Da verstehst du wenigstens ein Wort.« Sie wandte sich wieder an ihre Schwägerin und lachte. »Gott, das mit dem Föhn hatte ich ganz vergessen! Haben wir uns deshalb geschworen, dass es niemals wieder Truthahn gibt?«
    In der ruhigen Umgebung des Korridors setzte sich Alex seine Brille auf, nahm das Telefon und wählte langsam und bedächtig Lolas Nummer.
    Lolas Handtasche lag in einem trockenen Grasbüschel, unter einem Zaun, neben der Straße von Clare nach Sevenhill. Es fehlte nichts, bis auf das Portemonnaie. Alles Übrige – das Handy und die Kamera: »uralt«, der Rest: »Kram von alten Weibern« – war weggeworfen worden. Das Handy klingelte. Ein Mal. Zwei Mal. Drei Mal. Es blieb ungehört. Weit und breit war niemand.
    Luke und seine Mutter waren mit dem Abendessen fertig. Sie hatten gespült und saßen nun in ihrem klimatisierten Wohnzimmer, um sich das Weihnachtsprogramm im Fernsehen anzuschauen. Draußen auf der Veranda war es viel zu heiß geworden, der böige Wind war besonders unangenehm. Später, wenn es sich ein wenig abkühlte, wollte Luke Freunde in der Stadt besuchen, die nicht nur eine großartige Auswahl an Spielen für die PlayStation, sondern vor allem einen Swimmingpool im Garten hatten.
    Er hatte kaum den Fernseher eingeschaltet, da klingelte sein Handy. »Tut mir leid, Mum, wird nicht lange dauern. Ja, hallo, hier ist Luke.«
    Eine zögernde Männerstimme. »Hallo, ich hoffe, dass Sie mir helfen können. Ich versuche, Lola Quinlan zu erreichen. Mein Name ist Alex Lombardi …«
    »Alex? Hallo, Alex. Hier ist Luke. Gott, wird Lola froh sein, dass Sie anrufen.«
    »Geht es ihr gut? Sie haben meiner Tochter gesagt, sie sei in einem Pflegeheim.«
    Luke lachte verlegen. »Nun, eigentlich nicht. Nein. Tut mir leid. Es geht ihr großartig. Sie ist fit wie ein Turnschuh. Unglaublich fit. Sie ist heute im Motel, aber ich gebe Ihnen gern noch einmal ihre Handynummer.«
    »Im Motel?«
    »Dem Valley View, hier in Clare.«
    »Verzeihung, wo sind Sie?«
    »Clare Valley. South Australia. Weinberge und heute große Hitze. Frohe Weihnachten, übrigens.«
    »Ja, Ihnen auch frohe Weihnachten. Und ich habe es auf ihrem Handy schon versucht, aber nur die Voicemail ranbekommen. Ich habe drei Mal angerufen, keine Antwort.«
    Luke runzelte die Stirn. »Das klingt nicht nach ihr. Vielleicht hat sie es verlegt. Alex, ich weiß, dass sie unbedingt mit Ihnen sprechen

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